Schon im ersten Quartal des kommenden Jahres soll die 25 Millionen Euro teure Kompost- und Energieanlage (KEA) in Betrieb gehen und bis zu 42.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr verarbeiten. Das gewonnene Biogas wird in zwei neu zu errichtenden Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt – der Strom geht ins öffentliche Netz, die anfallende Wärme betreibt die Vergärungsanlage. Die übrigen Gärreste werden kompostiert und als Dünger genutzt.
Aktiver Klimaschutz
Die Kompost- und Energieanlage sei „ein Vorzeigeprojekt der Klimaregion Leipzig“ betonte Bürgermeister Rosenthal, als Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW). Schließlich würden durch das Ersetzen von fossilen Brennstoffen und die Verwertung der Gärreste jährlich rund 7 000 Tonnen klimaschädliche Gase eingespart. „Hier findet echter, aktiver Klimaschutz statt.“
Henry Graichen, Landrat des Landkreises Leipzig, lobt, dass die Verwertung von Bioabfällen hier nachhaltig gut umgesetzt werde. „Die KEA ist eine Veredelungsanlage, in der keine Abfälle, sondern Wertstoffe verarbeitet werden. Graichen sieht damit beim Entsorgungsstandort Cröbern das Potenzial, sich auch Zukunftsfragen der Abfallwirtschaft zu stellen.
Europaweite Ausschreibung
Die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV), eine Tochter des Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW), hat als Bauherrin und künftige Betreiberin die Errichtung der KEA europaweit ausgeschrieben. Durchsetzen konnte sich im Bieterverfahren die Bietergemeinschaft Herhof/FBU. Herhof verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen in der biologischen Abfallbehandlung, FBU ist mit ihrer Leipziger Niederlassung regional tätig.