Frühneuzeitliche Rechnungsbücher sind aussagekräftige landes- und lokalgeschichtliche Quellen, die wegen der Möglichkeit zur multiperspektivischen Auswertung unter anderem in der Sozial-, Wirtschafts-, Kultur-, Politik- oder Geschichtswissenschaft oft und vielseitig genutzt werden. So lassen sich neben dem Verwaltungshandeln des Leipziger Rats etwa gesellschaftliche Gruppen über das Zinswesen nachweisen.
Zweites Projekt in Folge
Bereits im Jahr 2022 hatte das Stadtarchiv Leipzig erfolgreich einen Förderantrag für ein Projekt zur Reinigung und Verpackung der Polizeimeldebücher der Stadt Leipzig und der eingemeindeten Vororte der Jahre 1814 – 1935 (Bestand 0036 Polizeiamt der Stadt Leipzig) eingereicht. Insgesamt befinden sich 2.000 Meldebücher in diesem Bestand, die eine große Bedeutung für die Stadtgeschichte Leipzigs haben. Von genealogischer und stadtgeschichtlicher Forschung werden sie stark nachgefragt. Dank der Zuwendungen, die dem Stadtarchiv Leipzig für die Projektumsetzung im Jahr 2022 bewilligt wurden, konnten 320 beschädigte Polizeimeldebücher zum großen Teil wieder für die Benutzung zur Verfügung gestellt werden.
Über das Programm Bestandserhaltung
Das Landesprogramm Bestandserhaltung für die Unterstützung nichtstaatlicher Archive bei der Rettung von Kulturgut und der Bewahrung historischer Quellen für kommende Generationen wurde 2022 ins Leben gerufen. Die geförderten Maßnahmen wurden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.