„Die Erinnerung an die STIGA im Rahmen des Themenjahres 2022 ,Freiraum für Bildung‘ ist ein Beleg dafür, wie wichtig Erinnerungskultur und die Auseinandersetzung mit unserer Stadtgeschichte ist – auch wenn die STIGA bisher abseits der großen historischen Themen Leipzigs steht, es aber mehr als wert ist, sich mit ihr kritisch auseinander zu setzen. Ohne die Projektpartnerinnen und -partner und die unterstützenden Unternehmen wäre dies in der beeindruckenden Form des vorliegenden Jahresprogramms nicht möglich gewesen. Ihnen gilt mein besonderer Dank“, sagt die Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig, Dr. Skadi Jennicke.
Museologie-Studenten bereiten Ausstellung vor
Studierende des Studiengangs Museologie stellen in ihrer Ausstellung die STIGA vor und widmen sich ausgewählten Themen und Inhalten dieser Wirtschaftsschau. Dabei wird auch auf die zahlreichen Projekte von Vereinen, Initiativen und Kultureinrichtungen des Jahres 2022 verwiesen, die an Themen und Perspektiven der STIGA anknüpfen, diese hinterfragen, kontrovers diskutieren oder auch weiterdenken.
Messe und L-Gruppe unterstützen STIGA-Jahr
„Die Leipziger Messe und die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung von 1897 sind historisch eng verbunden. Beide stehen für die herausragende Bedeutung der Handels- und Wirtschaftsmetropole Leipzig. Ich freue mich daher sehr, dass die Stadt an diese einzigartige Veranstaltung erinnert, die vor 125 Jahren ihren großen wirtschaftlichen Aufschwung mitbegründete“, sagte der Leipziger Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner.
„Die Leipziger Gruppe ist nicht nur aktiver Unterstützer der STIGA, sondern auch inhaltlich eng mit ihr verbunden. Letztere war auch eine Leistungsschau der Elektrizität, der Straßenbahnen und Wasserwerke. Die damals noch jungen Unternehmen präsentierten sich auf dem STIGA-Gelände von ihrer innovativsten Seite. Die Geschichte der Leipziger Lebensadern ist ganz eng verknüpft mit der Zeit der Industrialisierung und der STIGA – ein spannendes Kapitel der Leipziger Erfolgsgeschichte", ergänzt Volker Müller, Geschäftsführer der L-Gruppe.
STIGA 1897 – Stadt in der Stadt
Der Haupteingang zum 400.000 Quadratmeter großen STIGA-Gelände lag an der Karl-Tauchnitz-Straße. Das von zwei säulenförmigen Türmen flankierte Eingangsportal führte auf ein weitläufiges Gelände mit Vergnügungsviertel, neun Ausstellungshallen, mehreren Pavillons und Cafés sowie einem Varieté-Theater. Mehr als 3.000 Aussteller waren über sechs Monate zu sehen. Es war wie eine Stadt in der Stadt, eine kleine Weltausstellung vor der Haustür – geschaffen mit riesigem Aufwand. Damit sollte die Leistungsfähigkeit Leipzigs sowie der gesamten Region Mitteldeutschland aufgezeigt werden.
Bereits 1894 legte der Königlich Sächsische Baurat Arwed Roßbach einen Masterplan zur umfassenden Gestaltung des zukünftigen Ausstellungsgeländes vor. Die Trockenlegung der sumpfigen Wiesen und die Errichtung von Schleusenbauten, Brücken, Teichen, Gärten sowie der Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung, an die Sächsische Staatsbahn und die städtische Straßenbahn, die Schaffung eines Güterbahnhofs und einer Materialbahn auf dem Gelände kosteten bereits über eine halbe Million Mark. Insgesamt flossen knapp 3,4 Millionen Mark in die Ausstellung.
Veranstaltungen das ganze Jahr über
Mit einem ganzen Jahr voller Ausstellungen, Schüler- und Medienprojekten, Rundgängen und einer Lichtshow im Kunstkraftwerk Leipzig erinnert die Stadt mit zahlreichen Partnern aus Industrie- und Wirtschaft, Verbänden und Vereinen sowie Bildungs- und Kulturstätten an das damalige Jahrhundert-Ereignis. Die L-Gruppe und die Leipziger Messe sowie die Sternburg-Brauerei, die 2022 ihr 200-jähriges Bestehen feiert und sich 1897 auf der STIGA präsentierte, unterstützen das Jubiläum. Gemeinsam soll die STIGA in Erinnerung gerufen, aber auch kontrovers diskutiert werden. Hier geht es vor allem um die kritische Auseinandersetzung mit der Deutsch-Ostafrikanischen Ausstellung nebst Völkerschau, die als eine Teilexposition auf der STIGA gezeigt wurde.
Einen Überblick über alle Veranstaltungen sowie vertiefende Informationen dazu gibt es unter www.stiga-leipzig.de. Die Website wurde als ein Projekt von Studierenden gestaltet.