Zuständig für die Daten des Liegenschaftskatasters in der Stadt Leipzig ist das Amt für Geoinformation und Bodenordnung als untere Vermessungsbehörde. Es stellt Informationen daraus für alle Nutzer bereit.
Aus dem Liegenschaftskataster ergibt sich der genaue Umfang des Eigentums an einem Grundstück. Bisher waren im Liegenschaftskataster für das Gebiet der Stadt Leipzig flächendeckend die rund 108.000 Flurstücke mit Grenzverlauf, Flächengröße und Nutzung sowie rund 135.000 Gebäude in getrennten Systemen nachgewiesen, dargestellt und beschrieben. Das Liegenschaftsbuch war dabei der beschreibende Teil und die Liegenschaftskarte der darstellende Teil des Liegenschaftskatasters. Mit der aktuellen Umstellung auf ALKIS® liegen jetzt alle Daten in einer einzigen Datenbank vor. Gleiche Informationen müssen nicht mehr doppelt erfasst werden und Widersprüche werden dadurch ausgeschlossen. Mit der Zusammenführung der raumbezogenen Kartendaten und der nicht raumbezogenen beschreibenden Angaben zu den Flurstücken wurden die Daten in ALKIS® fachlich verknüpft, wodurch ihre Haltung, Fortführung und Abgabe zeitgemäß erfolgen können und sich ohne Medienbrüche realisieren lassen. Weitere Vorteile von ALKIS® sind der einheitliche Raumbezug und die objektorientierte Datenhaltung. Für eine übersichtlichere Darstellung sind die verschiedenen Nutzungen farbig dargestellt und werden nicht mehr durch Symbole präsentiert.
ALKIS® ist bundesweit einheitlich. Nach internationalen Standards haben alle 16 Bundesländer gemeinsam dieses Datenmodell entwickelt, mit einheitlichen Schnittstellen und einem einheitlichem Koordinatenreferenzsystem. Anwender von Geoinformationssystemen können ihre eigenen Fachdaten auf der Grundlage von Web-Services (z. B. ALKIS® WMS Sachsen) mit den amtlichen Geobasisdaten aus ALKIS® verknüpfen.
Im Jahr 2006 begannen unter Federführung des Staatsbetriebes Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) die Vorbereitungsarbeiten im Amt für Geoinformation und Bodenordnung, seit 2012 wurden umfangreiche Tests durchgeführt. Die eigentliche Umstellung auf ALKIS® begann Anfang März 2015 und wurde nach sieben Wochen abgeschlossen.
Seit dem 21. April 2015 steht ALKIS® zur Auskunft bereit und Änderungen aufgrund von Katastervermessungen der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure können wieder eingepflegt werden.
Liegenschaftsbuch
In ihm wurden die Angaben zu den Flurstücken mit ihren Ordnungsmerkmalen, Flächengrößen, Nutzungen und Lagebezeichnungen, die Angaben zur Entstehung und Fortführung von Flurstücken, die Angaben zu Hinweisen auf öffentlich-rechtliche Festlegungen und Verfahren sowie amtliche Feststellungen, die Grundbuchbezirke und die Grundbuchblattnummern, die Namen der Grundstückseigentümer und Inhaber grundstücksgleicher Rechte, die Eigentumsarten und Eigentumsanteile und soweit bekannt, Anschriften und Geburtsdaten der Personen sowie die Namen und Anschriften ihrer Verfügungsberechtigten und Bevollmächtigten geführt.
Liegenschaftskarte
In der automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) wurden die Flurstücke mit ihren Ordnungsmerkmalen (Flurstückskennzeichen), Grenzen, Grenzpunkten, Nutzungen, Gebäuden und Lagebezeichnungen, Verwaltungsgrenzen (Gemarkungsgrenzen, Kreisgrenzen), Straßen- und Gewässerbezeichnungen, dem Umfang der von öffentlich-rechtlichen Festlegungen und Verfahren sowie von amtlichen Festlegungen betroffenen Gebiete dargestellt.
Hintergrund zu ALKIS®
ALKIS® besteht aus drei wesentlichen Komponenten. In der Datenhaltungskomponente (DHK) sind sämtliche Daten gespeichert. Mit der Erfassungs- und Qualifizierungskomponente (EQK) werden von der Vermessungsbehörde Veränderungen und neue Daten in die Datenhaltung eingearbeitet. Zum Beispiel werden mit der EQK die Daten aus örtlichen Katastervermessungen zur Teilung von Grundstücken oder Wiederherstellungen von Grenzen durch Zuordnungen, Objektbildung etc. weiterverarbeitet und in die DHK eingespielt. Die Auskunfts- und Präsentationskomponente (APK) dient der analogen und digitalen Abgabe der Daten aus dem Liegenschaftskataster.