Insgesamt 1.926 antimuslimische Vorfälle wurden 2023 in Deutschland dokumentiert. Das ist ein Anstieg von rund 114 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und eine alarmierende Bilanz. „Wir wollen daran erinnern und mahnen, was menschenfeindliches Verhalten in einer offenen Stadtgesellschaft anrichten kann. Die Aktionswochen informieren, sensibilisieren und geben denen eine Stimme, die tagtäglich Anfeindungen aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit ausgesetzt sind", erklärt Manuela Andrich, Beauftragte für Migration und Integration der Stadt Leipzig. "Ich danke allen Akteuren, die sich seit vielen Jahren professionell und engagiert diesem Thema widmen.“
Noch bis zum 2. Juli 2024 macht ein Banner am Übergang zwischen Neuem Rathaus und Stadthaus auf die Aktionswochen aufmerksam. Veranstaltungen in Leipzig sind auf der Seite www.leipzig-gegen-amr.de/aktuelles zu finden.
Konzept zur Prävention von antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit
Der Leipziger Stadtrat hatte am 25. April 2024 ein Konzept zur Prävention von antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit beschlossen. Er bekennt sich damit zur Notwendigkeit gegen tagtägliche Anfeindungen, Ausgrenzungen und Benachteiligungen muslimischer Menschen vorzugehen. Die Übergriffe richten sich auch gegen Menschen, von denen man nur annimmt, sie seien muslimisch – aufgrund der Sprache, die sie sprechen, des Namens, den sie tragen, der tatsächlichen oder zugeschriebenen Herkunft oder des Aussehens. Das städtische Konzept listet verschiedene Handlungsfelder auf. Dazu gehören beispielsweise die Bereiche Fortbildung und Sensibilisierung, Personalgewinnung, Beschwerdestellen und Beratungsangebote. Zur Umsetzung des Konzepts soll ein Begleitgremium gebildet werden aus Vertretungen der umsetzenden Ämter und Referate und von in Leipzig tätigen Vereinen und Organisationen mit Expertise im Themenfeld antimuslimischer Rassismus.