sich keineswegs in den Gränzen einer blos berathenden Behörde bewegen ... - Der Wirkungskreis der provisorischen Communrepräsentanten Leipzigs 1830/31" lautet das Thema eines Vortrags am 5. Juni, 18:30 Uhr, im Stadtarchiv Leipzig.
Birgit Horn-Kolditz, Leitende Bestandsreferentin des Stadtarchivs, stellt anhand von archivalischen Quellen die Wahlen, die Zusammensetzung und den Wirkungskreis dieser Körperschaft dar, deren Mitglieder ab 1831 als Stadtverordnete bezeichnet wurden. Mit den 1830 erstmals aus der Bürgerschaft gewählten Communrepräsentanten etablierte sich die bürgerschaftliche Beteiligung an der städtischen Verwaltung in Leipzig. Die neue Institution entwickelte sich zum wichtigsten Organ der kommunalen Selbstverwaltung und wurde zum Vorläufer des heutigen Stadtrats.
Interessant sind die Parallelen zwischen 1830 und 1989: die Leipziger Unruhen Anfang September 1830 waren der auslösende Funke für weitere revolutionäre Erhebungen in anderen sächsischen Städten. Sie rüttelten nicht nur an der alten Magistratsverfassung, sondern führten im ganzen Königreich zu umfassenden politischen Reformen. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörte der Erlass der Allgemeinen Sächsischen Städteordnung von 1832. Zu diesem Zeitpunkt war in Leipzig bereits alles auf den Weg gebracht, denn mit den Ende Oktober 1830 ins Amt eingeführten 60 Communrepräsentanten besaß Leipzig die erste gewählte Bürgervertretung in Sachsen.
Das Stadtarchiv Leipzig (Torgauer Straße 74) ist mit der Straßenbahn der Linien 3 und 13 Richtung Taucha bzw. Sommerfeld, Haltestelle Volksgarten, zu erreichen.
Der Eintritt ist frei.text
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