Parallel zum geplanten Kauf soll eine Aufstellung über Verwaltungsliegenschaften erstellt werden, die im Zuge des Umbaus entmietet werden. Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich in seiner Sitzung am Mittwoch abschließend darüber. Das Angebot soll am 26. April 2024 notariell beurkundet werden.
Seit 2018 untersucht die Stadt mögliche Standorte für ein neues Verwaltungszentrum, unter anderem für die planenden und bauenden Ämter. Der Mietvertrag des aktuellen Technischen Rathauses in der Prager Straße 118 bis 136 läuft 2029 aus. Die Arbeiten am alten Technischen Rathaus, das ein Investor zum Wohn- und Geschäftshaus entwickeln wollte, sind in den letzten Jahren nicht wie geplant vorangeschritten, übrig ist ein komplett entkerntes Stahlbetonskelett.
Zentrumsnahe Verwaltungsdienstleistungen für die Leipzigerinnen und Leipziger
Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Mit dem Kauf verfolgt die Stadt zwei Ziele: wir wollen den Bürgerinnen und Bürger zentrumsnah und an einem Ort Verwaltungsdienstleistungen anbieten. Und wir wollen einen städtebaulichen Missstand beseitigen, das Grundstück neugestalten und modern bebauen. Wir nehmen dafür viel Geld in die Hand, aber dieser Kauf ist eine Zukunftsentscheidung zum Wohl der Stadt und zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger.“
Nach dem erst kürzlich erfolgten Angebot der Adler Group, vermittelt durch Aengevelt Immobilien, wurden auf Seiten der Stadtverwaltung verschiedene Optionen und insbesondere der Rohbau geprüft: Demnach ist das Bestandsgebäude zwar ausreichend groß für die geplante Unterbringung der planenden und bauenden Ämter. Es bestehen jedoch erhebliche bauliche und finanzielle Risiken, wenn weiter gebaut würde. Die Gebäudestruktur ermöglicht keine Verwaltungsunterbringung entsprechend der Arbeitsstättenverordnung, solch grundlegende Umbauten sind statisch nicht möglich.
Die Stadtverwaltung empfiehlt daher, das Bestandsgebäude nach dem Kauf für etwa 11 Millionen Euro abreißen zu lassen und ein modernes Verwaltungszentrum auf dem dann etwa 19.500 Quadratmeter großen kommunalen Grundstück neu zu bauen – in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehenden Standorten der Verwaltung, optimal angebunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das zweigeschossige Gebäude der früheren Mensa soll als Kulturdenkmal erhalten bleiben.
Der Ankauf entspricht der vom Stadtrat beschlossenen Strategie, rund 65 Prozent der Arbeitsplätze in städtischen Eigentum unterzubringen – derzeit sind es etwa 35 Prozent.