Die bauliche Sicherung des lange leer stehenden und vom Verfall bedrohten, kulturhistorisch bedeutenden Bürgermeister-Müller-Hauses im Leipziger Ortsteil Knautkleeberg-Knauthain ist praktisch abgeschlossen.
Im Dezember 2008 hatte ein Investor die GfB Sachsen mbH die Immobilie erworben und seitdem die Notsicherung aufgrund eines mit dem Amt für Bauordnung und Denkmalpflege abgestimmten Konzeptes vorgenommen. Der Freistaat Sachsen förderte die Sicherungsmaßnahmen.
Als der Investor das Bürgermeister Müller-Haus übernahm, befand sich das Gebäude in einem kritischen Zustand. Aufgrund starker Schädigung der hölzernen Fachwerkskonstruktion war die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet. In vielen Bereichen hatten Schwamm und Nässe das Fachwerk zerstört. Ein die Nässe konservierender Zementputz hatte dies noch verstärkt.
Aufgrund der Zerstörung war die Giebelseite nicht mehr mit den übrigen Wänden verbunden. Die Wände selbst wiesen im Erdgeschoss starke Schäden auf. Durch das zerstörte Dach war Nässe in das Bauwerk eingedrungen. Ein großer Teil der Bausubstanz musste vollständig ersetzt werden. Im Traufbereich war unterspültes Mauerwerk zu ersetzen, im Dachbereich mussten Dachlatten ersetzt und ergänzt werden. Inzwischen ist das Dach auch mit Folie abgedeckt, um das weitere Eindringen von Nässe zu verhindern. Die Vorbereitungen für die Trockenlegung, Entsalzung und Ausbesserungen der Außenmauern sind erfolgt. Im Inneren wurden die das Gebäude stützenden Joche stabilisiert und Holzverbindungen erneuert.
Der Investor hat rund 130.000 Euro für die Sicherungsmaßnahmen ausgegeben. Die Förderung durch den Freistaat Sachsen beträgt 51.000 Euro.
Geburtshaus des Leipziger Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller
Das Gebäude in der heutigen Ritter-Pflugk-Straße ist das Geburtshaus von Carl Wilhelm Müller, der von 1778 bis 1800 mit wenigen Unterbrechungen Bürgermeister der Stadt Leipzig war. Unter seiner Ägide entstand der Promenadenring, er veranlasste den Umbau des Gewandhauses und ließ die erste Bürgerschule auf der heutigen Moritzbastei errichten. Das Bauwerk selbst als ehemaliges Patrimonialgericht des Gutes Knauthain bildet im Zusammenhang mit dem Rittergut und dem Schloss Knauthain eine Einheit, die in der Leipziger Region einmalig ist und der deshalb hoher denkmalpflegerischer Wert zukommt.
Zukünftige Nutzung
Nach abgeschlossener Sicherung soll das Bürgermeister-Müller-Haus denkmalgerecht saniert werden. Der Investor hat vor, es zu einem Ort von Kunst und Handwerk zu entwickeln. Das Haus soll künftig Wirkungsstätte der Leipziger Buchkünstlerin und Grafikerin Cornelia Därr werden. Vorgesehen sind ferner ein Künstlercafé und ein Raum für Veranstaltungen. In einem weiteren Zimmer wird an das Leben und vielseitige Wirken von Carl Wilhelm Müller erinnert.
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