Die Veranstaltung, zu der die Preisverleihung sowie ein Festival gehören, ist seit Jahren Schaufenster der besten freien Produktionen der Stadt sowie Höhepunkt der Leipziger Theatersaison. Seit 2005 konnte sich hier die bunte und vielseitige Szene präsentieren. Aus den herausragenden Produktionen des Tanz- und Sprechtheaters und der Performance-Kunst wurden jährlich die Besten ausgewählt, die für ihre Arbeit mit 5.000 Euro ausgezeichnet werden. Diesmal wählte die Jury aus 19 Einreichungen drei beste Produktionen der Saison 2018/2019 aus.
Ein letztes Mal Bewegungskunstpreis
Die Preisverleihung und Gala finden am Samstag, dem 1. Februar 2020, im LOFFT statt und auf die Besucher wartet ein buntes Programm. Der Ort ist kein Zufall: in diesem Theater wurde 2004 der erste Preis vergeben. Im Rahmen der Leipzig-Short-Cuts-Revue "Ehemalige-Preisträger-Edition" blickt die Theatergemeinschaft auf die letzten 15 Jahre zurück. Die ehemaligen Preisträger werden eingeladen, ihr Schaffen noch einmal in Kurzfassung und auf eine besonders kreative Art und Weise zu zeigen. Dafür haben sie alle jeweils nur drei Minuten und dürfen ausschließlich bewegliche, mitgebrachte Requisiten und Möbel nutzen. Danach präsentieren sich die drei für den diesjährigen Preis nominierten Produktionen: Angelika Waniek mit ihrer Solo-Performance "Die zersägte Frau", Compania Sincara mit "Turandot", einem bezaubernden Stück inspiriert vom Reich der Mitte, sowie Theater Derweil und ihr Maskentheaterstück "Die Überflüssigen".
Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei, die Plätze sind aber begrenzt. Deshalb bitten die Veranstalter um eine verbindliche Anmeldung unter sg@bewegungskunstpreis.de
Noch einmal zurückblicken
Seit Gründung des Preises 2004 hat sich die Leipziger Theaterlandschaft enorm verändert. Der Bewegungskunstpreis und sein Stifter, der Leipziger Anzeigenblattverlag, hatten sich zusammengetan, um der freien Szene eine große Bühne zu geben. 15 mal 5.000 Euro, jeweils aus bürgerschaftlichem Engagement, flossen in freie Leipziger Theaterproduktionen.
Neben der Finanzierung der Theaterproduktionen ist auch die öffentliche Wahrnehmung der Theaterszene besser geworden. Auch das Bewegungskunst-Festival und viele andere, neue Möglichkeiten, auch außerhalb der Leipziger Bühnen aufzutreten, kann als Erfolg bezeichnet werden. Nicht zuletzt der Erfolg der "Kulturstark-Kampagne" hat die Leipziger freie Szene in eine bessere finanzielle Lage versetzt. 15 Jahre, 300 Bewerbungen und 2.000 ehrenamtliche Jury-Sichtungsstunden nach der Gründung verabschieden sich die Organisatoren und folgen der Regel "Aufhören, wenn es am schönsten ist".