Burgplatz
Der Burgplatz gilt als jüngster Platz der historischen Altstadt. Er entstand erst um das Jahr 1900, als die Pleißenburg abgerissen wurde, um Platz für den Bau des Neuen Rathauses für die wachsende Stadt zu schaffen. lm Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte geschlossene Randbebauung zerstört oder schwer beschädigt, so dass der Platz nur noch von Rat- und Stadthaus begrenzt wurde.
Nach 1990 begann die Wiederherstellung des urbanen Platzes. Die Randbebauung wurde durch Neubauten, die zum Teil an den Charakter der ursprünglichen Bausubstanz angelehnt sind, ergänzt.
Im Wandel der Jahrzehnte
Bilder vergrößert anzeigen© Stadt Leipzig/ Stadtplanungsamt Bilder vergrößert anzeigen © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigen © Stadt Leipzig/ Stadtplanungsamt Bilder vergrößert anzeigen Die Baustelle am Burgplatz während der Errichtung des "Petersbogen". © Stadt Leipzig/ Eberhard Mai Bilder vergrößert anzeigen© Henry Pfeifer Bilder vergrößert anzeigen © Stadt Leipzig/ kh Bilder vergrößert anzeigen
Der Burgplatz wird im Süden und Südwesten vom Neuen Rathaus (gebaut 1899-1905) begrenzt. Im Westen steht das Stadthaus (1908-1912). Beide Gebäude sind Sitz der Stadtverwaltung und über der Lotterstraße mit einer Brücke auf zwei Etagen verbunden. Der Neubau des "Bauwenshauses" bildet seit 1992 den Abschluss des Platzes nach Norden, während sich im Südosten der moderne Anbau des Gebäudes der Deutschen Bank mit einem turmartigen Risalit harmonisch in die Bebauung des Platzes einfügt.
Bauplanung mit Hindernissen
Bereits Anfang der 1990er-Jahre hatte das Büro HPP Architekten im Auftrag aller Grundstückseigentümer das Gesamtkonzept "Burgplatz-Passagen" zur Schließung der Baulücke zwischen Petersstraße und Burgplatz entwickelt. Im November 1994 beschloss der Stadtrat den entsprechenden Bebauungsplan. 1995 wurde die Baugenehmigung für die Tiefgarage unter dem Platz erteilt, die 1999 fertig wurde. Mit ihrer Eröffnung wurde auch der Burgplatz durch die Stadtverwaltung neu hergestellt. Der Petersbogen erhielt 1998 die Baugenehmigung, im April 2001 öffnete er seine Türen.
Bereits 1997 gab es dann eine Baugenehmigung für ein geplantes Geschäftscenter Burgplatzpassage, das Einzelhandel, Gastronomie und Hotel unter einem Dach vereinen sollte. Aber diese Genehmigung erlosch drei Jahre später ungenutzt. Nur die Baugrube existierte. Sie war bereits im Zusammenhang mit dem Bau der Burgplatztiefgarage ausgehoben worden. In den Jahren 2002 und 2004 verliefen sich mehrere Projekte ohne Ergebnis. Auch der Erwerb der vier unter dieser Baugrube befindlichen Grundstücke durch den damaligen Eigentümer des Petersbogens führte nicht zu einer Bebauung.
Jegliche Bemühungen der Stadt, auf eine Bebauung des Grundstückes hinzuwirken, waren erfolglos geblieben und auch nach dem Eigentümerwechsel war nicht erkennbar, dass in absehbarer Zeit mit einer Realisierung des geplanten oder eines anderen Bauvorhabens gerechnet werden konnte. Darum wurde mit Beschluss der Ratsversammlung am 29.02.2012 der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan 45.7 "Burgplatz, Burgstraße, Schloßgasse" gefasst. Damit sollte der damalige Eigentümer endlich zum Bauen bewegt werden, weil ihm ansonsten die Verfüllung der Baugrube und das Anlegen eines Platzes auf ihr drohte. Letztlich führte dieser Beschluss zum Erfolg: der Petersbogen samt Baugrube wurde weiterverkauft. Mit dem jetzigen Eigentümer und Bauherren ist es endlich gelungen, eine Lösung zu finden.
Hotel- und Geschäftsbau wird errichtet
Die schmerzliche Lücke im Stadtbild kann 2018 endlich geschlossen werden: Das "Burgplatzloch" verschwindet. Die Petersbogen Burgplatz GmbH als jetziger Eigentümer des Grundstücks will einen Gebäudekomplex errichten, in dem Einzelhandelseinrichtungen und ein gehobenes Hotel untergebracht werden. Zur Findung einer möglichst attraktiven Fassadengestaltung, die sich gut in das städtebauliche Umfeld einfügt und zugleich funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen Rechnung trägt, hat sie in Abstimmung mit der Stadt ein Gutachterverfahren mit vier eingeladenen Teilnehmern durchgeführt. Der siegreiche Entwurf des Berliner Büros Christoph Kohl / KK Architekten GmbH konnte auch die Leipzigerinnen und Leipziger überzeugen.
Vorausgesetzt alle Planungen können rechtzeitig abgeschlossen werden, beginnen Mitte dieses Jahres die ersten vorbereitenden Arbeiten. Ziel ist die Fertigstellung des Gebäudes bis Ende 2018. Dabei werden 30 bis 40 Millionen Euro investiert.