Schönefeld im Programm Stadtumbau
Mit dem Beschluss Nr. VI-DS-05856 vom 19.09.2018 wurde das Aufwertungsgebiet Schönefeld im Bund-Länder-Programm Stadtumbau aktualisiert und eine anlassbezogene Anpassung der Gebietsabgrenzungen vorgenommen. Die Programmlaufzeit endet 2022 mit der Abfinanzierung bis zum Jahr 2026.
Die Chancen des Aufwertungsgebietes liegen insbesondere in seinen attraktiven und imageprägenden Bereichen rund um das Schloss Schönefeld und in der alten Ortslage Schönefeld, den entwicklungsfähigen Flächenpotenzialen für Neubau sowie in den benachbarten Grün- und Freiräumen. Die geschlossenen und denkmalgeschützten Siedlungsbereiche in Alt-Schönefeld sind attraktive Wohnstandorte. In den kompakten gründerzeitlichen Baustrukturen bestehen zudem große Chancen, Maßnahmen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung umzusetzen.
Umgesetzte und laufende Maßnahmen
Hüllensanierung Clara-Wieck-Schule
Die zentral in Alt-Schönefeld in der Stöckelstraße gelegene 21. Schule/Clara-Wieck-Schule kann nun nach denkmalgerechter Sanierung wieder als im Wortsinne leuchtendes Zentrum des Viertels gelten. 1909-1911 traditionell an einer prägnanten Platzsituation errichtet, erhielt die Schule 2012 als einen weiteren Erneuerungsschritt neue Fassaden mit neuem Außenputz, neuem Kupferblechdach, neuen Fenstern und Außentüren zur Stöckelstraße und am Nördlichen Giebel zur Zittauer Straße.
Bis 2011 wurden bereits die Außenanlagen neu gestaltet und ein attraktiver Schulhof mit Spielgeräten neu angelegt.
Aufwertung Stannebeinplatz
Die Verschönerung der Plätze in Schönefeld hat einen besonderen Stellenwert für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils. Der Stannebeinplatz in prominenter Lage bildet den Eingang zu Schönefeld und prägt Image und Identität des Stadtteils. Er teilt sich in den so genannten großen und kleinen Stannebeinplatz. Umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen erfuhr 2012 vor allem der kleine Stannebeinplatz, unter anderem mit zahlreichen Staudenpflanzen sowie den neuen Sitzbänken und einer langen Infobank mit eingearbeiteten Zitaten und Sprüchen des ehemaligen Windmüllers von Schönefeld Stannebein.
Aufwertung Stöckelplatz
Der Stöckelplatz hat 2012 im zentralen Bereich einen Natursteinplattenbelag erhalten, umlaufende Gehwege wurden gepflastert sowie neue Bäume, Stauden und Blühsträucher gepflanzt. Eine Informationstafel gibt zusätzliche Erläuterungen zum Platz und seinem Namensgeber Pfarrer Stöckel.
Einen besonderen Blickfang bieten die sogenannten "Leipziger Lerchen", ein farbiger Wegweiser zur Ortsgeschichte, der an die ehemals von Feld und Flur umgebene Lage Schönefelds erinnert.
Grünes Tor an der Gorkistraße - Grünflächen vor der Stadtteilbibliothek und Rodelhügel am Seipelweg
2013 konnte mit dem Grünen Tor zum einen die Aufwertung entlang der Gorkistraße fortgeführt werden.
Zum anderen bildet die Maßnahme den Auftakt für die Gestaltung eines Grünzuges, der zukünftig durch Schönefeld Ost verlaufen soll. So wurden die Flächen vor dem Wohnblock an der Gorkistraße 50-56 neu gestaltet und eine kleine Terrasse geschaffen. Sie soll für Veranstaltungen zum Beispiel der unmittelbar hier ansässigen Stadtteilbibliothek genutzt werden.
Am Seipelweg entstand aus den Aushubmassen aus der Bauzeit des Wohngebietes 1970-1972 entlang dieses Weges ein Spiel- und Rodelhügel.
Generationenpark Volksgartenstraße
Auch diese Maßnahme führt zu der Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen in Schönefeld.
Der Generationenpark hält attraktive Angebote für Kinder und Ältere bereit. Auf den Grünflächen entlang des Rad- und Fußweges zwischen Volksgartenstraße und Schulzeweg entstanden 2013/2014 ein Kletterspielplatz, eine Boulefläche sowie ein für Senioren geeignetes Trimm-dich-Gerät. Ferner wurde eine Tischtennisplatte aufgestellt und es gibt ein Schachspielfeld.
Zahlreiche Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen und Ausruhen ein. Das Gelände ist mit 400 Sträuchern und Stauden neu bepflanzt und gestaltet worden. Neue Wege wurden angelegt.
Wohnumfeldgestaltung Poserstraße
Diese Maßnahme ist ein weiterer Teil zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen in Schönefeld.
Die Aufwertung fand in den Jahren 2016/2017 im Bereich Poserstraße statt. Der zentrale Marktplatz wurde in Richtung Poserstraße erweitert und mit neuen Bänken ausgestattet. Hochbeete wurden umgestaltet und zahlreiche zu unterschiedlichen Zeiten blühende Pflanzen eingesetzt. Schadhafte Plattenwege wurden erneuert und Zugangstreppen durch Rampen ersetzt. Die Bronzeplastik Vater und Sohn wurde ein wenig versetzt und damit stärker in Szene gesetzt.
Grünwegeverbindung Poserstraße, Ecke Schwantesstraße
Zwischen Poserstraße und Schwantesstraße wurde eine neue Quartiersverbindung in Richtung des vorhandenen Spielplatzes, insbesondere für Fußgänger, geschaffen. Eine neue Sitzmöglichkeit bietet Platz zum Ausruhen. Neue Baum- und Strauchpflanzungen werten die Grünflächen auf. So wurden zum Beispiel die morschen Pappeln durch neue Wildapfel- und Wildkirschbäume ersetzt. Die benachbarte 20. Oberschule hat eine Baumpatenschaft übernommen.
Der Hügel wurde so gestaltet, dass die benachbarten Kindergartenkinder im Winter rodeln können. Daneben wurden die Zugänge zum Spielbereich barrierearm umgestaltet, insbesondere wurde eine neue Rampe in der Wegeverbindung Schwantesstraße - Bästleinstraße gebaut.
Sanierung Torbogenhaus Schloss Schönefeld
Diese Maßnahme unterstützt die Aufwertung der alten Ortslage Schönefeld.
Das Torbogenhaus auf dem Gelände des Schlosses Schönefeld wurde 2015 bis 2017 so umgebaut und nutzbar gemacht, dass speziell Angebote für Menschen mit Behinderungen und besonderem Hilfebedarf berücksichtigt werden können. Damit fügt sich das Vorhaben in die Gesamtkonzeption zur Betreuung von Menschen mit kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen auf dem Schlossgelände mit Förderschule, Kindergarten und betreuten Wohngruppen ein. Trotz schwieriger Vorgaben durch behindertengerechtem Ausbau, Denkmalschutz und erhöhtem Brandschutz, entstand hier eine moderne Einrichtung für Menschen mit und ohne Behinderung mit drei Wohneinheiten für eine betreute Wohngruppe, zwei behindertengerechte Wohnungen, einer Wohnung für einen bestehenden Mieter und einer Physiotherapie.
Vom Stallgebäude zum KulturGut
Kultur im ehemaligen Rittergut, zugänglich für alle Schönefelderinnen und Schönefelder - das ist die Projektidee.
Nun ist auch dieser Flügel des Schlossensembles behutsam und denkmalgerecht saniert. Das einstige Stallgebäude wurde zum "KulturGut" umgebaut.
Was bedeutet das?
Die Pädagogische Tagesbetreuung (PäT) im Schloss Schönefeld erhält damit moderne und gemütliche Lebens- und Arbeitsräume im Obergeschoss. Neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie Kochen, Backen, Reinigen gehört auch ein handwerklicher Teil zur täglichen pädagogischen Förderung.
Arbeiten aus Werkstoffen wie Holz und Ton werden sich in der Einrichtung des Cafés wiederfinden, welches im Erdgeschoss eingerichtet wurde. Hier sollen die Beschäftigten der PäT zukünftig auch selbst gebackenen Kuchen und Kaffee anbieten, sich im Arbeitsleben ausprobieren. Großes Anliegen ist, dass sich die erwachsenen Personen mit dieser Tätigkeit als wertvolles Mitglied der Gesellschaft erleben.
Das Familienzentrum des CVJM Leipzig e.V. ist mit Büro und Beratungsangeboten ins Erdgeschoss des KulturGuts gezogen und nutzt gleichzeitig den großen Multifunktionsraum, der hier ebenfalls entstand.
Das KulturGut soll sich zum Treffpunkt für Menschen aller Altersgruppen mit und ohne Behinderung entwickeln und ein Ort zum Wohlfühlen, Lernen und Erleben sein.
Sanierung der Gedächtniskirche
Umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten haben im März 2020 in der Gedächtniskirche der evangelisch-lutherischen Matthäuskirchgemeinde in Schönefeld begonnen.
Die vom Frost auseinandergetriebenen Stufen zum Haupteingang sollen neu gesetzt, Böschungen, Mauern und Zäune neu geordnet, gestaltet und instand gesetzt werden.
Zukünftig wird der Zugang zur Kirche barrierefrei möglich sein. Dafür wird eine Rampe entlang des Turmes zum Hauteingang der Kirche führen. Gleichzeitig werden die Höhen zum Nordeingang angepasst.
Außerdem soll nach den Bauplänen der nördliche Seiteneingang umgebaut werden und künftig als "Guckkasten" den Blick zu Traualtar und Orgel der Kirche freigeben. Der Einblick in das Kirchenschiff wird von hier aus auch an den Wochentagen außerhalb der kirchlichen Veranstaltungen möglich sein. Im Innenraum der Gedächtniskirche werden nach dem historischen Vorbild Wände, Säulen und Emporen wiederhergestellt. Der zentrale Vorraum, der in vergangener Zeit unter anderem dem Heldengedenken und der Friedensmahnung diente, soll wieder Akzente seiner ursprünglichen klassizistischen Gestaltung zurück erhalten.
Heutigen Erfordernissen und Möglichkeiten entsprechend werden Beleuchtung und Heizung energetisch nachhaltig angepasst.