Radtour des Oberbürgermeisters
Einmal im Jahr lädt Oberbürgermeister Burkhard Jung zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) alle interessierten Leipzigerinnen und Leipziger zu einer Fahrradtour durch die Stadt ein. Jedes Jahr wird die Route vom ADFC in Abstimmung mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt neu ausgesucht. Zu sehen sind schöne und nicht so bekannte Ecken von Leipzig sowie gelungene Beispiele der Radverkehrsförderung. Die Route führt aber auch vorbei an Stellen, die noch verbessert werden müssen. Alle interessierten Radfahrerinnen und Radfahrer sind herzlich zur Radtour eingeladen!
Radtour 2024
Die etwa sieben Kilometer lange Rundfahrt beginnt mit einer Begrüßung auf dem Vorplatz Neues Rathaus und hat folgende Route:
Karl-Tauchnitz-Straße, Anton-Bruckner-Allee, Max-Reger-Allee, über den Schleusiger Weg, entlang der Pleiße über den Probsteisteg, Richard-Lehmann-Straße, August-Bebel-Straße, Floßplatz, Simsonplatz, Harkortstraße, Dittrichring, Goerdelerring zum Ranstädter Steinweg 1, wo die Infotour endet.
Termin: Mittwoch, 15. Mai 2024
Treffpunkt: 17:00 Uhr vor dem Haupteingang Neues Rathaus
Ende der Tour: 19:00 Uhr Ranstädter Steinweg 1 (am Laden des ADFC e. V.)
Beteiligungsverfahren 2023
Über eine digitale Beteiligungsplattform konnten Teilnehmende bis einschließlich 25.06.2023 Feedback zur Radtour abgeben. 190 Beiträge und 265 Kommentare wurden erstellt. Insbesondere die Schlagworte Sicherheit, Kreuzungen und Ampeln wurden dabei häufig genannt. Erfreulicherweise sind auch zahlreiche positive Rückmeldungen eingegangen.
Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Stellungsnahmen dieser Beiträge seitens der Stadtverwaltung. Wir haben uns bei der Kommentierung der Beiträge auf diejenigen Beiträge konzentriert, die zu Stationen der befahrenen Route verfasst wurden. Zusätzlich wurden die Vorschläge kommentiert, die zum Thema Sicherheit verfasst wurden – ob entlang der Route oder im restlichen Stadtgebiet. Dabei wurden vor allem die von den Nutzerinnen und Nutzern am positivsten bzw. negativsten bewerteten Beiträge in den Fokus genommen. Alle Beiträge, Kommentare, Hinweise, Ideen, Vorschläge und jede Kritik wurden seitens der Verwaltung ausgewertet und an die zuständigen Fachabteilungen weitergeleitet.
Wir danken allen, die sich mit Beiträgen eingebracht haben! Es gibt noch viel zu tun, das ist und wurde uns nochmal klar. Gehen wir es gemeinsam an!
Stationen der Radtour 2023
Auf der „Sachsenbrücke des Ostens“ lässt sich im Sommer wunderbar der Sonnenuntergang beobachten und so drehten sich die Beiträge vor allem um Fragen der Aufenthaltsqualität. Es wird eine häufigere Reinigung der Brücke von Scherben und Unrat gewünscht. Mehr Sitzgelegenheiten wie Bänke sind aber aus Platzgründen nur bei einem Neubau der Brücke machbar. Die Bedeutung des Kohlweges als Verbindungsstraße für den Radverkehr ist im Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ berücksichtigt.
Vor allem für die Anbindung von Südosten sind viele Verbesserungsvorschläge eingegangen. Leider ist nicht alles auf einmal möglich. Die Stadt Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, schrittweise Verbesserungen vorzunehmen.
Der Wunsch nach baulicher Trennung von Fuß- und Radverkehr wird bei der Planung von Radschnellwegen berücksichtigt. Grundsätzlich gilt aber immer: Vorsicht und Rücksicht nach §1 und §3 StVO – also aufeinander achten und Geschwindigkeiten anpassen.
Es wurde die Befürchtung geäußert, dass mit einem Radweg unter der Brücke Riebeckstraße (aus dem Lene-Voigt-Park in Richtung Osten) eine für Radfahrerinnen und Fußgänger gefährliche Situation entstehen könnte. Beruhigend kann hier festgestellt werden: An dieser Stelle ist keine Radschnellverbindung geplant! Der Abschnitt gehört zum Parkbogen Ost, bei dem die Aufenthaltsqualität im Vordergrund stehen wird.
Die unzureichenden Querungsmöglichkeiten für den Radverkehr in Richtung Norden (Zoo) und Osten (Bahnhof) sind der Stadtverwaltung bekannt und werden derzeit untersucht. Die Hinweise und Ideen werden in die Gesamtplanung zur verkehrlichen Verbesserung des Promenadenrings einfließen.
Es fehlen Fahrradparkplätze. Für den Bau eines Fahrradparkhauses wurde ein Förderantrag gestellt. Aufgrund fehlender Mittel im Bundeshaushalt wurde dieser leider vorerst gestoppt.
Neben dem Lob für den neuen Radweg vor dem Bahnhof gibt es offene Fragen zur Führung des Radverkehrs in Gegenrichtung. Das Verkehrs- und Tiefbauamt plant bereits einen Radweg vor dem Hauptbahnhof in West-Ost-Richtung und will diesen als nächsten Schritt realisieren.
Tolle Idee, klasse, einfach mal ausprobieren – diese Rückmeldungen nahmen wir gerne entgegen. Für die Fortsetzung nehmen die Projektverantwortlichen auch die Kritik auf: bessere Kommunikation und strengere Kontrollen des Parkverbots.
Die Erfahrungen aus dem ersten Superblock in der Hildegardstraße werden in die Entwicklung weiterer Straßenzüge einfließen, in denen die Aufenthaltsqualität in Leipzig gestärkt werden soll. So ist im Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ bereits die Idee verankert, die Ludwigstraße als Fahrradstraße auszuweisen.
Das bunte Potpourri an Ideen, Anregungen und Vorschlägen reichte von Parkgebühren für Fahrradstellplätze über eine Fahrradsteuer und einen Fahrrad-TÜV bis hin zu konkreten Verbesserungsvorschlägen im gesamten Stadtgebiet.
Unbefriedigend für Radfahrer/-innen ist die Situation am Kreisverkehr Am Sportforum/Leutzscher Allee. Dies ist in der Verwaltung bekannt, eine bauliche Verbesserung ist derzeit leider nicht möglich.
Für die Industriestraße wird eine Ausweitung der Fahrradstraße gefordert. Eine Neuordnung des Radverkehrs ist zwar geplant, eine Fahrradstraße ist aber aufgrund der Erschließungsfunktion für den Kfz-Verkehr nicht möglich.
Als großes Sicherheitsproblem wird der oft fehlende Abstand beim Überholen genannt. Als Hotspots werden unter anderem die Wolfgang-Heinze-Straße, die Kurt-Eisner-Straße und die Arthur-Hoffmann-Straße identifiziert. Bei anstehenden Baumaßnahmen wird darauf geachtet, die Problematik, wenn möglich, baulich zu lösen. Bis dahin kann nur an die Autofahrer/-innen appelliert werden, beim Überholen den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand einzuhalten.
Vielen Dank für den Hinweis auf die parkenden Autos in der Seelenbinder-/Yorckstraße. Die Straßenverkehrsbehörde wird prüfen, ob das Halte- und Parkverbot in der Kurve als Sperrfläche markiert werden kann, um eine bessere Sicht zu ermöglichen.
Unzufriedenheit wurde mit der verkehrlichen Situation in der Dresdner Straße und der Papiermühlstraße geäußert. Für diesen Bereich laufen bereits Planungen für eine Komplexmaßnahme, bei der Radverkehrsanlagen eine hohe Priorität haben. Die Situation wird sich dadurch sicherlich verbessern.
Leipzig, wir haben ein Problem: Auf der Zweinaundorfer Straße/Riebeckstraße gibt es keinen Radweg! Radwege sind hier erst nach einer Grundsanierung möglich, die aber noch nicht terminiert ist. Es wird also leider noch etwas dauern. Bis dahin können wir nur auf das Nebenstraßennetz verweisen: Dafür bieten sich die Routen über die Kippenbergstraße/Albert-Schweitzer-Straße/Mühlstraße/Oswaldstraße/Stötteritzer Straße westlich oder die Martinstraße/Holsteinstraße/Stötteritzer Straße östlich der Riebeckstraße an.
Ein baulich getrennter Radweg für die Holsteinstraße/Kregelstraße wird vorgeschlagen. Beide Straßen werden im Rahmen des Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ als ergänzende Radroute geprüft. Ob ein vollständiger Verzicht auf den ruhenden Verkehr – wie vorgeschlagen – möglich ist, bleibt abzuwarten.
Sichere Schulwege sind wichtig und werden in einer eigens dafür eingerichteten Arbeitsgruppe laufend evaluiert. Die genannten Verbesserungsvorschläge und Hinweise zur Martinstraße und Gerda-Taro-Schule fließen in die Arbeit der AG Schulsicherheit ein.
Eine Verlängerung des Radweges vom Bayerischen Bahnhof in Richtung Süden wird es mit der Aktivachse Süd geben. Die Frage wurde gestellt, ebenso der Vorschlag, die Ferdinand-Lassalle-Straße als Fahrradstraße auszuweisen. Dies wird in der Tat geprüft, aber es gibt gesetzliche Erschließungsfunktionen für den Kfz-Verkehr, die berücksichtigt werden müssen.
Für Wiederitzsch wird vorgeschlagen, die Bahnhofstraße/Südtangente ebenfalls als Fahrradstraße auszuweisen. Dies ist bereits als Vorschlag der Verwaltung für den Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ vorgesehen.
Viel diskutiert wurde das Thema „Radfahren auf dem Promenadenring“, insbesondere auf Höhe des Augustusplatzes. Die Stadt Leipzig plant hier im Juni 2024 einen Radfahrstreifen vom Augustusplatz bis zum Gewandhaus einzurichten. Dies wird hoffentlich zu einer Entlastung des gemeinsamen Geh- und Radweges zwischen City-Hochhaus und Moritzbastei führen. Eine Neuregelung der Verkehrsführung wird auch die unbefriedigende Situation vor der Hauptpost/Motel One verbessern.
Viele Radfahrer/-innen wünschen sich eine bessere Erschließung des Wissenschaftsparks. Dieser Wunsch sollte an den Grundstückseigentümer herangetragen werden. Die Stadt Leipzig berät gern und koordiniert dann die öffentliche Erschließung der Zufahrten mit den Privaten.
Die Vorschläge zur abschnittsweisen Führung des Radverkehrs und die Vorschläge zur Einrichtung von Fahrradstraßen zur Schaffung eines „Gesamtnetzes Radverkehr“ greifen bereits bestehende Planungen auf und finden sich größtenteils im Vorschlag zum Radverkehrsentwicklungsplan 2030+ wieder.