"Besonders gut entwickelt hat sich der Eisvogel. In den Jahren 2014 und 2015 wurden zwölf bzw. 18 Brutpaare im Stadtgebiet gezählt." so Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. Seit 2011 wird im Auftrag der Stadt das Monitoring des Eisvogels sowohl im SPA-Gebiet (special protection area) als auch am Floßgraben durchgeführt. Am Floßgraben wurde das Monitoring im dreitätigen Turnus durchgeführt. Diese engmaschigen Kontrollen untersuchten den Brutstatus, das Brutverhalten und den Bruterfolg der Vögel. Gleichzeitig wurde die Störung des Vogels durch Bootsverkehr und andere Quellen aufgezeichnet sowie dessen Verhalten im Zuge der Störungen dokumentiert.
Während des speziellen Monitorings am Floßgraben waren 2015 insgesamt acht Bruten an vier Revier-Standorten nachgewiesen worden. Dies ist eine der höchsten Brutdichten in Sachsen. Heiko Rosenthal: "Das Ergebnis zeigt, dass der Floßgraben für diese streng geschützte Art auch mit der stattfindenden wassertouristischen Nutzung im Rahmen der Allgemeinverfügung ein hervorragendes Reproduktionsgewässer im Leipziger Raum darstellt."
Allgemeinverfügung schützt Eisvogelbrut durch Einschränkung der wassertouristischen Nutzung
Die wassertouristische Nutzung war seit Saisonbeginn durch eine Allgemeinverfügung (AGV) geregelt, um das erfolgreiche Brüten des störungsempfindlichen Eisvogels (Alcedo atthis) im Floßgraben zu gewährleisten. Die Sperrzeiten erwiesen sich als angemessen und für den Bruterfolg erforderlich, konnten jedoch bereits Anfang September aufgehoben werden, da Mitte August das Ende des Brutgeschehens für die Saison 2015 festgestellt worden war.
Im Ergebnis des Monitorings wurde gutachterlich festgestellt, dass die wassertouristische Nutzung im Rahmen der Allgemeinverfügung mit dem Artenschutz vereinbar ist. Auf Grundlage der Ergebnisses sind künftig Anpassungen der Allgemeinverfügung möglich.