Die Malerei ist das zentrale Arbeitsgebiet Sighard Gilles, der bei Bernhard Heisig studiert und lange Zeit an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst unterrichtet hat. In seinen Werken geht es um die Beziehung der Kunst zum Leben - über alle Gesellschaftsformen und politischen Konstellationen hinweg bleibt sein großes Thema der Mensch und das Menschliche. Dies spiegelt sich auch in dem über 700 Quadratmeter großen Deckengemälde im Foyer des Leipziger Gewandhauses wider, das er Anfang der 1980er Jahre anfertigte.
In der Ausstellung wird ein Fokus auf Gilles Schaffen in der DDR gerichtet, als der Künstler in der Haltung eines einfühlsamen, aber auch ironischen Kommentators alltägliche Situationen des Lebens im Sozialismus festhielt. Der Schwerpunkt jedoch liegt auf Gilles Werk nach der Wende, als er zum Professor an die Hochschule berufen wird und auch als Lehrer Anteil an der Entwicklung der Leipziger Kunst der Gegenwart nimmt. Die Werke dieser Zeit sind geprägt von privaten Themen, Portraits und Alltagsszenen. Auch die künstlerische Reflexion über den gesellschaftlichen Wandel spielt in dieser Phase eine wichtige Rolle.
Weitere Informationen
Ausstellung "ruhelos" von Sighard Gille, 30. Oktober 2016 bis 22. Januar 2017
Eröffnung am 29. Oktober 2016, 18 Uhr
Museum der Bildenden Künste Leipzig
Katharinenstraße 10
04109 Leipzig
Anlässlich der Ausstellung erscheint beim E. A. Seemann Verlag Leipzig ein Katalogmit dem vollständigen Werkverzeichnis der Malerei Sighard Gilles.