Viele Familien durchleben eine konflikteiche Zeit, wenn sich die Kinder in der Pubertät befinden. Die Kinder durchleben ihren Prozess der Identitätsfindung, der Suche nach dem eigenen Lebenslauf und der notwendigen Ablösung als Jugendliche von der Familie.
Der Tag widmet sich dieser Wandlungs- und Umbruchszeit mit ihrer Ambivalenz, ihren Gefahren und auch Chancen. Die Traumatherapeutin Dr. Evelyn-Christina Becker beleuchtet die Besonderheiten des Entwicklungsabschnitts Pubertät bei Adoptivkindern und geht der Frage nach, wie Adoptiveltern ihre Kinder durch diese Zeit begleiten können. Anschließend gibt es ein Gespräch.
Adoptivkinder in der Pubertät
Adoptivkinder jedoch haben weit komplexere Aufgaben in der Pubertät zu bewältigen. Sie müssen sich von zwei Familien und damit von zwei übernommenen Identifikationen lösen, sich erneut mit ihren biologischen Wurzeln auseinandersetzen. Ebenso müssen sich beide Elternsysteme von ihnen lösen. In diesem Prozess kann es passieren, dass frühe Traumata und die Verletzungen des Weggegeben- und Verlassenwordenseins wieder an Bedeutung gewinnen. In der Pubertät werden Adoptivkinder zwar körperlich erwachsen und streben nach Autonomie und Selbstbestimmung. Doch innerlich fühlen sie sich noch als Kind und sehnen sich nach Geborgenheit. Dies birgt eine besondere Dynamik von Aggression und Anhänglichkeit. All das wird in der Adoptivfamilie ausgetragen.
Zeit und Ort
Sonnabend, 27. Januar 2018
10:15 bis 16:15 Uhr
Volkshochschule Leipzig
Löhrstraße 3-7
04105 Leipzig
Weitere Informationen und Anmeldung
Tel. 0341 123-6000