Sportsamtsleiterin Kerstin Kirmes sagt: "Das ist ein harter, aber notwendiger Schnitt, wenn man bedenkt, dass es allein in der kommunal betriebenen Infrastruktur wochentäglich etwa 650 Nutzungen von Trainingsgruppen mit vielen Teilnehmern gibt - ein erheblicher Faktor im Infektionsrisiko mit dem Coronavirus."
Alle 116 Pächter beziehungsweise Nutzer kommunaler Sportstätten hat das Amt über die Situation informiert. Die Vereine hatten in den letzten Tagen schon von sich aus sehr verantwortungsbewusst ihren Trainingsbetrieb stark eingeschränkt.
Seit dem 18. März 2020 informieren zudem Aushänge an den Sporthallen über die Situation. Da sich bereits viele Vereinsnutzer in der zurückliegenden Woche eigenverantwortlich entschieden hatten, auf eine zugewiesene Nutzungszeit zu verzichten, stellt das Amt für Sport seit dem 16. März auch keine Rechnungen aus - bis zur Wiedereröffnung der Sportinfrastruktur. Vereinsgeschäftsstellen, die sich in kommunalen Sporthallen befinden, sind unter Wahrung der hygienischen Anforderungen von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr zugänglich.
Die etwa 30 Leipziger Athletinnen und Athleten, die sich derzeit - über alle Sportarten hinweg - auf die Olympischen Spiele vorbereiten, sollen von dem Verbot ausgenommen werden. Deren Trainings soll in individuellen Formen auf dem Komplex der Nordanlage konzentriert werden. "Dazu stimmen wir uns kurzfristig mit dem Olympiastützpunkt Leipzig und den Bundesstützpunktverantwortlichen ab und werden - wie erforderlich - Art und Umfang der Nutzung beim Sächsischen Staatsministerium des Innern beantragen", erläutert die Sportamtschefin. Allerdings sei die Nordanlage nur diesem Aktivistenkreis vorbehalten.
Gegenwärtig treiben rund 115.000 Leipziger in und auf den kommunalen Sportstätten - egal ob verpachtet oder durch die Kommune selbst betrieben - Sport. Das führt zu engen Kontakten, die vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nicht zu vertreten sind. Über aktuelle Entwicklungen informiert die Stadt gemeinsam mit den Sportdach- und -fachverbänden.