Die Südsehne - Eine neue Verbindung für Leipzig
Die sogenannte Südsehne ist ein Straßenbahn-Neubauprojekt der Stadt Leipzig und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Mit der Südsehne soll eine durchgängige Straßenbahnstrecke zukünftig die Stadtteile Grünau, Kleinzschocher, Plagwitz, Schleußig und die Südvorstadt direkt mit dem Zentrum-Südost und Reudnitz-Thonberg verbinden. Ihre volle Wirkung als West-Ost-Verbindung entfaltet die Südsehne über eine optimale Einbindung in das Liniennetz der LVB. Beispielsweise bestünde mit einer weiteren neuen Straßenbahnstrecke im Leipziger Osten eine direkte Anbindung an die Stadtteile Neustadt-Neuschönefeld, Schönefeld, Mockau und Thekla. Durch die Streckenführung könnte die Südsehne künftig den stark frequentierten Innenstadtring entlasten und neue Direktverbindungen schaffen.
Möglicher Streckenverlauf der Südsehne
Die Südsehne soll auf einer Länge von acht Kilometern zwischen Grünau im Westen und der Prager Straße im Osten Leipzigs verlaufen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie von 2020 bis 2022 wurden die technische Machbarkeit und die Varianten der Umsetzung untersucht. Die Untersuchungsabschnitte von Grünau-Ost im Leipziger Westen bis zum Zentrum-Südost auf Höhe der Prager Straße erwiesen sich als technisch machbar und verkehrlich sinnvoll.
In Grünau-Ost würde die neue Strecke im südlichen Abschnitt von der heutigen Haltestelle Herrmann-Meyer-Straße parallel zur Brünner Straße bis zur Antonienstraße verlaufen. Im nördlichen Abschnitt würde sie von der Lützner Straße bis zur Antonienstraße führen. Von dort weiter über die Rödelstraße, den Schleußiger Weg, die Kurt-Eisner-Straße und die Semmelweisstraße bis zur Prager Straße.
Den Leipziger Auwald würde die Strecke über den Schleußiger Weg queren. Eine in der Machbarkeitsstudie untersuchte Variante über die Richard-Lehmann-Straße und die Haltestelle An der Tabaksmühle zur Prager Straße, wurde aus Rücksicht auf den schützenswerten Auwald bereits verworfen.
A - Untersuchungsgebiet: Grünau / Brünner Straße
B - Betrachtungsgebiet: Zentrum-Südost / Straße des 18. Oktober
C - Betrachtungsgebiet: Neustadt-Neuschönefeld / Hermann-Liebmann-Straße
1 - Grünau / Brünner Straße
2 - Kleinzschocher / Antonienstraße
3 - Schleußig / Rödelstraße
4 - Schleußig / Schleußiger Weg
5 - Südvorstadt / Kurt-Eisner-Straße
6 - Zentrum-Südost / Semmelweisstraße West
7 - Zentrum-Südost / Semmelweisstraße Ost
Ergänzende Straßenbahnsstrecken
Zwei weitere Vorhaben sollen das Projekt ergänzen: Zwischen dem Bayerischen Bahnhof und der Semmelweisstraße soll der Bau einer neuen Straßenbahnstrecke geprüft werden. Damit könnte die Bestandsstrecke von der nördlichen Philipp-Rosenthal-Straße in die Straße des 18. Oktobers verlegt werden und träfe an der Haltestelle Deutsche Nationalbibliothek auf die Südsehne. Somit könnte das neu geplante Quartier am Bayerischen Bahnhof besser angebunden werden. Darüber hinaus könnte mit dem Neubau einer weiteren Strecke auf der Hermann-Liebmann-Straße zwischen Wurzner Straße und Eisenbahnstraße der Leipziger Osten besser angebunden werden.
Insgesamt sollen auf der Südsehne und den ergänzenden Strecken etwa 16 Kilometer Doppelgleisstrecke neu gebaut werden. Es würden etwa 30 neue barriefreie Haltestellen entstehen.
B - Einbindung im Zentrum-Südost: Der schraffierte Bereich ist das Gebiet, welches für eine weitere Straßenbahnstrecke, die an die Südsehne anbindet, in Betracht kommt.
C - Einbindung in Neustadt-Neuschönefeld: Der schraffierte Bereich ist das Gebiet, welches für eine weitere Straßenbahnstrecke, die an die Südsehne anbindet, in Betracht kommt.
Strategische Bedeutung
Mit der Verabschiedung der Mobilitätsstrategie 2030 wurden die Rahmenbedingungen für die verkehrspolitische Entwicklung Leipzigs geschaffen. Kern der Strategie ist die gleichberechtigte Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes, also des ÖPNVs, sowie des Rad- und Fußverkehrs. Hintergrund ist, dass Leipzig und seine Bevölkerung seit Jahren wachsen und die Stadt bis 2040 klimaneutral werden will.
Dabei spielt der ÖPNV eine wichtige Rolle. Die Südsehne ist somit von strategischer Bedeutung für die Mobilitätswende in Leipzig. Schon heute bieten die Busse und Bahnen auf einigen Strecken nicht genügend Platz für mehr Fahrgäste, so z. B. entlang des Schleußiger Weges und der Kurt-Eisner-Straße (Buslinien 60 und 74). Deshalb soll das Straßenbahnnetz für die Leipzigerinnen und Leipziger leistungsfähiger und attraktiver gestaltet werden. So könnten noch mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen, um möglichst schnell und direkt an ihr Ziel zu kommen.
Aktueller Stand und Bürgerbeteiligung
Bei einem Projekt dieser Größenordnung sind viele Fragestellungen zu klären, die unterschiedlichste Bereiche und Interessen berühren. Das interdisziplinäre Projektteam erfasst parallel alle Aspekte, die es zu klären gilt, um zügig mit allen wichtigen Planungen voranzukommen. Dabei wird großen Wert auf eine ressourcen-, flächen- und umweltschonende Planung gelegt. So soll die beste Lösung für die neue Streckenführung gefunden werden. Am Ende entscheidet der Stadtrat über die Realisierung der Südsehne und ihre ergänzenden Teilprojekte.
In Bürgerbefragungen der Stadt Leipzig und Beteiligungsformaten der LVB haben die Leipzigerinnen und Leipziger den Wunsch nach einer neuen Straßenbahnstrecke, die den Westen und Osten der Stadt direkt und somit ohne Umweg über das Stadtzentrum verbindet, geäußert. Weitere Informations- und Beteiligungsformate für alle Leipzigerinnen und Leipziger im Rahmen der Planungen sind vorgesehen.
Aktuell kann noch nicht genau gesagt werden, wann die neue Straßenbahnlinie in Betrieb gehen würde. Vom Start erster Untersuchungen bis zur Inbetriebnahme einer neuen Straßenbahnstrecke können bis zu eineinhalb Jahrzehnte vergehen. Denn viele verschiedene Aspekte wie Umweltschutz, Städtebau, Denkmalschutz, Verkehrsraum und Sicherheit sind dabei zu berücksichtigen. Dennoch, sollte die Realisierung der Südsehne beschlossen werden, hat sie das Potenzial, zu einer der nachfragestärksten Straßenbahnstrecken zu werden. Der ÖPNV in Leipzig würde sich für alle nachhaltig verbessern.
Fragen und Antworten zur Südsehne
Die sogenannte Südsehne ist ein Projekt der Stadt Leipzig und der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) als Mobilitätsdienstleister für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Hinter dem Arbeitstitel „Südsehne“ steht ein Vorhaben zur Realisierung einer neuen ÖPNV-Verbindung zwischen Grünau und dem Leipziger Osten.
Die neue Verbindung könnte zukünftig mit einer durchgängigen Straßenbahnlinie auf einer Länge von rund acht Kilometern die Stadtteile Grünau, Kleinzschocher, Plagwitz, Schleußig und die Südvorstadt mit dem Zentrum-Südost und Reudnitz-Thonberg verbinden. Mit einer weiteren neuen Straßenbahnverbindung im Leipziger Osten bestünde zusätzlich eine direkte Anbindung an die Stadtteile Neustadt-Neuschönefeld, Schönefeld, Mockau und Thekla. Auf der Südsehne könnte künftig eine der nachfragestärksten Linien der LVB fahren.
Die Untersuchung zur Südsehne entspricht den Prüfaufträgen aus dem Rahmenplan zur Umsetzung der Mobilitätsstrategie Leipzig 2030 und dem Nahverkehrsplan der Stadt. Ihr Ziel ist eine ressourcen-, flächen- und umweltschonende Planung mit der besten Lösung für eine neue Streckenführung. In einem ersten Schritt wurde dazu gefördert und im Auftrag des Freistaates Sachsen von 2020 bis 2022 eine Machbarkeitsstudie erstellt.
In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Einwohnerzahl Leipzigs um gut ein Viertel gewachsen und Leipzig wächst weiter. Das erfordert auch in der Mobilität Veränderungen. Einerseits muss die Infrastruktur des ÖPNV ausgebaut werden, um der steigenden Verkehrsnachfrage gerecht zu werden und dabei gleichzeitig angenehme Stadträume zu erhalten.
Andererseits erfordern es die klima- und verkehrspolitischen Ziele Leipzigs, dass sich unser Mobilitätsverhalten verändert. Ein starker Hebel dafür ist ein leistungsfähiges und attraktives ÖPNV-Angebot, das den Menschen den Umstieg auf Bus und Bahn erleichtert. Durch ihre verkehrliche Wirkung kann die Südsehne zu einem Rückgang des KfZ-Verkehrs und somit zur Verbesserung des Straßenverkehrs insgesamt beitragen - es handelt sich um ein Schlüsselprojekt auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt und in der Mobilitätswende.
Zusätzlich haben Befragungen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig und weitere Beteiligungsformate der LVB gezeigt, dass eine West-Ost-Verbindung mit einer Anbindung der Südvorstadt im Straßenbahnnetz gewünscht ist. Die heute auf der Strecke verkehrenden Busse geraten an ihre Kapazitätsgrenze. Mit der Südsehne würde die Gesamtkapazität auf der Strecke entscheidend erhöht. Auch das neu entstehende Quartier rund um den Bayerischen Bahnhof kann so gut in das Streckennetz des ÖPNV integriert werden. Zusammen mit der Schaffung eines neuen Verknüpfungspunktes am S-Bahnhof MDR profitieren Einheimische, Pendlerinnen und Pendler, Wirtschaft und Handel.
Die neue Verbindung würde Reisezeiten verkürzen, neue Direktverbindungen schaffen und das Liniennetz verdichten. Sie würde auch zur Entlastung der stark frequentierten Straßenbahnstrecken in der Innenstadt beitragen. Der ÖPNV in Leipzig würde sich für alle nachhaltig verbessern. Mit der Realisierung der Südsehne wäre zudem die Umsetzung innovativer ÖPNV-Konzepte und der Einsatz modernster technischer Anlagen und Fahrzeuge auf der Strecke verbunden. Mit der damit verknüpften Neuaufteilung des Verkehrsraumes verbessert sich perspektivisch auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum für eine lebenswerte Stadt.
In der ersten abgeschlossenen Machbarkeitsstudie wurde das Vorhaben als technisch realisierbar eingeschätzt und die positive verkehrliche Wirkung bestätigt. Die Ergebnisse liegen dem Stadtrat zum Beschluss über weiterführende Planungen vor. Bei Bestätigung erfolgen vertiefende Untersuchungen zu einzelnen Teilabschnitten, wie zum Beispiel den ergänzenden Straßenbahnstrecken. Zusätzlich wird ein städtebauliches Gestaltungskonzept erarbeitet, um die diesbezüglichen Rahmenziele zu berücksichtigen.
Mit Abschluss aller vertiefenden Untersuchungen kann dann auch eine Kosten-Nutzen-Untersuchung auf Basis eines standardisierten Bewertungsverfahrens vorgenommen werden. Damit wird unter anderem die Förderwürdigkeit des Vorhabens festgestellt. Anschließend, und auf Basis der Erkenntnisse aus der frühen Projektphase, wird der Leipziger Stadtrat beschließen, ob die Südsehne tatsächlich realisiert wird. Wenn das der Fall ist, folgen weitere Planungs- und Genehmigungsschritte.
Vom Start erster Untersuchungen bis zur Inbetriebnahme einer neuen Straßenbahnstrecke können bis zu eineinhalb Jahrzehnte vergehen. Warum? Die Planung erfolgt nicht „auf der grünen Wiese“, sondern in bereits bebauten Stadträumen. Viele verschiedene Aspekte wie Umweltschutz, Städtebau, Denkmalschutz, Verkehrsraum und Sicherheit sind dabei zu berücksichtigen.
In einem Projekt dieser Größenordnung arbeiten viele unterschiedliche Menschen und Bereiche zusammen. Weiterführende Untersuchungen müssen durchgeführt und Genehmigungsverfahren durchlaufen werden. Die nötigen Finanzmittel müssen bereitstehen und auch die Beteiligung der Öffentlichkeit braucht Zeit.
Trotz Risikomanagement können zudem externe Faktoren und Unvorhergesehenes den Zeitplan beeinflussen. Dieser geht derzeit von einer Planungszeit von mindestens zehn Jahren und einer Bauzeit von ca. acht Jahren über alle Projektabschnitte aus. Diese Angaben sind erste Näherungen, welche im weiteren Verfahren zu konkretisieren sind.
Ein interdisziplinäres Projektteam aus verschiedenen Ämtern der Stadt Leipzig, der LVB, des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie von Ingenieurgesellschaften hat die Ergebnisse der ersten Grundlagenermittlung und der Machbarkeitsstudie erarbeitet.
Die Vorlage, in der die Ergebnisse dargestellt und die Empfehlung für weitere Untersuchungsschritte gegeben wird, ist durch den Stadtrat zu beschließen. Im Falle eines Beschlusses folgt eine vertiefte Untersuchung der Aspekte, die in der Studie noch nicht abschließend untersucht werden konnten sowie eine Untersuchung der ergänzenden Straßenbahnneubaustrecken. In den unterschiedlichen Phasen des gesamten Prozesses sind jeweils "Meilensteine" enthalten, die einen Beschluss des Leipziger Stadtrates für die Fortführung und konkrete Ausgestaltung erfordern, bis hin zum abschließenden Bau- und Finanzierungsbeschluss.
Alle relevanten Aspekte sollen zusammenhängend erfasst werden, um zügig mit wichtigen Planungen voranzukommen. Dafür entsteht aktuell auch ein umfassendes Informations- und Beteiligungskonzept für die Bürgerinnen und Bürger Leipzigs. Es soll regelmäßig über den Fortschritt des Projekts informiert und zur Beteiligung eingeladen werden: um Fragen, Hinweise, Vorschläge und Bedenken aufzunehmen und zu möglichst breit akzeptierten Lösungen zu kommen. Eine von Akzeptanz getragene neue Verkehrsinfrastruktur ist eine Bedingung dafür, dass sich Leipzig weiter gut entwickeln kann.
Über entsprechende Möglichkeiten zur Beteiligung informieren wir rechtzeitig über die Medien und auf dieser Internetseite.
In der Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Varianten der Streckenführung und die grundsätzliche technische Machbarkeit geprüft. Außerdem wurde die verkehrliche Wirkung der Verbindung als wichtige Basis für die weitere Planung aufgezeigt.
Der Untersuchungskorridor für die Machbarkeitsstudie erstreckt sich von Grünau-Ost im Leipziger Westen bis zum Zentrum-Südost auf Höhe der Prager Straße, siehe Grafik auf dieser Seite. Diese Abschnitte erwiesen sich als technisch machbar und verkehrlich sinnvoll. Weiter zu untersuchen sind Einbindungen und konkrete Streckenverläufe in Grünau, im Zentrum-Südost („Straße des 18. Oktober") und die Weiterführung der Strecke zwischen Prager Straße und Eisenbahnstraße („Hermann-Liebmann-Straße“) inklusive des Verknüpfungspunktes „Reudnitz, Koehlerstraße“.
Insgesamt sollen auf der Südsehne und ihren Teilprojekten etwa 16 Kilometer Doppelgleisstrecke mit ca. 30 neuen, barrierefreien Haltestellen gebaut werden. Zudem entfaltet die Südsehne ihre volle Wirkung über eine optimale Einbindung in das bestehende Straßenbahnnetz der LVB. Deshalb wird parallel zu den bisher untersuchten Projektabschnitten über sogenannte "Einbindungstrassen" diskutiert. Dies umfasst die Teilprojekte: „ergänzende Einbindungsstrecke Straße des 18. Oktober“ und „ergänzende Einbindungstrecke Hermann-Liebmann-Straße“.
Einbindung im Zentrum-Südost - Straße des 18. Oktober
Im Straßenabschnitt zwischen dem Bayerischen Bahnhof und der Semmelweisstraße wird der Bau einer neuen Straßenbahnstrecke geprüft. Damit könnte die Bestandsstrecke von der nördlichen Philipp-Rosenthal-Straße in die Straße des 18. Oktobers verlegt werden und träfe an der Haltestelle Deutsche Nationalbibliothek auf die Südsehne. So könnte das neu geplante Quartier am Bayerischen Bahnhof besser an das Straßenbahnnetz angebunden werden.
Einbindung in Neustadt-Neuschönefeld - Hermann-Liebmann-Straße
Mit einer Verlängerung der Südsehne ab der Prager Straße bis zur Wurzner Straße und einer Neubaustrecke entlang der Hermann-Liebmann-Straße zwischen Wurzner und Eisenbahnstraße, würde der Leipziger Osten besser mit der Südvorstadt verbunden werden. Weitere Planungen sollen untersuchen, ob und wie die Strecken am Verknüpfungspunkt Reudnitz, Koehlerstraße verbunden werden könnten.
Die Südsehne trägt durch ihre verkehrliche Wirkung zu einem Rückgang des Kfz-Verkehrs und somit zur Verbesserung des Straßenverkehrs insgesamt bei. Gleichzeitig sollen auch der Fuß- und Radverkehr bei der Planung angemessen berücksichtigt und gestärkt werden. Im Einklang mit den Mobilitätszielen der Stadt soll der Verkehr für alle sicherer, bequemer und schneller werden.
Der Kfz-Verkehr erhält ausreichend leistungsfähige Anlagen, während sich der Verkehrsraum verändert. Durch die Schaffung moderner Haltestellenanlagen, eigener Flächen für den Fußverkehr und Radfahrende sowie eine konsequente Trennung der Verkehrsarten, wird die Verkehrssicherheit erhöht. Zudem wird es durchgängige Radverkehrsanlagen in allen Neubauabschnitten geben.
Ein zentrales Ziel der Planung ist es, Eingriffe in den Naturschutzraum Leipziger Auwald und den Baumbestand sowie Grünflächen entlang der Strecke so gering wie möglich zu halten, wenn diese unvermeidbar sind. Eine Trassenvariante zwischen Schleußiger Weg und Richard-Lehmann-Straße wurde aus Rücksicht auf den Auwald bereits verworfen.
Wie die konkrete Streckenführung im Abschnitt der baumbestandenen Kurt-Eisner-Straße aussehen kann, wird geprüft und ist Gegenstand eines städtebaulichen Gestaltungskonzeptes. In den nächsten Planungsphasen ist daher zu untersuchen, wie der vorhandene Raum optimal genutzt werden kann.
Je nach betrachteter Variante und Führungsform der Straßenbahn belaufen sich die Kosten nach heutigem Kenntnisstand auf 170 Mio. € bis 200 Mio. €. Diese groben und überschlägigen Kostenansätze beinhalten dabei Straßenbau, Ingenieurbauwerke und technische Infrastruktur für den Straßenbahnbetrieb. Zusätzlich fallen die Kosten für die entsprechenden Planungsleistungen an. Diese werden zum jetzigen Zeitpunkt prozentual mit 15 % bis 25 % der Gesamtkosten beziffert. Das Projekt wird vom Freistaat Sachsen finanziell unterstützt und hat gute Aussichten auf eine Förderung durch Bund und Land. Das bedeutet, dass es nicht allein aus dem Haushalt der Stadt Leipzig getragen werden muss.
Im Leipziger Süden führt die Südsehne über den Schleußiger Weg und damit zwischen Stieglitzstraße und Galopprennbahn auch über die Beipert- und die Paußnitzbrücke, die Elsterflutbett und Pleiße überspannen.
Beide Brücken weisen heute Schäden auf, die eine Erneuerung der Bauwerke unabhängig vom Bau der Südsehne erfordern. Die Planungen dafür würden gewährleisten, dass auf den neuen Brücken auch Straßenbahnverkehr möglich wäre.