„Lärmaktionspläne leisten einen Beitrag zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor hohen Verkehrslärmbelastungen und sind alle fünf Jahre zu aktualisieren“, erläutert Peter Wasem, Leiter des Amtes für Umweltschutz. „Der aktuelle Plan enthält Maßnahmen zur Minderung des Lärmes, der vom Kfz- und vom Straßenbahnverkehr verursacht wird. Maßnahmen gegen den Lärm des Eisenbahn- und Flugverkehrs werden nachrichtlich übernommen.“
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung waren im Amt für Umweltschutz 23 Stellungnahmen eingegangen, die überwiegend den Kfz- und Flugverkehrslärm thematisiert haben. Alle Hinweise, Ideen und Vorschläge wurden geprüft und entsprechend im Plan berücksichtigt.
Insgesamt wurden 77 Einzelmaßnahmen definiert. Allein 22 Lärmminderungsmaßnahmen betreffen den Kfz- und Wirtschaftsverkehr, 17 weitere Maßnahmen die Förderung des ÖPNV sowie die Stärkung des Umweltverbunds. Als sogenannte ruhige Gebiete wurden 24 Flächen ausgewiesen, zu deren Schutz sechs Maßnahmen im Plan enthalten sind.
Tempo 30 für 32 Lärmbrennpunkte bis 2024
Bis spätestens zum Jahr 2024 sollen auch die aus der 1. Fortschreibung des Lärmaktionsplans noch nicht umgesetzten Maßnahmen an hochbelasteten Straßenabschnitten realisiert werden. Dazu gehören zahlreiche stadtweite Lärmminderungsmaßnahmen sowie die konkrete Anordnung von Tempo 30 für 32 Lärmbrennpunkte im Stadtgebiet.
Der nun anstehende Beschluss der 2. Fortschreibung des Lärmaktionsplans in der Ratsversammlung soll den Weg für die Umsetzung weiterer Lärmminderungsmaßnahmen in der Stadt Leipzig ebnen. Circa 50 Prozent aller Maßnahmen der vorangegangenen Lärmaktionspläne der Stufen 1 und 2 sind bereits umgesetzt oder befinden sich in der Umsetzung. Dazu gehören beispielsweise
- neue Gleise in der Bornaischen Straße,
- ein Rasengleis auf der Prager Straße zwischen Plato- und Riebeckstraße und
- neue Radwege im Täubchenweg sowie der Karl-Heine-Straße und der Holzhäuser Straße.
Die Umsetzung zeigt ebenfalls eine flächenhafte Minderung der Kfz-Verkehrslärmbelastung im Stadtgebiet um 2 dB(A) ganztags. Insbesondere entlang der hochbelasteten Straßenabschnitte der Antonienstraße, Max-Liebermann-Straße, Richard-Lehmann-Straße, Dufourstraße und des Nordplatzes haben die Betroffenenzahlen abgenommen.
Der integrative Ansatz der Lärmaktionsplanung berücksichtigt gesamtstädtische Ziele, insbesondere strategische Pläne der Stadtentwicklung und der Bauleitplanung sowie Verkehrs- und Mobilitätskonzepte. Damit wird auch der Gesundheitsschutz, das INSEK-Ziel ( Integrierte Stadtentwicklungskonzept) ,Leipzig setzt auf Lebensqualität‘ sowie die Sicherstellung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse unterstützt.