Der 555. ist der letzte. Zumindest der letzte Weihnachtsmarkt für Marktamtsleiter Herbert Unglaub, der sich im kommenden Sommer in den Ruhestand verabschiedet. Seit Oktober 1990 ist er in Leipzig nicht nur der Herr über Weihnachtsbaum, Glühwein, Wichtel & Co.
Seit dem 27. November weihnachtet es wieder in Leipzigs Innenstadt. Dafür, dass der Leipziger Weihnachtsmarkt zu einem der beliebtesten in Deutschland mit jährlich rund 2,5 Millionen Besuchern geworden ist, sorgen seit 23 Jahren Herbert Unglaub und sein Team: Vier Leute sind jetzt ständig im Weihnachtsmarkteinsatz.
Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt
Doch nicht nur im Dezember ist der Weihnachtsmarkt Thema, sondern schon wieder ab Januar nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt oder Weihnachtsmarkt forever. Es beginnt mit der Ausschreibung für die Händler, die sich jedes Jahr wieder neu für einen der begehrten Standplätze bewerben müssen. Ich bekomme in jedem Jahr 450 bis 500 Bewerbungen. Rund 250 Stände haben wir zu vergeben, mehr geht nicht, so Unglaub.
Qualität ist oberstes Gebot
Dabei wird strikt auf Qualität geachtet: Nur rund 20 Prozent der Stände bieten Imbiss und Getränke, rund 30 Prozent weihnachtliche Geschenkartikel an. Dazu kommen weihnachtliche Süßwaren und Spezereien, einige ausgewählte Karussells, der historische und der finnische Weihnachtsmarkt, erklärt der Chef.
Plastikgeschirr ist vom Markt verbannt. 50 000 Weihnachtmarkttassen, von denen 25 000 Jahrgangstassen sind, sorgen für angenehmen Trinkgenuss. Exemplare vergangener
Jahre sind inzwischen zu begehrten Sammlerobjekten geworden. Unglaub: Für die Tasse von 1990 werden schon 50 Euro geboten.
Die Geschichte des Weihnachtsbaumes
Auch beim alljährlichen Weihnachtsbaum auf dem Markt werden hohe Maßstäbe angesetzt. Die ersten Jahre kam der Baum aus Dänemark, gesponsert von der Firma Thomson, dann haben wir ihn von einem Waldbauer aus Morgenröthe-Rautenkranz bezogen und seit zehn Jahren können wir auf Bäume von Leipziger Bürgern zurückgreifen, ist Unglaub stolz. Jeder Baum wird vorher von ihm persönlich begutachtet. Als sich vor Jahren einmal nach dem Aufstellen herausstellte, dass der Baum auf dem Transport ziemlich ramponiert wurde, wurde er kurzerhand wieder um- und gleich zerlegt. So kamen wir auch in eine Quizshow mit der Frage, wo bereits noch vor dem Advent der Weihnachtsbaum bereits wieder abgebaut wurde, erinnert sich der Marktamtsleiter. Am nächsten Tag stand natürlich ein neuer, tadelloser Baum da.
Weitere Informationen:
www.leipzig.de/weihnachtsmarkt
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