e-Culture-Strategie
Digitalisierung bringt Wandel und erfassen darin alle Lebensbereiche der Gesellschaft. Sie hat Einfluss auf die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren. So stellt Sie auch alle Bereiche der Verwaltung – wie auch das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig – vor die Herausforderung, sich stetig neu auszurichten, Themen zu setzen und neue Brücken zu Entwicklungen und Technologien zu bauen. Ein Ziel ist es dabei insbesondere auf Veränderungen im technischen Bereich angemessen reagieren zu können und agile Prozesse und Netzwerke zu fördern.
Digitalisierung (gemeint ist die Erstellung digitaler Darstellungen von physischen Objekten wie 3D Modelle, von Ereignissen wie einer Aufführung oder von analogen Medien wie Büchern oder Filmen, als auch die Digitalisierung von Prozessen, etwa dem Ticketkauf oder der Kursanmeldung) und Digitalität (d.h. die Verschränkung von "Digitalem" und "Analogem") sind zunehmend von existenzieller Bedeutung gerade auch für Kultur- und Bildungseinrichtungen. Sie beeinflussen die künstlerische Arbeit, die Kulturgüter- und schätze und die Einrichtungen in ihrer Organisation und Leitung selbst. Die wiederholten Lockdowns der letzten Jahre als Folge einer Pandemie haben einen immensen Digitalisierungsschub im Bewusstsein der Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen bewirkt und verdeutlichen einen dringenden Handlungsbedarf.
Infrastruktur der Kultureinrichtungen anpassen
Die Herausforderungen der nächsten Jahre bestehen unter anderem darin, die Infrastruktur der Kultureinrichtungen an aktuelle technische Entwicklungen anzupassen sowie ihre Angebote, Vermittlungsarbeit und Kommunikation auf die Erwartungen einer digitalen Gesellschaft auszurichten. Es muss eine zunehmend wesentliche Aufgabe von Kultur- und Bildungseinrichtungen der Stadt Leipzig sein, künstlerische und kulturwissenschaftliche Perspektiven in die gesellschaftliche Diskussion um Digitalität einzubringen.
Die eCulture-Strategie des Dezernates Kultur ordnet sich im gesamtstädtischen Prozess der Digitalisierung und Modernisierung ein. Auf Grundlage von Analysen und Prüfungen zu gegenseitigen Wirkungen und auch gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen diesen Prozessen werden Potenziale und mögliche Synergieeffekte erschlossen. Die eCulture-Strategie wird hierfür in laufende Projekte und Vorhaben der gesamten Stadt eingebunden und mit anderen Dezernaten und Einrichtungen der Stadt vernetzt. Dabei verfolgt das Dezernat Kultur mit allen zugehörigen Einrichtungen das übergeordnete Ziel, die Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Wandels selbstbestimmt, gemeinwohl- und teilhabeorientiert sowie nachhaltig zu gestalten.
Ziele der eCulture-Strategie:
1. Umwandlung analoger Prozesse in digitale Prozesse
Die digitalisierbaren Prozesse innerhalb der Einrichtungen sind identifiziert und werden digitalisiert. Digitale Erfassung und Langzeitspeicherung von Kulturgut.
2. Digitale Erfassung und Langzeitspeicherung von Kulturgut
Alle Kunstgegenstände und Kulturdenkmäler der Stadt Leipzig sind inventarisiert und digital in den jeweiligen Fachverfahren erfasst. Im zweiten Schritt werden die für die Öffentlichkeit relevanten Kulturgüter identifiziert, zu 50% digitalisiert und allen Interessierten zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt.
3. Initiierung innovativer digitaler Angebote mit Mehrwert für die Einrichtungen und Bürger/-innen
Erarbeitung und Umsetzung von mindestens zwei fachbezogenen innovativen digitalen Angeboten pro Einrichtung. Fach- und institutionsübergreifende Angebote, die mehrere Einrichtungen in ihren Themenfeldern und Zielstellungen verbinden, sind von besonderer Relevanz.
4. Befähigung der Nutzer/-innen
Alle Einrichtungen fördern im Rahmen ihrer kulturellen Bildungsarbeit die digitale Teilhabe durch Angebote zur kritischen und kreativen Begegnung mit den Themen Digitalisierung und Digitalität. Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen von Digitalität
5. Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen von Digitalität
Durch öffentliche Diskussionen (zum Beispiel Impuls Kulturpolitik, einrichtungsbezogene Veranstaltungen) oder künstlerische Interventionen werden gesellschaftliche Fragen zur Rolle der Kultur und Kultureinrichtungen im digitalen Wandel mit der Stadtgesellschaft erörtert, reflektiert und weiterentwickelt.