Leipzig wird nach wie vor in vielen Bereichen eher von Männern dominiert, aber die Frauen sind im Vormarsch. Dieses Fazit ergibt sich aus dem fünften Tätigkeitsbericht des Beirates für Gleichstellung, der jetzt der Verwaltungsspitze vorgelegt wurde. Er bezieht sich auf den Zeitraum von 2010 bis 2012, das Jahr, in dem Leipzig die EU-Charta für Gleichstellung von Frau und Mann auf lokaler Ebene unterzeichnete.
Frauen und Männer in Stadtverwaltung und kommunalen Gremien
Die Verwaltungsspitze Oberbürgermeister und Bürgermeister bestand im Berichtszeitraum ausschließlich aus Männern. Inzwischen ist mit Dorothee Dubrau eine Frau zur Baubürgermeisterin gewählt worden. 2012 waren nahezu 70 Prozent der städtischen Bediensteten Frauen. Ämter und Abteilungen wurden mehrheitlich von Männern geleitet, aber die Anzahl der Amtsleiterinnen erhöhte sich von 30 Prozent im Jahre 2008 auf 40 Prozent im Jahre 2010.
Prozent der Stadträte sind derzeit Frauen. In den Ausschüssen sind die Frauen mit 57 Prozent im Unterausschuss Finanzen des Jugendhilfeausschusses vertreten. Es folgen der Fachausschuss Allgemeine Verwaltung mit 41,6 Prozent und der Umlegungsausschuss (zuständig für Baulandumlegungen innerhalb des Stadtgebietes) mit 40 Prozent. In jedem Ausschuss des Stadtrates ist mindestens eine Frau bzw. ein Mann vertreten lediglich der Betriebsausschuss Kommunaler Eigenbetrieb Engelsdorf und der Vergabeausschuss VOL sind nur mit Männern besetzt. Männlich dominiert sind der Betriebsausschuss Kulturstätten (86,4 Prozent) und der Petitionsausschuss (83,3 Prozent). Frauen dominieren im Beirat für Gleichstellung (83,9 Prozent), im Seniorenbeirat (75 Prozent) und im Psychiatriebeirat (71,4 Prozent). Männer sind im Kleingartenbeirat mit 90,9 Prozent vertreten, im Drogenbeirat mit 75 Prozent und im Tierschutzbeirat mit 60 Prozent. Frauen stehen vier der 14 Ortschaftsräte vor und drei der zehn Stadtbezirksbeiräte.
In Leipzigs Führungsetagen regieren meist Männer, aber Frauen holen auf
In Leipzig studierten im Berichtszeitraum mehr Studentinnen als Studenten, aber nur jede fünfte der insgesamt 749 Professorenstellen war mit einer Frau besetzt. Rektorin der Universität Leipzig ist seit 2011 Prof. Dr. med. Beate A. Schücking, die HTWK wird seit 2011 von Prof. Dr. rer. nat. Renate Lieckfeld als Rektorin geleitet. Das Einkommen erwerbstätiger Männer lag im Berichtszeitraum durchschnittlich um 17 Prozent über dem erwerbstätiger Frauen.
Der Beirat für Gleichstellung wurde 2000 mit einem Stadtratsbeschluss ins Leben gerufen. Er berät den Stadtrat und die Stadtverwaltung bei der Umsetzung des verfassungsrechtlichen Gleichstellungsgebotes und kann Empfehlungen und Anträge an Kommunalpolitik und Verwaltung richten. Die Schwerpunktthemen seiner Arbeit bestimmt er selbst. Zudem fördert er die Zusammenarbeit von Frauenvereinen, -organisationen und initiativen. Dem Beirat gehören Vertreterinnen bzw. Vertreter aus den Bereichen der Kommunalpolitik, der Institutionen mit gleichstellungspolitischer Relevanz, der Wirtschaft und der Behörden an. Im Berichtszeitraum waren dies insgesamt 23 Frauen und Männer mit Stimmrecht sowie acht Mitglieder mit beratender Stimme. In den letzten drei Jahren berieten die Beiratsmitglieder u. a. über Themen ''Frauen und Männer mit Behinderung'', ''Hat Armut ein Geschlecht?'', ''Ehrenamt und gesellschaftliches Engagement'', ''Frauen und Rechtsextremismus'', ''Gestaltung des öffentlichen Raumes aus der Genderperspektive'', ''Lebenslagen von Männern und Frauen in Leipzig'' und ''Führungspositionen in Unternehmen Anteile von Frauen und Männern''.
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