Beseitigung illegaler Graffiti und Optimierung der Strafverfolgung gegen die meist jugendlichen und heranwachsenden Sprayer, das waren bislang Schwerpunkte des gemeinsamen „Programms zur Bekämpfung illegaler Graffiti“, das Stadtverwaltung und Polizei bereits im Jahr 2002 vereinbarten. Doch seit 2009 steigen die Graffitistraftaten in Leipzig wieder an: Waren es 2009 noch 1.395 Delikte, registrierte die Polizei im letzten Jahr bereits 2.239 Straftaten.
Vergangenes Jahr lag der geschätzte Gesamtschaden bei circa zwei Mio. Euro. „Die Beseitigung illegaler Graffiti war auch im Jahr 2012 einer der ordnungspolitischen Schwerpunkte der Stadt Leipzig.
So wurden illegale Graffiti und Farbschmierereien in Höhe von 276.000 Euro von städtischem Eigentum beseitigt“, sagte Leipzigs Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal. „Nach mehr als 10 Jahren mit dem 'Programm zur Bekämpfung illegaler Graffiti' wird es allerdings Zeit, unseren bisherigen Ansatz zu überprüfen“, so Rosenthal über die Zielrichtung der Veranstaltung.
Die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz informierten sich über erfolgreiche legale Graffitiprojekte zur Kriminalprävention in Dresden und Augsburg. Ellen Demnitz-Schmidt von SPIKE Dresden sowie Diana Schubert vom Kriminalpräventiven Rat Augsburg stellten die Konzepte ihrer Städte vor – unter anderem auch die Förderung legaler Graffitiprojekte. Leipziger Graffiti-Experten sprachen aus ihrer Sicht über Lösungsansätze zur Entschärfung der Graffitisituation in Leipzig. „Kreativ statt kriminell“, lautete dabei deren Appell.
Neben Vertretern der Fraktionen nahmen Gäste aus Berlin, Chemnitz, Dresden und Zwickau an der Sicherheitskonferenz teil. Die Bandbreite der Teilnehmer reichte dabei von der Opferhilfe Sachsen e. V. über die Deutsche Bahn, Vertretern der Universität Leipzig bis hin zur Stadtreinigung.
Die heutige Sicherheitskonferenz war die zweite des Jahres 2013. Insgesamt fanden bislang 30 Sicherheitskonferenzen statt.