Fußverkehr in Leipzig
Leipzig weist aufgrund seiner kompakten und durchmischten Siedlungsstruktur, den großzügig dimensionierten Straßenräumen in den gründerzeitlichen Wohngebieten sowie eines gut ausgebauten autofreien Wegenetzes in den großen Neubaugebieten gute Ausgangsbedingungen für den Fußverkehr auf und zählt im Städtevergleich zu den starken Fußgängerstädten. Das kompakte Stadtzentrum mit seinen autoarmen beziehungsweise autofreien Straßen und Passagen ist ausgesprochen fußgängerfreundlich.
Laut der aktuellen Verkehrsuntersuchung der TU Dresden (SrV) aus dem Jahr 2018 werden über 27 Prozent aller Wege in Leipzig ausschließlich zu Fuß zurückgelegt. Aber auch zu allen anderen Verkehrsmitteln sind Fußwege notwendig. Gerade der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) hat eine besondere Affinität zum Fußverkehr, da die Qualität des ÖPNV für den Kunden von der gesamten Wegekette abhängt, also von Haustür zu Haustür und nicht nur von Haltestelle zu Haltestelle. Gegenüber der vorhergehenden Erhebung der TU Dresden aus dem Jahr 2015 hat sich der Anteil des Fußverkehrs um fast zwei Prozentpunkte gesteigert. Dieser Trend ist besonders erfreulich, da seit 1991 der Fußverkehrsanteil lange Zeit stark rückläufig war.
Aktuelles
Grundsätze
Das übergeordnete Ziel einer Fußverkehrsplanung soll sein, eine Stadt der kurzen Wege in menschlichen Dimensionen zu fördern, denn zu Fuß gehen ist die Basis allen städtischen Lebens. Zur aktiven Förderung des Fußverkehrs gehört daher auch, die Aufenthaltsqualität und Attraktivität von Straßenzügen und Plätzen in den Fokus der Betrachtung zu nehmen, damit allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden kann, in öffentlichen Räumen zusammenzufinden. Hehres Anliegen ist es, eine Umgebung für eine schöpferische Urbanität zu schaffen, damit Menschen trotz ihrer Unterschiede in Begegnung stehen und gemeinsam öffentlichen Raum nutzen können.
Strategische Planung
Der Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum (STEP VöR) von 2015 legt fest, dass das "Konzept für den Fußverkehr in Leipzig" aus dem Jahr 1997 fortzuschreiben ist. Dies soll unter der Prämisse erfolgen, dass das Zu-Fuß-Gehen so sicher und attraktiv zu gestalten ist, um den für Leipzig typischen Fußwegeanteil auf hohem Niveau zu halten. Im März 2017 beschloss die Ratsversammlung der Stadt Leipzig erneut, dass ein Fußverkehrskonzept zu erarbeiten ist, welches durch den Fußverkehrsverantwortlichen der Stadt Leipzig bearbeitet werden soll.
Aufbauend auf dem strategischen Zielbild des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK) Leipzig 2030 und den Zielen und Leitlinien des STEP VöR 2015 ist ein dreistufiges Verfahren zur systematischen und fortlaufenden Förderung des Fußverkehrs vorgesehen:
Fußverkehrsstrategie - Fußverkehrsentwicklungsplan - Fußverkehrskonzepte auf Stadtteilebene