Die Anzahl der Plätze in der Kindertagesbetreuung stieg zwischen den Jahren 2010 und 2020 um knapp 12.000 (53,8 Prozent) und dabei mit mehr als 70 Prozent besonders stark für die unter Dreijährigen. Für 100 Kinder zwischen einem und sieben Jahren standen 2020 rechnerisch knapp 92 Plätze zur Verfügung. Seit den 1990er Jahren war das Verhältnis von Plätzen zu Kindern damit nie günstiger.
Auch das Schulnetz wurde in den letzten Jahren mit Neubauten, Erweiterungen und Reaktivierungen deutlich ausgebaut, so dass dem schulartübergreifenden Anstieg der Schülerzahlen seit dem Jahr 2010 um fast 60 Prozent Rechnung getragen werden konnte. Im Schuljahr 2020/21 zählte das Netz der allgemeinbildenden Schulen insgesamt 166 Schulen und damit 15 mehr als 2015/16 und 22 mehr als 2010/11.
Weniger Schulabgänger ohne Abschluss
Obwohl sich die Corona-Pandemie in vielen Bereichen wie ein Brennglas auf einige Herausforderungen gelegt hat und sich Schulschließungen und Distanzunterricht vor allem negativ auf die Kompetenzentwicklung junger Menschen aus sozioökonomisch schwächeren Haushalten ausgewirkt haben, zeigen sich interessanterweise bei vielen schulischen Indikatoren auch Verbesserungen; So verzeichnete der Anteil der Abgängerinnen und Abgänger ohne mindestens einen Hauptschulabschluss mit 9,4 Prozent den geringsten Wert seit 1990 und der Anteil der gymnasialen Bildungsempfehlungen fiel mit knapp 60 Prozent so hoch aus, wie in den letzten zehn Jahren nicht. Es ist allerdings von weiteren Auswirkungen auszugehen, die sich erst im weiteren Zeitverlauf und zum Teil verzögert zeigen werden.
Unterstützung in benachteiligten Stadtgebieten
Doch der Bericht zeigt auch: In Leipzig, wie in Deutschland insgesamt, hängen familiäre und sozioökonomische Verhältnisse eng mit der Bildungsbeteiligung und dem Bildungserfolg junger Menschen zusammen. Bürgermeisterin Vicki Felthaus: „Der Bildungsreport zeigt deutlich, dass die Themen Bildungsgerechtigkeit und soziale Teilhabe weiterhin hohe politische Priorität genießen müssen. Insbesondere dort, wo viele Kinder in Armut leben oder von Armut bedroht sind, zeigen sich deutlich unterdurchschnittliche Werte für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Die Stadt Leipzig reagiert darauf unter anderem damit, Bildungseinrichtungen in diesen Gebieten gezielt zu unterstützen – sei es bei der Verteilung der Schulsozialarbeit, einem gezielten Einsatz von Förderprogrammen in Kindertageseinrichtungen oder der sozial-räumlichen Ausrichtung der Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe.“
Ganz neu: Bildungsmonitoring
Der fünfte Leipziger Bildungsreport bietet eine umfassende Analyse der lokalen Bildungslandschaft entlang der Etappen des lebenslangen Lernens. Er wurde federführend vom Dezernat für Jugend, Schule und Demokratie erarbeitet. Erstmals wurde gemeinsam mit dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung ein sogenanntes Dashboard gestaltet, auf dem zentrale Ergebnisse digital aufbereitet zu finden sind. Es steht unter www.leipzig.de/bildungsmonitoring bereit.
Am Bildungsreport haben zahlreiche Expertinnen und Experten aus den Ämtern und Referaten der Stadtverwaltung sowie externe Partner, wie das Landesamt für Schule und Bildung, die Bundesagentur für Arbeit oder die Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer zu Leipzig, mitgewirkt.