Transportrad-Mietsystem in Leipzig
Aktuell: Das Transportradmietsystem wird in Leipzig auch nach dem Pilotprojekt weiterbestehen, bis zu einem Beschluss des Stadtrats über den weiteren Fortgang.
In der Zeit vom 12. Juli bis 7. Dezember 2022 hat Leipzig ein Transportrad-Mietsystem der Initiative TINK getestet. An insgesamt elf Stationen vornehmlich im Leipziger Süden, aber auch in anderen Stadtbezirken standen insgesamt 30 Transportfahrräder zur Ausleihe bereit. Die Stadt möchte so den Bedarf eines solchen Leihsystems testen und evaluieren. Nach einem erfolgreichen Testbetrieb strebt die Stadt gemeinsam mit ihren Partnern die Überführung in einen dauerhaften Leihbetrieb an. Durch das Verleihsystem könnte ein weiteres Angebot geschaffen werden, das Auto stehenzulassen und dadurch Klima, Gesundheit und die Attraktivität der Stadt zu schützen.
Das aktuelle Transportrad-Mietsystem
Die Auswertungsergebnisse des auf den ersten Blick erfolgreich verlaufenen Pilotbetriebs werden dem Stadtrat vorgelegt. Ziel ist es, eine Entscheidung über den Fortbestand eines solchen Angebots für die Leipziger Bürgerinnen und Bürger herbeizuführen. Bis dahin soll das System weiterbestehen: Die 15 Transporträder, die zusätzlich zum Bundes-Pilotprojekt angeschafft wurden, stehen auch weiterhin zur Verfügung. Angepasst wurden die Entleih- und Rückgabeorte, um die innenstadtnahen Stadtgebiete abdecken zu können. Eine Ballung in der Südvorstadt, die im Pilotsystem beabsichtigt war, ist damit aufgehoben.
Leih- und Ladestationen
Lastenradleihstationen (blau)
- Station 1: Bayrischer Platz (Riemannstraße 8)
- Station 2: Südplatz (Karl-Liebknecht-Straße 52)
- Station 3: Ostplatz (Ostplatz 4)
- Station 4: Weißeplatz (Weißestraße 12)
- Station 5: Connewitzer Kreuz (Scheffelstraße 35)
- Station 6: Kunsttanker (Lindenthaler Straße 61–65)
- Station 7: BIC (Ecke Weißenfelser Straße/ Gießerstraße
Ladestationen (rot)
- Station 8: Zum flotten Radler (Am Stausee 4a)
- Station 9: Mörtelwerk (Am Kanal 28)
- Station 10: Café Oink (Lauchstädter Str. 15)
- Station 11: Zoo (Pfaffendorfer Str. 29)
- Station 12: Gohliser Schlösschen (Menckestr. 23)
- Station 13: Neue Musik Leipzig (Eisenacher Straße 72)
- Station 14: Haus am See (Gustav-Esche-Str. 41)
- Station 15: Haus Auensee (Gustav-Esche-Straße 6)
Fragen und Antworten zum Transportrad-Mietsystem
Nextbike organisiert für die Stadt das Mietsystem. Für die Nutzung müssen Sie Kunde sein oder werden. Dann können Sie Transporträder über die App von nextbike ausleihen und bezahlen. Die Anmeldung ist kostenlos und kann jederzeit rückgängig gemacht werden.
Transportrad:
- 1,00 Euro je 15 Minuten
- 4,00 Euro je Stunde
- 18,00 Euro Tagespreis (24 Stunden)
E-Transportrad:
- 1,15 Euro je 15 Minuten
- 4,60 Euro je Stunde
- 18,00 Euro Tagespreis (24 Stunden)
Nein, die Räder können grundsätzlich an allen Stationen (1-7) zurückgegeben werden. Sie werden dann vom Dienstleister wieder verteilt.
Im aktuellen Übergangsbetrieb stehen nur 15 Räder zur Verfügung. Deshalb gibt es 7 Stationen mit je 2 Rädern für die Entleihe und Rückgabe, die rings um das Innenstadtgebiet liegen. Einige wenig genutzte Stationen der Südvorstadt werden geschlossen. Dafür sind 2 Stationen im Leipziger Osten neu hinzugekommen.
Rückblick auf den Pilotbetrieb 2022
Leipzig ist mit 14 weiteren Städten Teil des kommunalen Netzwerkes für öffentliche Transportrad-Mietsysteme TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen). Aus dem Netzwerk haben sich noch Singen, Dortmund und das Tecklenburger Land für einen Testbetrieb entschieden. Die Initiative will nachhaltige Mobilität fördern und so Innenstädte vom Autoverkehr entlasten. Das Transportrad-Mietsystem in Leipzig ist Teil des Bundesprojekts „TINK Netzwerk“. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans.
Weitere Informationen auf tinknetzwerk.de
Für den Pilotbetrieb des Transportrad-Mietsystems im Jahr 2022 wurden vom Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig im Modellgebiet Südvorstadt fünf Standorte an den Mobilitätsstationen der Leipziger Verkehrsbetriebe ausgewählt. Das Modellgebiet war wegen seiner unterschiedlichen Bevölkerungszusammensetzung von Student/-innen, über Familien zu Senior/-innen interessant für die Betrachtung. Daneben ist es ein dicht bebautes Gebiet mit wenigen Möglichkeiten, private Transporträder komfortabel und sicher abzustellen. Daran ließ sich gut erproben, welche Ansprüche ein Mietsystem erfüllen muss und wie die Akzeptanz ist. Die für das Projekt gewählte Stationsdichte soll der in einem Regelbetrieb ähneln, weshalb sich die Stadt für ein begrenztes Gebiet entscheiden musste.
Auch das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig beteiligte sich an dem Projekt und hatte fünf weitere Standorte an städtischen Gewerbehöfen sowie am Allee Center Grünau ausgewählt. Diese ergänzenden Stationen lagen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Auch diese Stationen gehörten zum öffentlichen Testbetrieb und standen allen Interessierten zur Verfügung.
Die Stationen im Testbetrieb im Überblick
Das waren die Stationen im Testbetrieb:
- Station 1: Bayrischer Platz (Riemannstraße 8)
- Station 2: Südplatz (Karl-Liebknecht-Straße 52)
- Station 3: Arthur-Hoffmann-Straße 95
- Station 4: August-Bebel-Straße 69
- Station 5: Connewitzer Kreuz (Scheffelstraße 35)
- Station 6: media city (Altenburger Straße 5–15)
- Station 7: BioCity (Deutscher Platz 4)
- Station 8: Kunsttanker (Lindenthaler Straße 61–65)
- Station 9: BIC (Ecke Weißenfelser Straße/ Gießerstraße)
- Station 10: Allee Center (Stuttgarter Allee)
- Station 11: Inklusionsrad am LVB Service-Center in der Innenstadt (Markgrafenstraße 2). Achtung: Das Inklusionsrad Rollis Royce kann nur hier entliehen und zurückgegeben werden.
Förderung und Partner im Testbetrieb
Gefördert wurde das Transportrad-Mietsystem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, im Zusammenhang mit dem größeren, bundesweiten Projekt TINK, der Eigenanteil wurde über das Aktionsprogramm Radverkehr 2021-22 erbracht. . Darüber hinaus unterstützte das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig den Betrieb mit fünf weiteren Standorten an städtischen Gewerbeflächen. Diese Stationen sollten den Gewerbebetreibenden ebenfalls die Möglichkeit zum Testen des Lastenradverleihs geben. Auch diese Stationen waren Teil des öffentlichen Testbetriebes und standen allen Interessierten zur Verfügung.
Partner in Leipzig für den Testbetrieb war die Transportrad Initiative nachhaltiger Kommunen (TINK), der Fahrradverleiher nextbike in Kooperation mit der Kurierunion fulmo. Die Flotte der 30 Transporträder bestand aus 20 Rädern mit Muskelantrieb, 9 E-Transporträdern und einem E-Inklusionsrad. Mit Letzterem konnten Rollstuhlfahrer/-innen gefahren, wie auch schwere Güter transportiert werden. Jede Leihstation war mit zwei muskelbetriebenen Transporträdern und einem E-Transportrad ausgestattet. Das E-Inklusionsrad hatte einen extra Standort in der Innenstadt. Alle Transporträder, bis auf das Inklusionsrad, konnten an jeder der zehn Lastenrad-Stationen geliehen und zurückgegeben werden.