Das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig hat gemeinsam mit Suchtberatungsstellen und Suchtpräventionsprojekten in der Aktionswoche ein vielfältiges Programm für betroffene Kinder, Fachkräfte und die Öffentlichkeit organisiert. Ziel ist es, Kinder aus Suchtfamilien ins Blickfeld zu rücken und auf Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Das Gesundheitsamt lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
Seminar für Jugendliche und junge Erwachsene, deren Eltern suchtkrank sind oder waren
Wann
10. Februar, 16 - 18 Uhr
Wo
Suchtberatungs- und Behandlungsstelle IMPULS
Möckernsche Straße 3
04155 Leipzig
Anmeldung
SBB Impuls
E-Mail: impuls@suchtzentrum.de
Tel. 0341 566 2424
Lesung mit Tina Wolf aus ihrem autobiografischen Bericht "Und ich dachte, ich könnte Dich retten!" mit anschließender Gesprächsrunde
Wann
12. Februar, 19 - 21 Uhr
Wo
Café Yellow, Haus Steinstraße,
Steinstraße 18,
04275 Leipzig
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kinder aus Suchtfamilien sind stark belastet
Für Deutschland wird die Zahl der Kinder, die in Familien mit Suchtproblemen leben, auf 2,6 Millionen geschätzt, meist sind die Eltern alkoholkrank. Das bedeutet, jedes sechste Kind ist betroffen bzw. drei Kinder in jeder Kindergartengruppe und vier Kinder in jeder Schulklasse.
Diese Kinder wachsen in einer spannungsgeladenen Atmosphäre auf und leben in ständiger Unsicherheit, was ihre betrunkenen Eltern im nächsten Moment tun werden. Sehr früh übernehmen sie Verantwortung. Nicht selten erledigen sie den Haushalt und versorgen kleinere Geschwister. Die schwierigen Bedingungen in der Kindheit führen dazu, dass viele von ihnen als Erwachsene selbst suchtkrank werden oder andere psychische bzw. soziale Probleme haben.
Doch auch Kinder aus suchtbelasteten Familien haben gute Chancen, sich gesund zu entwickeln, wenn sie einen Erwachsenen finden, der ihnen zuhört und für sie da ist. Genau darauf will die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien aufmerksam machen. Nicht nur nahe Verwandte der betroffenen Kinder sondern auch Lehrer, Erzieher oder Trainer sollen motiviert werden, sich als Vertrauenspersonen anzubieten.
Neben sachlichen Informationen über die Suchterkrankung brauchen diese Kinder vor allem die Versicherung, dass sie weder Schuld an der Krankheit ihrer Eltern noch verantwortlich für eine Änderung sind. Sie brauchen Unterstützung, um ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und um Kind zu sein.