Blühstreifen
Im Rahmen der Kampagne "Unser Park" wurden seit 2019 über 20 Blühstreifen angelegt. Mit den Blühstreifen sollen artenreiche Wiesen entwickelt werden. So verbessert das erhöhte Blütenangebot die Lebensgrundlage der heimischen Insekten. Davon profitieren wiederum auch insektenfressende Tierarten, wie zum Beispiel Vögel. Auf den Blühstreifen wurden gebietsheimische Blühpflanzen, Gräser und Kräuter ausgesät. Dazu zählen zum Beispiel Klatschmohn, Kornblumen, Margeriten oder auch Bocksbart, Witwen- und Flockenblumen.
Unser Ziel ist es, mit der Anlage von Blühstreifen weitere Akteure/-innen in Leipzig, wie beispielsweise Wohnungsbaugenossenschaften, für die Förderung der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren und für die Umsetzung von Maßnahmen zu gewinnen. Wir alle können einen Beitrag leisten. Egal, ob auf dem Balkon, im Hof, im privaten Hausgarten oder in der Kleingartenanlage.
Standorte
- Rosental
- Clara-Zetkin-Park
- Friedenspark
- Schönauer Park
- Palmengarten
- Auensee
- entlang der Löbauer Straße
- entlang der Nürnberger Straße
- Mariannenpark
Die Stadt Leipzig ist Mitglied im Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt e.V." und hat sich dem Schutz der biologischen Vielfalt verpflichtet. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsvorhabens "Stadtgrün wertschätzen" wurden die Blühstreifen als eine konkrete Maßnahme zur Förderung der biologischen Vielfalt umgesetzt. Biodiversität ist eines von fünf Leitthemen im "Masterplan Grün". Die Stadt Leipzig ist demnach nicht nur Lebensraum für Menschen, sondern auch für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Die Anlage von Blühstreifen ist das Ergebnis einer amtsübergreifenden Zusammenarbeit von Amt für Stadtgrün und Gewässer, Amt für Umweltschutz und dem Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig Abteilung Grünanlagen. Während einer Exkursion im Rahmen der Leipziger Naturschutzwoche im Jahr 2018 zeigten die bestehenden circa neun Hektar Wiesen im Clara-Zetkin-Park Potenziale für eine Aufwertung. Zeitgleich wurde mit der Erarbeitung eines beispielgebenden Pflegekonzeptes für Clara-Zetkin-Park und Johannapark unter Berücksichtigung biodiversitätsfördernden Maßnahmen unter Beteiligung des Amtes für Umweltschutz sowie der Leipziger Umweltverbände begonnen. Mit der Anlage von Blühstreifen sollen artenreiche Wiesen entwickelt, die biologische Vielfalt gefördert und Natur für Menschen erlebbar gemacht werden.
Die biologische Vielfalt einer Wiese ist abhängig von Boden, Klima, Nutzung und Pflege. Die Wiesen in der Stadt Leipzig werden extensiv gepflegt, ein- bis zweimal im Jahr gemäht, nicht gedüngt und nicht bewässert. Eine extensive Pflege der Wiesen erfordert Fachwissen und Monitoring. Als Ergebnis der amtsübergreifenden Zusammenarbeit wurde die Anlage von Blühstreifen als Starthilfe für die Entwicklung neuer artenreicher Wiesen festgelegt.
Die Blühstreifen sind jeweils circa drei Meter breit und 50 Meter lang. Die Anlage der Blühstreifen erfolgte entsprechend Witterung im April 2019 mithilfe des Einsatzes von Gartenbautechnik des Eigenbetriebes Stadtreinigung Leipzig Abteilung Grünanlagen. Die Ansaat der Blühstreifen erfolgte auf gefrästem Boden. Für die Ansaat wurde gebietsheimisches Saatgut verwendet.
Ziel ist die Entwicklung von vielfältig blühenden und artenreichen Blühstreifen. Grundsätzlich sollen die Blühpflanzen, Gräser und Kräuter auswachsen und blühen. Die Blühstreifen erreichen eine Höhe von 80 bis 130 Zentimetern vor dem ersten Schnitt. Die Mahd der Blühstreifen erfolgt im ersten Jahr nur im Oktober. Ab dem zweiten Jahr erfolgt die Mahd extra im Juni und Oktober, entsprechend Witterung. Das Schnittgut wird beräumt. Die Anlage der Blühstreifen wird durch ein Monitoring und wissenschaftliche Forschung durch die Hochschule Anhalt (FH) unter Leitung von Prof. Dr. Annett Baasch begleitet. Die Blühstreifen erreichen ihr Optimum in einigen Jahren und leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt Leipzig.
Im Rahmen einer Beteiligung innerhalb der Stadtverwaltung sowie verschiedener Akteure/-innen konnte ein breites Netzwerk aufgebaut werden. Für die Anlage von Blühstreifen in den historischen Parkanlagen wurden intensive Abstimmungen mit dem Fachbereich Gartendenkmalpflege und dem Landesamt für Denkmalschutz getroffen. Interesse an einer Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt haben zudem auch der Fachbereich Gärten des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, der Botanische Garten der Universität Leipzig sowie das Amt für Jugend, Familie und Bildung bekundet. Als ein vorläufiges Ergebnis wurden im April 2019 in mehr als 20 Schulen in Leipzig erste Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt eigenverantwortlich umgesetzt. Weitere wichtige Akteure/-innen sind unter anderen die Leipziger Umweltverbände, das Umweltinformationszentrum (UiZ), die Pächter von Wiesen im Palmengarten und im Rosental, ein Imker im Clara-Zetkin-Park, die Akteure/-innen der "Essbaren Stadt" im Palmengarten, der Gartenkünstler Reinhard Krehl mit der "Leipziger Mischung" im Palmengarten, das Stadtteilmanagement Schönefeld, die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, die Initiative "Leipzig summt" und viele weitere.
Eindrücke
© Christian Hüller Bilder vergrößert anzeigen Flächen die zu Blühwiesen entwickelt werden, sind mit einer Info-Stele gekennzeichnet. © Christian Hüller Bilder vergrößert anzeigen© Christian Hüller Bilder vergrößert anzeigen © Christian Hüller Bilder vergrößert anzeigen © Ungestalt GbR Bilder vergrößert anzeigen