Leipzig ist eine Bürgerstadt und das seit 1000 Jahren - daher stehen die Bürger und ihre Beteiligung im Zentrum des Kolloquiumstages, den die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften der HTWK als Beitrag zum diesjährigen Architektursommer Sachsen in Leipzig am 1. Juli 2015 veranstaltet.
Das öffentliche Kolloquium findet im Hörsaal 415 im Lipsius-Bau der HTWK statt. Es beginnt 14 Uhr mit Vorträgen und abends stehen ab 19:00 Uhr das Gespräch und eine Vernissage auf dem Programm.
Unter dem Titel "Partizipation - Kommunikation - Intervention" werden Projekte von Studierenden und Absolventen der Fakultät präsentiert wie Feinkost, Ereignisdesign, Quartiersmanagement, Platten-Spieler, Schreibwerkstatt und Das Geheimnis von LE.
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie hier.
Termin: Mittwoch, 1. Juli 2015, 14:00 Uhr Kolloquium, 19:00 Uhr Gespräche
Ort: Karl-Liebknecht-Straße 145, 04277 Leipzig, Hörsaal 415
Partizipation - Kommunikation - Intervention
Im Kolloquium werden Beispiele der Partizipation und urbanen Interventionen aus dem nationalen und internationalen Kontext präsentiert, während das Gespräch am Abend die Potenziale vor Ort in Leipzig thematisiert. Nach einer Begrüßung durch die Rektorin der HTWK Leipzig, Prof. Dr. Gesine Grande, erfolgt eine einführende Reflexion zur Partizipation durch Prof. Ronald Scherzer-Heidenberger und Prof. Dr. Andreas Thiesen. Anhand von Urban Gardening, dem öffentlichen Freiraum in europäischen Großstädten wie Madrid und Istanbul und seiner Aneignung durch Urbane Interventionen sollen beispielhaft neue Nutzungen von oftmals brachliegenden Räumen thematisiert werden, die unerwartete Perspektiven eröffnen und den Bewohnern eine neue Zugänglichkeit ihrer Stadt ermöglichen. Dabei nutzen zahlreiche Projekte das Gestalten auf Zeit als konzeptionelles Potenzial und verfolgen einen unkonventionell-experimentellen Ansatz. Als Referenten werden die Soziologin Christa Müller, der spanische Stadtplaner Emilio Martinez Vidal, die Architekten und Stadtplaner Moritz Ahlert und Jens-Uwe Fischer erwartet.
Im Anschluss folgt eine Gesprächsrunde zur Situation in der Bürgerstadt Leipzig. Fragen stellen sich nach den Möglichkeiten und Grenzen der Mitwirkung bei stadtpolitischen Entscheidungen und Bottom-Up-Prozessen wie bei dem Wettbewerb zum Einheits- und Freiheitsdenkmal, den temporären Kunstfestivals und den Stadtentwicklungsprozessen im Leipziger Osten und Westen. Die gesellschaftliche Relevanz der Partizipation zur Sicherung des "Sozialen Kapitals" einer Stadt sowie die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements wird diskutiert mit der Bau-Dezernentin Dorothee Dubrau, der Aktivistin Norma Brecht, der Bürgerin Angelika Kell und der Künstlerin Verena Landau; Dr. Walter Prigge und Prof. Dr. Annette Menting moderieren das Kolloquium.