Leistungssport
Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport in Leipzig
Seit 2001 legt die Stadt Leipzig alle vier Jahre sogenannte Schwerpunktsportarten fest, in denen sie den Nachwuchsleistungssport zusätzlich zur allgemeinen Sportförderung finanziell unterstützt. Die Auswahl der Sportarten erfolgt in Abstimmung der Verwaltung mit dem parlamentarischen Gremium Fachausschuss Sport und unter Einbeziehung des Olympiastützpunktes Sachsen sowie des Stadtsportbundes Leipzig.
Wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine städtische Förderung ist auch die Verzahnung mit den Prioritätensetzungen des Bundes und des Landes.
Leipzig wird in ausgewählten Sportarten den hohen Anforderungen des Leistungssports hervorragend gerecht.
Hier sind Institutionen ansässig, die im Zusammenwirken mit den leistungssportorientierten Sportvereinen die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Sichtung, Auswahl und Entwicklung von sportlichen Talenten sicherstellen, so zum Beispiel das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig, der Landessportbund Sachsen e. V., das Landesgymnasium für Sport Leipzig, die Sportoberschule der Stadt Leipzig und die Olympiasport Leipzig GmbH. Betreut werden die KaderathletenInnen unter anderem vom Olympiastützpunkt Sachsen e. V., in den Bundesstützpunkten und in den in den Landesstützpunkten.
Die Stadt Leipzig fördert den Nachwuchsleistungssport als Projektförderung (PDF 16 KB) auf der Grundlage der "Fachförderrichtlinie Sport".
Die Olympiasport Leipzig GmbH (OSL) ist die zentrale Stelle zur Vermarktung der Sportstadt Leipzig. Als Serviceeinrichtung für SportlerInnen, Vereine sowie PartnerInnen und SponsorenInnen aus Politik und Wirtschaft laufen bei ihr die Fäden für eine erfolgreiche und effektive Außendarstellung des Spitzensports in Leipzig zusammen.
Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), welches 1992 gegründet wurde, ist das zentrale Forschungsinstitut des deutschen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports. Das IAT unterhält langfristige Kooperationen mit 21 Fachverbänden in 26 Sportarten.
Die Sportoberschule Leipzig ist eine sportbetonte Oberschule im Leipziger Ortsteil Zentrum-Nordwest. Sie arbeitet eng mit dem Landesgymnasium für Sport zusammen. Seit September 2020 kann sich die Sportoberschule über eine Partnerschaft mit dem neuen Sportinternat, an der Philipp-Rosenthal-Straße 59, freuen.
Das Landesgymnasium für Sport Leipzig ist eine Schule in öffentlicher Trägerschaft. Schulträger ist der Freistaat Sachsen. Das Sportgymnasium befindet sich im Leipziger Ortsteil Zentrum-West unweit vom IAT. Dem Gymnasium ist ein Internat angeschlossen.
Der Olympiastützpunkt Sachsen e.V., Standort Leipzig (OSP) ist eine sportartübergreifende Betreuungs- und Serviceeinrichtung des Spitzensports für BundeskaderathletenInnen sowie deren TrainerInnen. Er befindet sich im Gebäude am Sportforum 10.
Der Landessportbund Sachsen e. V. (LSB-S), gegründet am 29. September 1990 in Dresden, ist die Dachorganisation des organisierten Sports in Sachsen und Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Der LSB-S ist Interessenvertreter des organisierten Sports im Freistaat. Unter seinem Dach sind die Sportvereine, Landesfachverbände, Kreis- und Stadtsportbünde sowie weitere Sportinstitutionen verbunden.
Schwerpunktsportarten Individualsport
Kanurennsport
Kanurennsport hat in Leipzig einen Bundesstützpunkt. Die beiden den Leistungssport tragenden Vereine sind der SC DHfK Leipzig e. V. und die SG Leipziger Verkehrsbetriebe e. V. Beide Vereine lassen ihre Sportlerinnen und Sportler auf dem Elsterflutbett trainieren und legen großen Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit. Beim SC DHfK Leipzig e. V. sind circa 280 Kanutinnen und Kanuten organisiert, bei der SG LVB e. V. sind es mehr als 340. Circa die Hälfte der Kanutinnen und Kanuten beider Vereine befinden sich noch im Kindes- beziehungsweise Jugendalter.
Das Leipziger Leistungszentrum befindet sich am Klingerweg. Peter Kretschmer aus dem Leipziger "Team Tokio 2021" gewann 2012 bei den Olympischen Spielen in London im Zweier-Canadier über 1.000 Meter die Goldmedaille. In dieser Disziplin gewann er auch Welt- und Europameistertitel.
Kanuslalom
Obwohl die Weiße Elster nur auf einem sehr kurzen innerstädtischen Abschnitt in Schleußig zu Trainingszwecken geeignet ist, hat die Sportart Kanuslalomin Leipzig eine langjährige Tradition und ist als Bundesstützpunkt Leipzig anerkannt.
Verein der zahlreichen international erfolgreichen Kanutinnen und Kanuten ist der Leipziger Kanu-Club e. V. Seine Heimstätte ist die Wassersportanlage in der Pistorisstraße. In Kombination mit der wettkampftauglichen, hochmodernen Wildwasseranlage in Markkleeberg verfügt die Sportart in der Region Leipzig über beste Trainings- und Wettkampfbedingungen.
David Schröder und Frank Henze nahmen am C2-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen 2012 in London teil und belegten den 11. Platz. Als Weltmeister 2015 ging zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro das Leipziger C2-Duo Franz Anton und Jan Benzien an den Start und haben ganz knapp die Bronzemedaille verpasst.
Leichtathletik
Leichtathletik hat in Leipzig eine breite Basis auf die sich der Leistungssport stützen kann. In den Disziplinen Hürde-Sprint und Lauf liegen die Anerkennungen als Bundesstützpunkt vor.
Leistungsportliches Zentrum ist die beim SC DHfK Leipzig e. V. angegliederte Abteilung Leichtathletikzentrum Leipzig, die neben talentierten Kindern und Jugendlichen auch Landes- und Bundeskader in ihren Reihen hat. Das Leichtathletikzentrum Leipzig organisiert zur Nachwuchsgewinnung regelmäßig Sichtungswettbewerbe der Leipziger Schulen.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio den Janeiro erreichten die für Leipzig startenden Cindy Roleder den 5. Platz über 100 Meter Hürden und David Storl im Kugelstoßen den 7. Platz. Erfolgreiche Leipziger Sportlerinnen und Sportler sind derzeit neben David Storl unter anderem Robert Farken, Roy Schmidt, Marvin Schulte, Felix Straub, Dennis Lewke, Paulina Kaysser und Lea Wipper.
Trainings- und Wettkampfstätten sind die Leichtathletikanlage auf der Nordanlage des Sportforums (Stadion, Halle, Werferanlage mit Werferhaus und Ausgleichssportflächen) und die ARENA Leipzig.
Wasserspringen
Die Sportart Wasserspringen ist in Leipzig als Bundesstützpunkt anerkannt, das Leistungszentrum beim SC DHfK Leipzig e. V. angesiedelt.
Als Trainingsstätte dient die "Sprunghalle der Universität Leipzig" in der Mainzer Straße. Um die frühzeitige Entwicklung von Talenten zu fördern, hat die Stadt Leipzig, gemeinsam mit dem OSP-S und weiteren Partnern, einen leistungssportorientierten Klassenzug an der 5. Grundschule eingerichtet. Für diese Kinder werden die Lern- und Trainingszeiten aufeinander abgestimmt.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sprangen der Leipziger Stephan Feck und sein Berliner Synchronpartner Patrick Hausding auf den 4. Platz vom Drei-Meter-Brett.
Fechten
Die Sportart Fechten wird in der Disziplin Degen in Leipzig als Bundesstützpunkt anerkannt und gefördert. Leistungssport tragender Verein ist der Fechtclub Leipzig e.V. Trainingsstätten sind die Fechthalle in der ARENA Leipzig und die Fechthallen im Sportforum 3.
Bekanntester Leipziger Fechter ist der Degenfechter Jörg Fiedler, der bei den Olympischen Spielen 2012 in London den 8. Platz erfechten konnte.
Ringen
Aufgrund der erfolgreichen Nachwuchsentwicklung beim leistungssporttragenden Verein Kampfsport- und Fitness-Club Leipzig e. V. besitzt Leipzig die Anerkennung als Bundesstützpunkt Ringen.
Leipzig hat eine lange Ringertradition vorzuweisen. Trainings- und Heimwettkampfstätte des KFC ist die Sporthalle Leplaystraße 11 nahe der Innenstadt.
Rudern
Leipzig ist aktuell Standort eines qualifizierten Landesstützpunktes Rudern für Westsachsen. Dieser ist beim SC DHfK Leipzig e. V. auf den Wassersportanlagen Burghausen und Ziegeleiweg angesiedelt. Dort findet besonders das Nachwuchstraining statt.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro erkämpften Annekatrin Thiele und Philipp Wende jeweils die Goldmedaille im Doppelvierer.
Judo
Die Sportart Judo ist am Standort Leipzig als qualifizierter Landesstützpunkt anerkannt. Trägerverein des Leistungssports mit zahlreichen international erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern ist der Judoclub Leipzig e. V.
Das Leistungszentrum ist in der Trainingshalle auf der Nordanlage des Sportforums angesiedelt. 2012 gewann Kerstin Thiele die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in London.
Sportschwimmen
Sportschwimmen hat eine große Tradition in Leipzig und ist hier als qualifizierter Landesstützpunkt anerkannt. Träger ist die Schwimm-Startgemeinschaft Leipzig e. V. - eine Organisation, die mehrere Leipziger Schwimmsport-Vereine unter einem Dach vereint.
Aus dem Leipziger Leistungszentrum des Schwimmsports sind in den zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche erfolgreiche Athletinnen und Athleten hervorgegangen. In Leipzigs leistungssportorientierten Vereinen (SC DHfK Leipzig e. V., SSV Leutzsch e. V., Postschwimmverein Leipzig e. V., SV Handwerk Leipzig e.V.) schwimmen heute circa 2.500 Kinder und Jugendliche.
Wichtige Trainingsstätten sind die beiden mit 50 Meter-Bahnen ausgestatteten Hallen "Sportbad an der Elster" (Sportbäder Leipzig GmbH) und "Universitätsschwimmhalle" (Freistaat Sachsen). Letztere verfügt zudem auch über Zuschauerplätze und über einen separaten, hochmodernen Strömungskanal des IAT Leipzig.
Finswimming (Flossenschwimmen)
Finswimming (Flossenschwimmen) ist die schnellste Möglichkeit, sich aus eigener Kraft im Wasser fortzubewegen. Mithilfe der sogenannten Monoflosse erreicht man Spitzengeschwindigkeiten von deutlich über 3 Meter pro Sekunde. Die Leipziger Sportlerinnen und Sportler sind national und international sehr erfolgreich.
Deshalb ist Leipzig als verbandsinternes Bundesleistungszentrum anerkannt worden. Tragender Verein ist der SC DHfK Leipzig e. V. und trainiert wird in der Universitätsschwimmhalle in der Mainzer Straße.
Paratriathlon
Martin Schulz vom SC DHfK Leipzig e. V. bestimmt im Paratriathlon seit 2012 die Weltspitze.
Sportlicher Höhepunkt war der Sieg bei den Paralympics 2016 in Rio des Janeiro. Dem vorausgegangen waren drei WM- und fünf EM-Titel.
Die Stadt Leipzig unterstützt seine berufliche Entwicklung.
Schwerpunktsportarten Mannschaftssport
Handball männlich und weiblich
Leipzig hat einen bestätigten DHB-Stützpunkt. Leistungszentrum für Handball männlich ist der SC DHfK Leipzig e. V., der erfolgreich in der 1. Bundesliga spielt. Dieser Verein ist bereits seit 1959 im Handball aktiv. Seit 2007 führte der Weg der Männermannschaft wieder in die nationale Leistungsspitze. Heimstätte ist die Quarterback Arena Leipzig.
Auch für die Frauen besitzt Leipzig einen DHB-Stützpunkt. Tragender Verein ist der Handballclub Leipzig e. V. in seiner Trainingsstätte Sporthalle Brüderstraße.
Volleyball männlich
Der Verein LE Volleys e. V. ist das Leistungszentrum für die Schwerpunksportart Volleyball männlich. Die Sportart besitzt auch einen DVV-Stützpunkt hier in Leipzig. Vorgänger des Vereins sind die Vereine Volleyball-Verein Leipzig e. V., Volleyball-Club Markranstädt e. V. und später dann der Volleyball-Club Leipzig e. V. Zwischen 1999 und 2008 spielten die Leipziger in der 1.; derzeit spielen sie in der 2. Bundesliga.
Heimstätte der LE Volleys ist die Sporthalle und Leplaystraße 11.
Fußball
Auch wenn von der Stadt Leipzig Profisport nicht als Schwerpunktsportart anerkannt und gefördert wird, sollte beim Thema Leistungssport nicht unerwähnt bleiben, dass der Bundesligist RB Leipzig e. V. mit großem Aufwand eine sehr gute Nachwuchsarbeit vor Ort organisiert.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro erkämpften die beiden Spieler David Selke und Lukas Klostermann mit der Deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille.