Erstmals wird es in Leipzig einen Tag der Industriekultur geben und zwar am 31. August. Initiator ist der Verein für Industriekultur. Angeboten werden Einblicke in persönliche Sammlungen ebenso wie Informationen über die Dokumentation und Pflege stadtteilspezifischer Traditionen. Ebenfalls zum Programm gehören wissenschaftliche Darstellungen und Beispiele praktischer Sanierung und Vermarktung architektonischer Zeugnisse. Zudem geht es um das Zusammenstellen von Kunst- und Sachzeugnisausstellungen bis hin zu temporären Kunstwerken, Lesungen, Schülerprojekten, Bootsfahrten und Filmvorführungen.
Auf einer Pressekonferenz im Museum für Druckkunst, das selbst ein Ort der Industriekultur ist, erklärte Vereins-Vorstandsmitglied Richard Doll, man wolle sichtbar machen, welche spannenden und überraschendenden Entdeckungen auf diesem Gebiet in Leipzig möglich seien und welche Chancen die unterschiedlichen Initiativen für den Wirtschaftsstandort Leipzig und die Region bieten. Das Verständnis für diese Zusammenhänge ist in Leipzig noch nicht so ausgeprägt wie andernorts, sagte er. So erfolge die Nutzung des industriellen Erbes als Ressource in Leipzig einerseits geradezu beispielhaft, würde aber andererseits nicht als solche wahrgenommen. Der Tag soll zeigen, dass Industriekultur nicht leichtfertig als Nostalgie abgestempelt werden kann, so Doll. Es gelte vielmehr, den Begriff und das mit ihm zusammenhängende Denken auch in Leipzig zu einem werbewirksamen Label zu machen.
Auf Initiative des Vereins haben sich 63 Unternehmen, Institutionen, andere Vereine und einzelne Leipziger Bürger in einem nur zehnmonatigen Prozess zu einem Netzwerk zusammengefunden. In einer gemeinsamen Aktion wollen sie nun mit dem Tag der Industriekultur die reiche industrielle Tradition Leipzigs betonen, von der wichtige Impulse ausgehen. Zur Vorbereitung hatte der Verein erst im September 2012 in Abstimmung mit dem Dezernat für Wirtschaft und Arbeit eingeladen.
Das Programm mit 100 Veranstaltungen, darunter allein 51 Führungen sowie 27 Ausstellungen und Besichtigungsangeboten unterschiedlichster Art, zeigt die vielfältigen sich ergänzenden Themenfelder der Leipziger Industriekultur. Hervorzuheben ist neben den attraktiven touristischen Angeboten, die positive Resonanz der Leipziger Wirtschaft auf die Initiative und die zahlreichen sich daraus ergebenden Werksführungen, unterstrich Heinrich Moritz Jähnig, ebenfalls Vorstandsmitglied des Vereins. So eröffne sich am 31. August Interessenten die seltene Möglichkeit, hinter den üblicherweise geschlossenen Werkstoren den Kontakt zu den produzierenden Bereichen der Unternehmen zu bekommen und sich an der Technik zu begeistern.
Weitere Informationen:
industriekulturtag-leipzig.de
www.visionbakery.com/tdikl (Link zur Crowdfunding Kampagne)
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