Unter großer Resonanz fand am 23.1. im Leipziger Neuen Rathaus das 1. Fachforum gegen illegale Graffiti statt. Als Veranstalter zeichnete das Aktionsbündnis STATTBILD e. V.
Unter der Losung "Nur gemeinsam sind wir stark zusammen gegen illegale Graffiti!" trafen sich über 260 Vertreter der Stadt Leipzig, der Polizeidirektion Leipzig, der Sächsischen Bildungsagentur, der Bereitschaftspolizei Sachsen, Hauseigentümer, Lehrer, Erzieher sowie interessierte Bürgerinnen und Bürgern, um über geeignete Maßnahmen im Kampf gegen illegale Graffiti und Farbschmierereien zu beraten.
Der Schirmherr des Fachforums, Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal bekräftigte: "Unser Ziel muss es sein, das öffentliche Bild unserer Stadt nachhaltig zu verbessern. Dazu bedarf es der Initiative des einzelnen Bürgers, aber insbesondere auch ein gemeinschaftlichen Vorgehen aller Beteiligten. Wir dürfen in unserem Bemühen nicht nachlassen, Leipzig graffitifrei zu machen."
In drei Fachforen stellten Experten Ergebnisse der Mitteldeutschen Graffitistudie, Präventionsprojekte in Deutschland und Initiativen in der deutschen Wirtschaft vor.
In einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadt Leipzig, des STATTBILD e. V., der Polizei und der Bildungsagentur unter dem Titel "Schmierereien in Leipzig MACHT NICHTS" setzten sich die Gesprächsteilnehmer insbesondere mit den Auswirkungen der Graffiti-Schmierereien auf das Sicherheitsgefühl der Bürger, auf Ansiedlungen der Wirtschaft und auf den Tourismus auseinander. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass den Tätern keine Bühne gegeben werden darf und Schäden so schnell wie möglich beseitigt werden sollten (möglichst innerhalb von 48 Stunden).
In drei Workshops diskutierten die Teilnehmer angeregt und konstruktiv über Möglichkeiten der Prävention, der Entfernung von Schäden und über das öffentliche Erscheinungsbild der Stadt.
Dabei stellten sich folgende Themen als Schwerpunkte heraus:
- 1. Den Sprayern muss bewusst werden: Illegale Graffiti sind eine Sachbeschädigung und damit eine Straftat, die verfolgt wird.
- 2. Straftaten dieser Art müssen häufiger angezeigt werden, das Anzeigenverfahren muss für die Bürger vereinfacht werden.
- 3. Ein "Graffititelefon" sollte eingerichtet werden, bei dem alle Meldungen zu Graffitischmierereien eingehen.
- 4. Finanzierungsmodelle anderer Städte zur Beseitigung illegaler Graffiti sollten überprüft werden.
- 5. Eltern, Lehrer, Erzieher und Partner im familiären Umfeld müssen stärker herangezogen werden, um das Unrechtsbewusstsein der illegalen Sprayer zu schärfen.
- 6. Institutionen und Einrichtungen sollten sich über bekannte Täter austauschen.
- 7. Über Möglichkeiten für legale Graffiti muss neu nachgedacht werden.
In regelmäßigen Abständen soll vor diesem Forum erneut Rechenschaft über die Umsetzung der Vorhaben abgelegt werden. "Das Programm zur Bekämpfung illegaler Graffiti, das 2002 vom Stadtrat beschlossen wurde, wird auf jeden Fall konsequent fortgeschrieben", versicherte Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal den Teilnehmern. text
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