Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal hat heute in Leipzig-Lindenau über den Sanierungsfortschritt der ehemaligen chemischen Reinigung informiert. Die Gesamtkosten für die Ende Mai begonnenen Arbeiten werden etwa 890.000 Euro betragen, der Freistaat Sachsen finanziert nach Zusagen der Landesdirektion Leipzig 75 Prozent.
Ich bin sehr froh, dass nach dem ehemaligen Schwefel-Brünofix-Gelände in Liebertwolkwitz nun auch die Sanierung des Standortes in Leipzig-Lindenau in Angriff genommen werden konnte, sagte Heiko Rosenthal, schließlich handelt es sich hier um einen weiteren der schwerwiegendsten Alt-lastenstandorte Leipzigs inmitten einer Wohnbebauung. Der betriebene Aufwand zeigt, wie wichtig es uns ist, das Lebensumfeld der Leipzigerinnen und Leipziger zu verbessern.
Zentraler Punkt bei der Sanierung des Standortes ist der umfangreiche Bodenaustausch, der bis Mitte September abgeschlossen werden soll. Dies erfolgt auf äußerst beengten Platzverhältnissen und aufgrund der umgebenden Wohnbebauung mit hohen Anforderungen an den Immissionsschutz mittels Großlochbohrverfahren. Hierbei wird das belastete Erdreich herausgebohrt und die entstandenen Löcher werden anschließend sofort mit sauberem Kies verfüllt.
Insgesamt sind 443 Großlochbohrungen mit Durchmessern von 1.200 und 620 Millimeter bis in eine Tiefe von circa sechs Meter vorgesehen. Hierbei werden rund 1.700 Kubikmeter kontaminiertes Bodenmaterial ausgehoben. Mit diesem Bodenaustausch soll ein weiteres Eindringen von leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen in das Grundwasser endgültig verhindert werden.
Auch nach der Beseitigung der kontaminierten Bodenbereiche durch den Bodenaustausch bleiben wir am Ball, denn im Rahmen eines sogenannten Nachsorge-Monitorings werden wir die Nachhaltigkeit unserer Sanierungsmaßnahme an Hand von Grundwasseruntersuchungen kontrollieren und dokumentieren, versicherte Heiko Rosenthal.
Die chemische Reinigung von Textilien wurde am Standort seit 1965 betrieben. Als Lösungsmittel kamen leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe zum Einsatz. Angeliefert wurden die Chemikalien in
200-Liter-Fässern, die man im Hof der Grundstücke Merseburger Straße 122 und Spittastraße 23 im Freien lagerte. Je nach Bedarf wurden diese Fässer in einen Vorratstank (10.000 Liter) entleert. Ging dabei etwas daneben oder trat ein Leck auf, konnten die Lösungsmittel nach Durchdringung des Betonfußbodens direkt in den natürlichen Untergrund gelangen, da die Maschinenräume sowie der Lagerbereich des Vorratstanks nicht unterkellert waren. Darüber hinaus erfolgte die Lagerung der anfallenden Schlämme aus den Reinigungsmaschinen zusammen mit der Asche im Freien des Hinterhofes bis zu deren Abtransport. Im Herbst 1990 erfolgte die Stilllegung des Betriebes.
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