Jahrtausendfeld
Das Jahrtausendfeld ist eine ehemals industriell genutzte Fläche an der Karl-Heine-Straße, die heute brachliegt. Die Leipzig International School (LIS) möchte dort einen neuen Bildungscampus entwickeln. Hierzu werden Öffentlichkeit und Bürger/-innen informiert und einbezogen.
Im Rahmen eines Dialogverfahrens werden die Stadt Leipzig, die Leipzig International School und interessierte Bürger/-innen gemeinsam die Chancen und Herausforderungen einer möglichen Entwicklung erörtern. Es wird besprochen, welche funktionalen, städtebaulichen und freiräumlichen Rahmenbedingungen für die künftige Schulnutzung notwendig sind. Gleichfalls wird im Dialogverfahren erörtert, wie auch gemeinwohlorientierte Angebote in der Schule und auf dem Feld umgesetzt werden können. Die Ergebnisse des Dialogverfahrens fließen direkt in die Aufgabenstellung des sich anschließenden Gutachterverfahrens zur Entwicklung von Entwurfskonzepten für die städtebauliche und freiräumliche Gestaltung des Areals ein.
Das Jahrtausendfeld ist eine circa 2,5 Hektar große brachliegende Fläche in Lindenau. Im Süden grenzt das Feld an den Ortsteil Plagwitz. Bis in die 1990er Jahre war das Feld vollflächig mit Gebäuden des Volkseigenen Betrieb Bodenbearbeitungsgeräte (VEB BBG) überbaut.
Nach einer Zeit der Transformation gelangte die Fläche mit einer Neudefinition ins Bewusstsein der Stadtteilöffentlichkeit im Zuge der EXPO 2000. Nach der fast vollständigen Beräumung der gewerblichen Gebäude wurde das Feld auf Initiative der Schaubühne Lindenfels 1999 als begehbares Getreidefeld angelegt. Zwei Jahre lang wurde das Feld in dieser symbolischen Setzung gestaltet. Aus dieser künstlerischen Intervention hat sich bis heute der Name „Jahrtausendfeld“ erhalten. Das Jahrtausendfeld ist so ein identitätsstiftender Teil der besonderen Geschichte von Lindenau und Plagwitz.
Bis etwa 2010 verfolgte die Stadt Leipzig das Ziel, die Fläche als einen Standort für innovatives Gewerbe und Technologien zu entwickeln. Mit dem damals einsetzenden starken Bevölkerungswachstum änderten sich jedoch die städtischen Entwicklungsziele. Fortan lag der Fokus, dieser sich in weiten Teilen in Privatbesitz befindlichen Fläche, auf einem Schulcampus aus Gymnasium und Grundschule. Diese Zielstellung findet sich bis heute auch im aktuellen Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt wieder.
Leipzig wird immer internationaler und bunter. Dementsprechend werden mehrsprachige und multikulturelle Schulen in der Stadt und Region Leipzig nachgefragt. Die Leipzig International School ist seit über 30 Jahren ein wichtiger Bestandteil der Leipziger Bildungslandschaft und ein bedeutender Partner der Stadt. Sie hat als ein „weicher“ Standortfaktor großen Anteil daran, dass Investitionen in der Region getätigt wurden und zahlreiche erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen, Instituten und Forschungseinrichtungen gelungen sind.
Neben dem Schulstandort in der Könneritzstraße, wo heute insgesamt 791 Kinder in den Klassenstufen 1 bis 12 ganztags unterrichtet werden, betreibt die Leipzig International School in der Gleisstraße einen Kindergarten ("Käferhaus") und in der Karl-Heine-Straße 95 den Leipzig International School Kindergarten.
Die seit Jahren kontinuierlich steigenden Schülerzahlen führen dazu, dass der Standort der Gesamtschule in der Könneritzstraße an seine Grenzen stößt. Erweiterungen sind dort nicht mehr möglich. Langfristig sollen damit auf dem Jahrtausendfeld mehr als 2.000 Kinder unterrichtet werden.