Fotos, Dokumente und Modelle aus den Sammlungen des Museums, aus Archiven und von privaten Leihgebern zeigen umstrittene, veränderte und vergessene Denkmale und laden zur Diskussion ein. Dafür wurden die Geschichten von sieben bedeutenden Leipziger Monumenten bis 1990 und solchen der jüngsten Vergangenheit erforscht. Zusammen mit Ehrungen ergibt sich so ein facettenreiches Bild der politischen Erinnerungskultur in Leipzig.
Viele Denkmalsformen waren durchaus zeittypisch und wurden in anderen Städten Deutschlands ähnlich errichtet. In Leipzig gehören dazu das Siegesdenkmal auf dem Marktplatz (1888) oder der sozialistische Ehrenhain auf dem Südfriedhof (1946/1986).
Die Schau stellt auch ungewöhnliche Projekte vor wie das Denkmal für den Komponisten Richard Wagner, das ab 1934 unter nationalsozialistischem Einfluss als monumentales Nationaldenkmal gebaut werden sollte. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden mehrere moderne Denkmale für Menschen aufgestellt, die in der DDR aus politischen Gründen kaum geehrt worden waren, etwa Carl Friedrich Goerdeler.
Erinnerung an den Herbst 1989
Mit der Gestaltung des Nikolaikirchhofs durch Säule, Brunnen und Lichtsteine oder der Glocke der Demokratie auf dem Augustusplatz wurden erste Wegmarken zur Erinnerung an den Herbst 1989, dieses bedeutendste Ereignis der jüngeren Stadtgeschichte, gesetzt.
Zum Nachdenken über den Sinn von Denkmalen lädt das Filmprojekt "Denk mal mit!" ein, das Teil der Ausstellung ist. Jugendliche haben dafür über mehrere Monate Interviews mit Leipzigern geführt und diese filmisch umgesetzt.
Die Ausstellung "Freiheit Einheit Denkmal. Politische Denkmale in Leipzig" ist vom 24. September 2014 bis 4. Januar 2015 im Alten Rathaus am Markt zu sehen.