Der Leipziger Autor Günter Gentsch liest am Donnerstag, dem 8. November, 19.00 Uhr, in der Stadtbibliothek aus seiner neuen Erzählung Im Zwielicht der Dämmerung.
Bisher vorwiegend bekannt durch seinen literarischen Umgang mit historischen Stoffen und Milieus, wendet sich Gentsch diesmal ganz der Welt des Hier und Heute zu.
Dieses neu entstandene Werk ist ein Stich in das sich ach so friedvoll gebende Wespennest deutschen Kleinstadtalltags. Friedfertigkeit und Einvernehmen verflüchtigen sich im Nu, als ein in der Welt der Mythen und der Ahnenkultur aufgewachsener, aus dem gleichen Volk wie Nelson Mandela stammender farbiger Südafrikaner sich zusammen mit seiner großstädtisch geprägten weißen Frau in einem idyllischen Provinzstädtchen als Winzer niederlässt und so den in sich geschlossenen Kreis der Alteingesessenen in Unruhe versetzt. Das Misstrauen gegenüber den Andersartigen und Andersdenkenden schlägt bald in Feindschaft um und führt am Ende der spannungsgeladenen Erzählung zu einem Prozess, in dem die Justitia eine höchst sonderbare Rolle spielt.
Der Band ist mit einer Zeichnung von Karl-Georg Hirsch, Gutenbergpreisträger der Stadt Leipzig, ausgestattet.
Günter Gentsch wurde 1941 in Altenburg geboren. Nach dem Studium der Anglistik/Amerikanistik und Nordistik in Leipzig war er von 1965 bis 1990 im Verlagswesen tätig, zuerst im Insel-Verlag, dann als Leiter des Westeuropa- und Amerika-Lektorats in der Verlagsgruppe Kiepenheuer. In seiner Zeit als Referatsleiter für Kultur im Regierungspräsidium Leipzig von 1991 bis 2000 engagierte er sich für den Erhalt und die Umgestaltung der Kulturlandschaft der Region Leipzig. Seit 2001 widmet er sich verstärkt der schriftstellerischen Tätigkeit.
Eine Veranstaltung der Leipziger Städtischen Bibliotheken mit
dem Verband Deutscher Schriftsteller in Sachsen e.V., dem Verlag edition vulcanus und dem Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e.V.
Der Eintritt ist frei.
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