Liebe Leipzigerinnen und Leipziger!
Wer in den letzten Monaten die Entwicklungen der Leipziger Wissenschaften aufmerksam verfolgt, stellt fest, dass es wichtige personelle Veränderungen gegeben hat. An der Universität Leipzig und an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), an der Handelshochschule, der Hochschule für Grafik und Buchkunst und der Hochschule für Telekommunikation sind neue Rektoren, Direktoren und deren Prorektorenteams eingezogen.
Dass dabei renommierte Wissenschaftlerinnen das Heft des Handelns übernommen haben ist keine Kleinigkeit. Diese Tatsache zeigt, dass in Leipzig, einem der Geburtsorte der modernen Frauenbewegung, das „andere Geschlecht“ eine Gleichberechtigung erfährt, die eigentlich selbstverständlich sein sollte.
In den Gesprächen, die ich bisher mit den neuen Rektorinnen und Direktoren geführt habe – mit Frau Prof. Schücking von unserer Universität, mit Frau Prof. Lieckfeldt von der HTWK, mit Frau Prof. Dimke von der Hochschule für Grafik und Buchkunst, mit Herrn Prof. Saupe von der Hochschule für Telekommunikation, mit Herrn Prof. Pinkwart von der Handelshochschule, aber auch mit dem wieder gewählten Rektor unserer Hochschule für Musik und Theater, Herrn Prof. Ehrlich - war bei allen der deutliche Wille zu erkennen, einen gewichtigen Beitrag zur Entwicklung des Wissenschaftsstandortes und damit unserer Stadt zu leisten. Ich bin sehr froh über diese Gemeinsamkeit. Darauf lässt sich aufbauen.
Leipzig ist eine Stadt der Wissenschaften
Wir müssen uns stets vergegenwärtigen: Leipzig ist eine Stadt der Wissenschaften. Fast 50.000 Menschen studieren und forschen, lehren und arbeiten in den Leipziger Wissenschaftseinrichtungen. Leipzig wäre ohne seine Wissenschaften ärmer: ärmer an Steueraufkommen und Wirtschaftskraft - natürlich! -, aber ebenso ärmer an Geist und Kultur, an Attraktivität und Zukunft. Darum muss uns die Entwicklung unserer Wissenschaften ein zentrales Anliegen sein. Denn nur im Miteinander tut sich das Gemeinsame auf.
Stärkere Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Wissenschaft
Die Neuorientierungen unserer Wissenschaften fallen zusammen mit Aktivitäten unserer Stadtverwaltung. Wir wollen eine neue Kultur der verstärkten Kooperation mit unseren Wissenschaften pflegen. So haben wir im Dezember 2010 unsere 12. Stadtwerkstadt dem Thema „Wissensort Leipzig“ gewidmet. Erstmals haben wir in den letzten Monaten im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts, abgekürzt „SEKo“, ein Fachkonzept „Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ erarbeitet. Und im Zusammenhang mit der aktuell laufenden Diskussion um eine Neuausrichtung unserer Wirtschaftsförderung, Stichwort ist hier die „Clusterausrichtung“, wollen wir eine bessere und engere Abstimmung mit unseren Wissenschaftseinrichtungen erreichen.
Gemeinsam bereiten wir die 3. Leipziger Lange Nacht der Wissenschaften vor, die am 29.6.2012 stattfinden wird. Wir werden daher, hier ermutigen mich unsere Gespräche, konkrete Vorhaben definieren, die wir mit allen Partnern der großen Leipziger Wissenschaftsfamilie angehen wollen. Die Themen Marketing, Internationalisierung, Absprache der Forschungs- und Wirtschaftspotentiale, Existenzgründung, Studieren mit Kind, aber auch das gemeinsame Werben für die Wissenschaftsstadt Leipzig liegen auf der Hand. Von unserer Seite wollen wir für diese Zusammenarbeit einstehen.
Denn eines muss uns allen klar sein: Leipzig braucht seine Wissenschaften, wie die Leipziger Wissenschaften unsere Stadt brauchen!
Ihr Burkhard Jung