Mobilität und Verkehr
Der Stadtraum Bayerischer Bahnhof ist geprägt von besonderer Lagegunst und der guten Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs. Das Areal erstreckt sich vom Bayerischen Bahnhof im Norden bis zur Richard-Lehmann-Straße im Süden. Es ist besonders geprägt von der mitten durchs Plangebiet verlaufenden Trasse des City-Tunnels Leipzig. Es wird westlich begrenzt von der Südvorstadt und der MDR Media City, östlich von der Straße des 18. Oktober und der Alten Messe.
Öffentlicher Personen Nahverkehr (ÖPNV)
Der Stadtraum wird durch die Bahnachse des Leipziger City-Tunnels charakterisiert. Die sechs S-Bahn-Linien, die auf dieser Strecke verkehren, bilden die Basis der ÖPNV-Erschließung des Stadtraums. Sie verkehren jeweils im 30-Minuten-Takt, der sich durch Bündelung der Linien im betrachteten Abschnitt etwa auf einen 5-Minuten-Takt reduziert. Zusätzlich verkehren noch Straßenbahnlinien auf der Arthur-Hoffmann-Straße (Linie 9) und der Philipp-Rosenthal-Straße (Linien 2 und 16) sowie die Stadtbuslinien 60 und 74. Die Straßenbahn- und Buslinien verkehren im 10-Minuten-Takt. Nur wenige Haltestellen im Umfeld des künftigen Stadtquartiers an der Lößniger Straße sind barrierefrei ausgeführt. Dazu zählt der Haltepunkt MDR der S-Bahn und des Busses und einzelne Bussteige der Haltestelle Kurt-Eisner-Straße/ Arthur-Hoffmann-Straße.
Die Leipziger Verkehrsbetriebe und die Stadt Leipzig planen Maßnahmen, mit denen die Erschließungsqualität dieses Stadtraums weiter verbessert werden soll. Mittelfristig soll auf der Achse Kurt-Eisner-Straße und Semmelweisstraße eine Straßenbahn die wichtige tangentiale Verbindungsfunktion der Stadtbuslinie 74 übernehmen.
Fußgänger und Radverkehr
Zur besseren Vernetzung innerhalb des Stadtraumes Bayerischer Bahnhof ist die Schaffung von mehreren Ost-West-orientierten Fuß- und Radwegen sowie einer Nord-Süd-Wegeverbindung vorgesehen. Alle Wegeverbindungen werden der Nutzung innerhalb eines Stadtparks angemessen gestaltet. Wichtiges Ziel bei der Entwicklung des neuen Stadteilparks ist, dass der zügige Radverkehr weitestgehend aus dem Park herausgehalten werden soll, um genügend Ruhe- aber auch Bewegungsplätze zu erhalten und damit die Aufenthaltsqualität nicht zu gefährden. Eine Möglichkeit, den zügigen Radverkehr über den Dösner Weg zu führen, wird derzeit bei der Stadt untersucht.
Der Rad- und Fußverkehr wird auch im neuen Quartier Lößniger Straße eine herausragende Rolle spielen. Auf der Kurt-Eisner-Straße, der Semmelweisstraße und der Straße des 18. Oktober sind benutzungspflichtige Radwege angelegt worden. Die weiteren Wohnstraßen im direkten Umfeld des Stadtquartiers sind als Teil einer Tempo 30 Zone ohne Radverkehrsanlagen ausgeführt. Radfahrer werden hier aufgrund der flächenhaften Verkehrsberuhigung die Fahrbahn gemeinsam mit den Kfz nutzen können.
Neben dem Straßenverkehr können Radfahrer und Fußgänger die ehemalige Bahntrasse über einen Weg in Verlängerung der Shakespearestraße zum Dösner Weg queren. Um die Fahrradfreundlichkeit zu steigern, soll der Stellplatzschlüssel für Rad-Abstellanlagen im neuen Wohnquartier erhöht werden.
Autoarmes Quartier Lößniger Straße
Aufgrund seiner besonderen Lagegunst und der guten öffentlichen Personennahverkehr-Anbindung wird eine Gesamtentwicklung als autoreduziertes Quartier unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen umweltgerechter Mobilitätsformen angestrebt. Zu diesem Zweck werden verschiedene Angebote entwickelt, die Autofahrten vermeiden sollen. Vorgesehen sind beispielsweise Carsharing, Bikesharing inklusive dem Verleih von Lastenfahrrädern für die künftigen Mieter. Weiterhin werden Mobiliätsstationen im öffentlichen Raum mit PKW- und Radverleih inkl. Ladestationen installiert. Für die neuen Bewohner des Quartiers Lößniger Straße werden Paketstationen angeboten. Die Koordination und Betreuung der Maßnahmen wird durch eine Quartiersmanagerin oder einen Quartiersmanager erfolgen. Für die Müllentsorgung im neuen Wohnquartier wird ein Unterflursystem gebaut, welches ein Pilotprojekt in Leipzig darstellt.