Dies geht aus dem Beschluss der Verwaltungsspitze hervor. Mit Ausnahme der Bestände im Plaußiger Wäldchen mit einer Höhe von über 21 Metern sowie Flächen zur Verjüngung im „Niederholz“ und am „Viadukt Wahren“ wird nur die Pflege und Durchforstung von jungen Waldbeständen vorgenommen.
Baumpflege war 2023 nicht möglich
„Um die Umwelt-, Klima- und auch Erholungsfunktion des Stadtwaldes als wertvolles Ökosystem für künftige Generationen zu sichern, sind wir zu einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung verpflichtet“, betont Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. Aufgrund hoher Schäden hatte es im Jahr 2023 ausschließlich Verkehrssicherungsarbeiten gegeben. Reguläre forstliche Pflegemaßnahmen werden erst im aktuellen Jahr umgesetzt.
Im FFH-Gebiet „Partheaue“ im Revierort „Plaußiger Wäldchen“ wird die Altdurchforstung eines Reinbestandes der Gewöhnlichen Esche durchgeführt. Dieser Bestand wurde in den 1970er Jahren begründet. Die Bäume stehen sehr dicht und verlieren durch den hohen Konkurrenzdruck zunehmend an Stabilität. Durch die Entnahme von circa 20 Prozent der Bäume wird eine bessere Versorgung der verbliebenen Bäume mit Wasser, Nährstoffen und auch mit Licht hervorgerufen. Das Kronendach der verbliebenen 80 Prozent der Bäume wird sich innerhalb weniger Jahre wieder schließen und das Wachstum der unteren Baumschichten wird angeregt. Unterbleibt die Maßnahme, erhöht sich die Anfälligkeit gegen Sturmschäden. Die Maßnahme dient der Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität.
Stieleiche hat ohne Hilfe keine Chance
Am „Viadukt Wahren“ wird durch den Einschlag vom Eschenblättrigem Ahorn eine Fläche angelegt, auf der Stieleichen gepflanzt werden. Der Eschenblättrige Ahorn (Acer negundo) ist ein Neophyt und gilt als invasive Pflanzenart. Damit wird nicht nur das flächige Vorkommen einer invasiven Pflanzenart zurückgedrängt, sondern auch ein Beitrag zur Erhaltung der ökologisch wichtigen Baumart Stieleiche geleistet. Im „Niederholz“ in unmittelbarer Nähe zum „Hinteren Rosental” hat die Naturverjüngung anderer Hartholzbaumarten, vor allem der Stieleiche, keine Chance, sich ohne menschliche Hilfe zu etablieren. Daher müssen Teile der abgestorbenen Bäume gefällt werden, das Totholz verbleibt zum größten Teil im Wald. Die Verjüngung des Berg- und Spitzahorns wird vor der Bepflanzung zurückgeschnitten. Danach erfolgt eine Bepflanzung mit Stieleichen. Die gesamte Fläche wird durch Zaunbau vor Wildverbiss und Betreten geschützt und in den nächsten Jahren gepflegt.
Der auf dem Waldgesetz des Freistaates Sachsen basierende jährliche Forstwirtschaftsplan ist das Ergebnis eines Abstimmungsprozesses, an dem anerkannte Naturschutzverbände und die Untere Naturschutzbehörde Leipzigs beteiligt sind.