In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 erreichte die Reichspogromnacht mit all ihrem Schrecken brennende Synagogen, Gewalt gegen jüdische Mitbürger, Zerstörung ihrer Geschäfte und Wohnungen auch Leipzig.
Zum 70. Jahrestag der so genannten "Reichskristallnacht" gedenkt Leipzig der Opfer am 9. November in vielfältiger Weise.
16.00 Uhr
Eröffnung einer gemeinsamen Aktion des Bundes der Antifaschisten Leipzig, des Netzwerkes für Demokratische Kultur Wurzen sowie der Gruppen Gedenkmarsch Leipzig und Wurzen im Stadtbüro, Katharinenstraße 2. Von 16.30 Uhr bis 20 Uhr sind hier zwei Ausstellungen und Filme zu sehen und können Zeitzeugenberichte verfolgt werden.
17 Uhr Kranzniederlegung mit der Jüdisch-christlichen Arbeitsgemeinschaft am Gedenkstein Partheufer, Parthenstraße
18 Uhr Gottesdienst in der Thomaskirche, Vortrag von Prof. Eliayahu Schleifer, Jerusalem
ab 18 Uhr Mahnwachen an Standorten der "Stolpersteine"
19:30 Uhr Zentrale Gedenkfeier mit Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Gottschedstraße
- Ansprache des Oberbürgermeisters, Burkhard Jung
- Wortbeitrag des Vorstandsvorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann
- Gebet und Kaddisch durch Gemeindemitglieder mit dem Vorbeter, Michael Kaikow
- Kranzniederlegung am Denkmal
- Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) singt
21 Uhr Nachtkonzert mit dem Leipziger Synagogal-Chor in der Synagoge Keilstraße
Kurzbeschreibungen der Gedenkorte:
Gedenkstätte in der Gottschedstraße
Zentraler Ort jüdischen Lebens in Leipzig war die Große Synagoge in der Gottschedstraße. Im November 1938 schändeten und zerstörten die Nationalsozialisten das Gotteshaus. Im Juni 2001 wurde an dieser Stelle die Gedenkstätte für die während der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger der Stadt eingeweiht. Nach dem Entwurf der Leipziger Architekten Anna Dilengite und Sebastian Helm wurde der Grundriss der Synagoge nachempfunden. Auf der Fläche des ehemaligen Mittelschiffes stehen 140 schlichte Bronzestühle. Auf Tafeln wird in deutscher, hebräischer und englischer Sprache über die Geschichte der Synagoge und das Ausmaß des Holocaust in Leipzig informiert.
Gedenkstein am Partheufer (Uferstraße gegenüber Zoo)
An dieser Stelle waren im November 1938 jüdische Mitbürger in das ausgemauerte Flussbett der Parthe getrieben und von hier aus deportiert worden.
Stolpersteine
Diese in die Fußwege eingelassenen Gedenktafeln - Messingplatten in einer Größe von 10x10 Zentimetern erinnern an ehemaligen Wohnorten an NS-Opfer.
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