Seit Oktober 2007 beteiligt sich die Stadt Leipzig mit einem Lokalen Aktionsplan (LAP) am Bundesprogramm "Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Jetzt ist der erste Förderzeitraum abgeschlossen und damit Zeit für Resümee und Ausblick.
Insgesamt wurden einhundert Projektideen bei der Koordinierungsstelle/ Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention eingereicht. Zehn Projekte wurden mit 130 000 Euro gefördert. Weitere 75.000 Euro konnten aufgrund der Verlängerung des Förderzeitraumes 2008 an 13 weitere Projekte vergeben werden. Damit wurden bisher insgesamt 23 Projekte umgesetzt. Es standen bzw. stehen 205.000 Euro zur Verfügung.
Der Lokale Aktionsplan ermöglicht sowohl eine Arbeit in einzelnen Projekten als auch die Stärkung und den Ausbau in Leipzig vorhandener Netzwerke von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren", hebt Bürgermeister Thomas Fabian hervor. "Damit macht er eine nachhaltige, das heißt langfristige Wirkung in Leipzig möglich.".
Hauptzielgruppen des LAP waren Kinder und Jugendliche, Eltern, Lehrer, Erzieher, Migranten und einflussreiche lokale Akteursgruppen. Mit den bisher geförderten Projekten wurden an Schulen, Kindergärten, in Bürgerinitiativen und über Großveranstaltungen wie das Courage Festival und den Zug der Erinnerung viele Tausend Leipziger Bürgerinnen und Bürger erreicht.
Inhaltliche Schwerpunktsetzungen für 2009 sind die stärkere Außenwirkung durch öffentlichkeitswirksame Projekte, zum Beispiel durch die Einbeziehung bekannter Persönlichkeiten, die Erstellung eines Kommunikationskonzeptes für den Leipziger LAP und die Einbeziehung des Sportbereiches.
Fremdenfeindliche Einstellungen sind als gesamtgesellschaftliches Problem zu sehen", erklärt der Bürgermeister. "Deshalb ist die stärkere Verankerung des LAP im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger Leipzigs eine große Herausforderung und zwingende Aufgabe."
Projektbeispiele
Entsprechend dem Leitziel "Einwohnerinnen und Einwohner Leipzigs sind tolerant und leben in Vielfalt" wurden folgende Projekte durchgeführt:
- Im Leipziger Osten und Westen fanden die Courage Woche mit der Verleihung des "Preises für Civil-Courage" und das
- Courage Festival mit vorbereitenden Projektschultagen an Leipziger Schulen statt, um Vielfalt, Demokratie und Toleranz zu unterstützen.
- Der Freundeskreis Schauspielhaus führte ein Theaterprojekt zum Thema interkultureller Dialog durch.
- Der Verein ZEOK vermittelte durch das Projekt "Weltkiste" interkulturelle Kompetenzen an Leipziger Schulen, Kindertagesstätten und Horten.
- In den kommenden Monaten verwirklicht der Verein Haus Steinstraße in zwei Stadtteilen im Leipziger Osten an der 74. Grundschule und der Sprachheilschule mit Kindern ein Projekt zur Zukunft ihres Stadtteils.
- Im Waldkindergarten Fröbel gGmbH, in der Kita "Die kleinen Entdecker" in Paunsdorf und im Regenbogen-Hort Connewitz lernten Kinder andere Kulturen durch den Einsatz von Erziehern aus Entwicklungsländern (Äthiopien, Tansania, Kamerun, Honduras) kennen. Träger war die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Sachsen.
- Die RAA Leipzig führte mehrere interkulturelle Kompetenztrainings für insgesamt 50 Pädagogen durch. Ab September 2008 fördert zudem ein Projekt die Kompetenzvermittlung zu Mehrsprachigkeit als Integrationsressource in Leipziger Kindertagesstätten.
- Der Landesfilmdienst Sachsen hat als Projektträger durch die Schaffung eines Internetangebots einen verbesserten Austauschs der Netzwerkpartner und die Gewinnung neuer Akteure realisiert. aktionsplan-leipzig.de
- Durch eine multimediale PR-Kampagne, ein internetbasiertes Dokumentationsangebot, zwei Stadtteil-feste und eine T-Shirt-Kampagne vom Roten Baum Leipzig e. V. fairwear.de wird bis Jahresende die Bürgerschaft Leipzigs für die Themen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sensibilisiert. Bereits 2007 wurde zu diesem Zweck eine Broschüre zum Lokalen Aktionsplan und zivilgesellschaftlichem Engagement erstellt.
- Vom Verein Zeok e.V. wird bis Jahresende ein Projekt mit Eltern zur Wertevermittlung von Toleranz und Demokratie durchgeführt.
- Die NaTo e.V. verwaltetet seit August einen Aktionsfonds in Höhe von 12 000 Euro, der kleinere Vorhaben auf Stadtteilebene gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit unterstützt. Die aktuell geförderten Projekte sind:
- Veranstaltung "Nazizeichen und Codes" durch die Bürgerinitiative Großzschocher
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- Courage Festival mit vorbereitenden Projektschultagen an Leipziger Schulen statt, um Vielfalt, Demokratie und Toleranz zu unterstützen.