Mit dem Bundesverdienstorden für herausragende Leistungen - verliehen von Bundespräsident Joachim Gauck - werden Personen geehrt, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Bei der feierlichen Zeremonie am 23. November 2016 in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden übernahm Ministerpräsident Stanislaw Tillich die Überreichung der Auszeichnungen.
Regierungschef Tillich würdigte das herausragende Engagement der Geehrten. "Es ist mir eine große Ehre, heute stellvertretend für den Bundespräsidenten diesen Verdienstorden zu überreichen", sagte Tillich. "Sie haben nicht darauf gewartet, dass andere aktiv werden, sondern sind vorangegangen und haben Verantwortung übernommen. Sie alle stehen mit ihrem Engagement beispielhaft für die vielen anderen, die sich in Familie, Beruf und Ehrenamt in außerordentlicher Weise einbringen - zum Wohle unseres Landes und zum Wohle der Menschen. Die Geehrten stehen für die große Mehrheit in Sachsen und in Deutschland, denen das Miteinander am Herzen liegt, die sich für die Gemeinschaft engagieren und die für ein weltoffenes und tolerantes Land einstehen."
Die Geehrten aus Leipzig
Einer der Geehrten ist Dr. Georg Giradet, der mehr als 17 Jahre lang Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur in Leipzig war. Er wird für sein lebenslanges, außerordentliches Engagement in den Bereichen Kunst und Kultur und seine erbrachten herausragenden Verdienste um die Weiterentwicklung Leipzigs als Kulturstadt geehrt.
Bei seinem langjährigen Wirken als Leipziger Kulturbürgermeister richtete er sein besonderes Augenmerk auf die vorhandene künstlerische Substanz und Tradition. Diese baute er konsequent weiter aus. Zudem setzte und setzt er sich für die Interessen der freien Kulturszene ein, die einen wichtigen Baustein der lebendigen Kultur in der Stadt bildet. Aus diesem Grund übernahm er ehrenamtlich den Vorsitz der Bürgerstiftung Leipzig. Unter seiner Führung gelang es, die mögliche Förderung auch von kleineren Projekten und Ausstellungen auszuschöpfen.
Ein weiterer Bundesverdienstorden ging nach Leipzig. Dr. Luisa Mantovani-Löffler erhielt die Auszeichnung für ihre Begleitung von an Krebs erkrankten Menschen. Ihr engagierter Einsatz richtet sich auf die therapeutische und psychische Betreuung der Patienten und deren Familien. Sie entwickelte für sich ein ganzheitliches Konzept, das ihre fundierten Medizinkenntnisse mit ihrem Ansinnen für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe verbindet.
In der Folge entstand am Klinikum St. Georg das Projekt "Haus Leben" und später der gleichnamige Verein - mit Dr. Mantovani-Löffler an der Spitze. Auf ihre Initiative geht auch der "Pink Shoe Day" zurück, der 2014 zum zweiten Mal in Leipzig stattfand. Dabei wird mit der Ausstellung von pinkfarbenen Schuhen öffentlichkeitswirksam auf bundesweit 75.000 Brustkrebserkrankungen pro Jahr aufmerksam gemacht. Ziel ist es, die Ängste vor Vorsorgeuntersuchungen abzubauen und gleichzeitig Spendengelder für den Verein "Haus Leben" zu sammeln.