Vor 65 Jahren wehten in Leipzig weiße Fahnen. Damit empfingen die Einwohner die amerikanischen Truppen der Zweite Weltkrieg war an seinen Ausgangspunkt zurückgekehrt, bevor Deutschland am 8. Mai 1945 seine bedingungslose Kapitulation erklärte. Unermessliches Leid hatte der Krieg über weite Teile Europas gebracht, mehr als 55 Millionen Tote waren zu beklagen.
Feierliche Kranzniederlegung auf dem Ostfriedhof
Die Stadt Leipzig erinnert am 8. Mai mit einer feierlichen Kranzniederlegung auf dem Ostfriedhof an die Opfer von Krieg und NS-Diktatur. Die Veranstaltung, an der der Erste Bürgermeister der Stadt Leipzig, Andreas Müller, sowie Repräsentanten des Konsularischen Corps und Vertreter von Verbänden teilnehmen, beginnt 10:30 Uhr auf dem Ostfriedhof (Treffpunkt Kapelle, Eingang Oststraße).
An sieben Gedenkorten
- an der Gedenkstätte für die 32 Opfer des Nationalsozialismus (Tschechen, Österreicher, Franzosen) vom 13. April 1945 aus der Kaserne Leipzig-Gohlis,
- am polnischen Ehrenmal,
- der Gedenkstätte der ausländischen Zwangsarbeiter verschiedener Nationen,
- dem Gedenkstein für die italienischen Opfer,
- dem Russischen Ehrenmal,
- der Gedenkstätte für 26 Leipziger Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz und
- am Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie und Kindereuthanasie
Ausstellung Rückkehr ins Leben
Im Neuen Rathaus wird im Anschluss, gegen 12 Uhr, die Ausstellung "Rückkehr ins Leben" eröffnet. Auch hierzu sind alle Leipzigerinnen und Leipziger herzlich eingeladen.
Die Schau zeichnet den Weg der Sonder- und so genannten Sippenhäftlinge der SS bis zu ihrer Befreiung am 4. Mai 1945 in Tirol nach. Unter diesen SS-Geiseln befanden sich hochrangige Persönlichkeiten aus den besetzten Ländern, wie beispielsweise die ehemaligen Ministerpräsidenten von Frankreich und Ungarn, Léon Blum und Miklós von Kállay, sowie Verwandte von Regimegegnern, wie die Angehörigen des am 2. Februar 1945 ermordeten Leipziger Oberbürgermeisters Carl Friedrich Goerdeler.
Das Stadtarchiv Leipzig ergänzt die Exposition mit Tafeln zum Leben und Widerstand Carl F. Goerdelers gegen die NS-Diktatur.
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