Eine Veranstaltungsübersicht bis zum 9. Juli 2021
Montag, 05.07.2021, ab 10:00 Uhr
Soziologe Alexander Yendell vom Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Universität Leipzig greift in seinem dreizehnminütigen GLOBE|Talk die Debatte um #IchBinHanna auf.
Hanna ist eine fiktive Biologin im Erklärvideo des BMBF zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) aus dem Jahr 2018. Darin wird erklärt, wie sich das Gesetz auf die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses auswirkt. Oft werden universitäre Stellen befristet, da es sich um drittmittelfinanzierte Jobs handelt. Dabei entstehen finanzielle Unsicherheit, Planungsschwierigkeiten, und damit prekäre Beschäftigungsverhältnisse für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Doch das animierte Erklärvideo des BMBF, das online nicht mehr verfügbar ist, versichert, dass durch die Befristungen Fluktuationen entstünden, welche die Innovationskraft der Wissenschaft stärken würden. Dies begannen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter #IchBinHanna auf Twitter zu kritisieren.
Mittwoch, 07.07.2021, ab 16:00 Uhr
Drohnen, die Corona-Impfstoff aus der Luft auf der ganzen Welt verteilen? Momentan noch unvorstellbar, doch in Ghana wird diese Technologie bereits eingesetzt. Gegenwärtig werden Drohnen in unterschiedlichen geografischen Umgebungen, Gesundheitskontexten und für Katastrophenmanagement, Umweltbeobachtung und medizinische Logistik getestet. Im GLOBE|Talk am Mittwoch mit Soziologe René Umlauf vom SFB 1199 wird der Einsatz von Drohnen für medizinische Zwecke in afrikanischen Ländern und in Deutschland exemplarisch vorgestellt. Zudem geht es darum, wieso soziologische Perspektiven wichtig für eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit technischen Innovationen wie Drohnen sind.
Mittwoch, 07.07.2021, 17:00 bis 18:15 Uhr
Die einen kaufen Bio, die anderen kaufen Discounter-Produkte. Einige Menschen gehen mehrmals die Woche außerhalb essen, für andere ist dies ein Luxus, der sich auf einen Tag im Monat beschränkt. Es scheint eine klare sozioökonomische Einteilung zu geben, die bestimmt wer was essen darf. In anderen Ländern verlaufen die ernährungssoziologischen und -ökonomischen Grenzen noch extremer. Im GLOBE|Dialogue zwischen Nina Mackert (Universität Leipzig) und Bryant Simon (Temple University, Philadelphia, USA) geht es um die historische Rolle von Essen und Ernährung in der Hervorbringung von und dem Kampf gegen Ungleichheit. Das Gespräch findet auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung statt und ist im Nachhinein weiterhin on-demand auf der Webseite abrufbar.
Donnerstag, 08.07.2021, ab 12:00 Uhr
Wieso werden Stolpersteine verlegt, wieso wird gegen Straßennamen protestiert und warum werden neue Denkmäler gefordert? Der Podcast von Postdoktorandin Christiane Reinecke und Studierenden der Universität Leipzig "Stadtraum als umkämpfter Erinnerungsort" beschäftigt sich mit Fragen zu städtischen Erinnerungsstrategien und den Akteuren, die mit ihrem erinnerungspolitischen Engagement sicherstellen, dass bestimmter Personen, Ereignisse oder Gräueltaten architektonisch gedacht wird.
Donnerstag, 08.07.2021, ab 17:00 Uhr
Sie haben Lust, Leipzigs Stadtbild auf völlig neue Weise kennenzulernen? Promotionsstudent Krischan Bockhorst (SFB 1199) nimmt Sie in seiner Live-Stadtführung auf Twitch auf einen Spaziergang durch Leipzig an Orte, die den Einfluss der Industrialisierung auf das Stadtbild einfangen. Dabei möchte er aufzuzeigen, inwiefern die im 19. Jahrhundert entstandenen Infrastrukturen von Leipzig und der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro sich vergleichen lassen, miteinander verbunden sind und inwieweit sich städtische Entwicklungsprozesse ähneln.
Donnerstag, 08.07.2021, 18:30 bis 20 Uhr
Schulatlanten erklärten uns kartografisch die Welt und vermittelten stets einen bestimmten Zeitgeist sowie geografische Ideologien zu unseren Vorstellungen der Welt. Auch heute erklären Schulatlanten Schülerinnen und Schülern, wo die Grenzen zwischen Nationalstaaten, Regionen, autonomen Territorien oder Enklaven verlaufen. Im GLOBE|Dialogue zwischen Dr. des. Philipp Meyer (SFB1199) und Dr. Jana Moser ( Leibniz-Institut für Länderkunde) geht es mithilfe von Beispielkarten darum, wie Schulatlanten während des Kalten Krieges Deutschland und seine Nachbarn dargestellt haben. Wieso zum Beispiel wurde die Bundesrepublik in DDR-Schulatlanten meistens als Insel abgebildet? Wie kooperierten Kartographen über den Eisernen Vorhang hinweg in der Zeichnung der Welt?
Freitag, 09.07.2021, von 19:30 bis 21 Uhr
Femizide passieren überall, auf der ganzen Welt, täglich. Besonders in der Corona-Pandemie haben häusliche und genderspezifische Gewalt zugenommen und sind außerdem durch transnationale, zivile Proteste sichtbarer geworden. Im GLOBE|Panel um 17:30 Uhr sprechen Sozialanthropologin Augustina Carrizo de Reiman, Karen Silva Torres und Carolina Rozo Higuera vom Coloquio de Estudios Latinoamericanos en Leipzig (CELLE) mit Juristin Alejandra Castillo Ara und Filmregisseurin, Schauspielerin und Produzentin Mara Avila über Ungleichheit, Gender und Gewalt im Kontext Corona-bedingter Lockdowns in Lateinamerika. Das Panelgespräch findet auf Englisch mit Deutscher Simultanübersetzung statt.
Weitere Informationen
Alle Details zum Festival finden Sie unter www.globe-festival.de