Fachkonzept Nachhaltige Mobilität
Mit dem Fachkonzept Nachhaltige Mobilität wird eine intelligente Mobilität auf der Grundlage einer integrierten Verkehrsplanung verfolgt. Dabei sollen die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse In Leipzig im Sinne einer "Stadt der kurzen Wege" nachhaltig, konfliktarm und effizient organisiert werden. Vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums und des stetig wachsenden Verkehrsaufkommens setzt das Fachkonzept wesentliche Schwerpunkte des kommunalen Handelns auf die Stärkung des Umweltverbundes, ein leistungsfähiges Verkehrsmanagement sowie auf eine deutliche Verbesserung der Angebotsqualität von Rad- und Fußverkehr und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV).
Ziele
Vor dem Hintergrund des ansteigenden Verkehrsaufkommens soll der Anteil des Umweltverbundes von heute 60 Prozent an den Wegen der Leipzigerinnen und Leipziger in der Stadt (Modal Split) bis 2025 möglichst auf 70 Prozent steigen (davon 27 Prozent Fußverkehr, 20 Prozent Radverkehr, 23 Prozent öffentlicher Nahverkehr). Langfristig wird eine weitere Steigerung angestrebt. Folgende Ziele werden zudem für das Fachkonzept Nachhaltige Mobilität formuliert:
- Gestaltung des Wachstums durch integrierte Verkehrsplanung und intelligente Mobilität (smart mobility)
- Beteiligung und Kommunikation in hoher Qualität fortsetzen
- Stadt- und umweltverträgliche Organisation des Verkehrs fördern: Erhöhung der Attraktivität und Stärkung des Umweltverbundes
- Minimierung der negativen Wirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt
- Wirtschaftsstandort Leipzig stärken
- Steigerung der Qualität des öffentlichen Raums in den Magistralen: multifunktionalen öffentlichen Raum gestalten und gleichwertige Mobilitätschancen sichern.
Räumliche Handlungsstrategie
Die räumliche Handlungsstrategie besteht aus einer mittelfristigen Perspektive, mit der bereits gesicherte Einzelmaßnahmen aufgegriffen werden. Mit einem langfristigen Horizont bis 2030 werden diejenigen Teile der Stadt, in denen ähnliche Herausforderungen bestehen, zu folgenden Kategorien zusammengefasst:
- Effizienz multimodal in der erweiterten Innenstadt erhöhen
- Umweltverbund und Nahmobilität in der inneren Stadt stärken (Die innere Stadt umfasst im wesentlichen die Altbau-Bereiche, die bis 1945 erschlossen wurden ("Urbaner Kern")
- Stadtteilidentität und Versorgungsqualität an Magistralen stärken und erhalten
- Erreichbarkeit der äußeren Stadt und des Wirtschaftsschwerpunkts Nordraum nachhaltig entwickeln
Umsetzung
Eine nachhaltige Mobilität zu verwirklichen, erfordert einen langfristig tragfähigen Kompromiss, denn die entsprechende Infrastruktur ist nicht nur komplex, teuer und langlebig, sondern auch verbunden mit langen Planungs- und Realisierungszeiträumen und zeitintensiven Interventionsmöglichkeiten. Für die Vorplanung und die Koordination von großen Vorhaben sind frühzeitig die notwendigen personellen Kapazitäten zu schaffen und Verfahren zu optimieren. Eine strategische Liegenschaftspolitik sichert Handlungsspielräume für die Durchführung wichtiger Maßnahmen.