Villa Tugendhat, Brünn – Ludwig Mies van der Rohe
Die anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig – Brünn“ vorbereitete Ausstellung stellt einen außerordentlichen Zwischenkriegsbau vor, die Familienvilla der Eheleute Grete und Fritz Tugendhat. Sie wurde in den Jahren 1928–1929 von Ludwig Mies van der Rohe, einem der weltweit bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts entworfen. Das Haus ist hinsichtlich seiner Konstruktion, Raumanordnung, Innenausstattung, Haustechnik und seiner Verbindung zum Garten ganz außergewöhnlich. Die weltweite Bedeutung dieses einzigartigen Kunstwerks für die Geschichte der Architektur wurde im Jahr 2001 durch seinen Eintrag in die Weltkulturerbeliste der UNESCO bestätigt.
Grete Tugendhat, geborene Löw-Beer (16. 5. 1903 in Brünn – 10. 12. 1970 in Sankt Gallen) und Fritz Tugendhat (10. 10. 1895 in Brünn – 22. 3. 1958 in Sankt Gallen) stammten aus deutschjüdischen Familien von Industriellen und Textilunternehmern, die schon mehrere Generationen in Mähren ansässig waren. Die Eheleute haben die Villa mit Gretes ältester, aus erster Ehe stammender Tochter Hanna und den Söhnen Ernst und Herbert fast acht Jahre bewohnt. Im Mai 1938 gingen sie in die Schweiz und im Januar 1941 nach Venezuela. Grete Tugendhat hat Brünn und die Villa nach ihrem Weggang erstmals im Jahr 1967 wieder besucht.
Kuratoren der Ausstellung: Jindřich Chatrný, Dagmar Černoušková
Produktion der Ausstellung: Marika Svobodová
Grafikdesign: Alena Jedličková
Übersetzungen und sprachliche Zusammenarbeit: Stephan von Pohl (Eng), Bernd Magar (De)
Installation der Ausstellung: Petr Dvořák, Libor Krejčí, Svatopluk Máša
Öffnungszeiten
Mittwoch – Samstag, 14 – 18 Uhr
Veranstaltungsort
Mädler Art Forum in der Mädler-Passage
04109 Leipzig, Stadt