"Die ausgewerteten Daten geben wichtige Hinweise auf das Mobilitätsverhalten der Leipziger Bevölkerung und helfen zu erkennen, wie sich das Verkehrsverhalten der Bewohner unter Maßgabe aktueller Entwicklungen im Stadtgebiet entwickelt bzw. ändert", sagt Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dien-berg. "Mit den Erkenntnissen ist es möglich, bestehende Beschlüsse und Zielstellungen auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen und Entwicklungen nachzuvollziehen. Außerdem bietet die Befragung gute Möglichkeiten, um direkte Vergleiche mit anderen, vergleichbaren Städten beziehungsweise Stadtstrukturen zu ziehen, um die eigene verkehrliche Situation besser beurteilen und bewerten zu können."
Auszug aus den Ergebnissen
Der 2018 erfolgten Umfrage nach geht der Anteil der Wege mit Kraftfahrzeugen um drei Prozentpunkte im Vergleich zur vorangegangenen Befragung in 2015 zurück und liegt noch bei 36 Prozent. Die aktuellen Werte für die weiteren Verkehrsarten liegen bei 27 Prozent für Wege zu Fuß, 19 Prozent Wege mit dem Rad und 18 Prozent für den Öffentlichen Nahverkehr. Die Umfrage bestätigt auch den Trend zu mehr Multimodalität, also einer situationsgerechten Wahl verschiedener Verkehrsmittel. Sichtbar werden Abhängigkeiten der Verkehrsarten-Entwicklung gerade innerhalb des Umweltverbundes und ein expliziter Handlungsbedarf zur Stärkung des ÖPNV als Rückgrat nachhaltiger Mobilität und zur Absicherung des insgesamt positiven Trends. Mehr als ein Drittel der Haushalte verfügt mittlerweile nicht mehr über einen eigenen Pkw. Mit einer Motorisierung von 396 Pkw je 1.000 Einwohner verfügen so wenig Einwohner wie letztmalig Ende der 1990er Jahre über ein Auto. Nachdem 2008, entgegen der Entwicklung der Vorjahre, ein Rückgang der Motorisierungskennziffer verzeichnet wurde, dauerte es 10 Jahre, um diesen merklichen positiven Rückgang erneut zu erreichen. Auch in allen städtischen Teilgebieten ist ein Rückgang der Motorisierungskennziffern festzustellen.
Am Forschungsprojekt "Mobilität in Städten - SrV 2018" hatten sich mehr als 120 Städte und Gemeinden beteiligt. Das Kürzel SrV steht dabei für "System repräsentativer Verkehrsbefragungen". Die TU Dresden begann mit den Befragungen 1972 und wiederholt sie seither aller fünf Jahre, in Leipzig erfolgt dies im Auftrag der Stadt Leipzig und der Leipziger Verkehrsbetriebe. Die Untersuchung findet ganzjährig statt und liefert wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die Verkehrsplanung.