Wer die Biologen bei der Auswertung der Videosequenzen unterstützen möchte, findet auf www.chimpandsee.org allgemeinverständlich aufbereitete Informationen in englischer Sprache und kann kurze Clips sichten, auf denen mit etwas Glück Schimpansen und andere Wildtiere zu erkennen sind.
Expedition per Mausklick
Chimp & See ist ein gemeinsames Projekt des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung und des Pan African Programms als ein neues Citizen-Science-Projekt auf der Online-Plattform Zooniverse. Seit dem 22. April 2015, dem weltweiten Earth Day, können Laien auf der Plattform Chimp & See das Material sichten und so den Primatologen bei ihrer Arbeit helfen. Da kann es schon einmal sein, dass es lange Zeit nichts zu sehen gibt. Dann läuft plötzlich ein Warzenschwein durchs Bild, bevor sich eine Gruppe von Schimpansen gemütlich vor der Kamera laust.
Im Südosten von Gabun hat ein stattlicher Löwe den Selbstauslöser einer Videokamera aktiviert – und dort gelten Löwen seit 20 Jahren als ausgestorben. "Diese Aufnahmen sind spektakulär und völlig unterwartet", erklärt Christophe Boesch, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und begeistert sich für diesen "Zufallstreffer".
Im Dschungelcamp
Westafrika, Elfenbeinküste, Taï-Nationalpark, unweit der Grenze zu Liberia: Zwölf Autostunden von der Hafenstadt Abidjan, drei Stunden unbefestigte Piste entfernt vom nächsten Dorf, liegt mitten im tropischen Regenwald das Camp der Max-Planck-Forscher. Sie erforschen hier die Schimpansen, die in diesem Urwald zu Hause sind.