Die Rede ist von der Jahnallee 61. Hier entstand die weltbekannte Fotoserie des amerikanischen Kriegsfotografen Robert Capa. Am 18. April 1945 dokumentierte er den Tod von Raymond J. Bowman, der bei letzten Kämpfen zwischen der US Army und deutschen Soldaten ums Leben kam.
Sicherung und Rekonstruktion des Capa-Hauses
Abriss hätte das Schicksal dieses Hauses geheißen, wäre da nicht eine Bürgerinitiative aktiv geworden. Sie rückte die historische Bedeutung des stadtbildprägenden Gebäudes wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Die Stadt signalisierte Interesse, sorgte für Notsicherungen und schließlich den Verkauf an die L&S-Immobiliengruppe, die die denkmalsgerechte Rekonstruktion des Hauses und der Nachbargebäude übernahm. Erste Mieter sind bereits eingezogen, u. a. auch das Café Eigler.
In einem Nebenraum des Cafés entsteht gerade die Ausstellung "War ist over - Robert Capa in Leipzig", eine Kooperation von Bürgerinitiative und Stadtgeschichtlichem Museum. In Bild und Wort würdigt sie die Arbeit des Kriegsreporters und erinnert an die Kriegsereignisse im April 1945.
Robert Capa
Robert Capa (Endre Ernö Friedmann), geboren am 22. Oktober 1913 als Sohn einer jüdischen Familie in Budapest, emigrierte aufgrund seines linken politischen Engagements 1931 nach Deutschland. Hier studierte er Journalistik, Medien veröffentlichten seine ersten Bilder. Hitlers Machtübernahme führte ihn weiter ins Exil und schließlich 1935 als Fotoreporter in den Spanischen Bürgerkrieg. 1939 übersiedelte Capa in die USA, arbeitete als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. Seinen Tod fand er 1954 durch eine Landmine im Ersten Indochinakrieg.