Dabei werden zahlreiche Bereiche des Älterwerdens in den Blick genommen, unter anderem Einkommenssituation, Wohnen, Mobilität, Sicherheit, Kultur und Sport. Im Fokus stehen hochaltrige Menschen ab 80 Jahren, da ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, weniger mobil und zunehmend auf Unterstützung angewiesen zu sein.
Vielfalt an Erwartungen, Erfahrungen, Kompetenzen und Lebensverläufen im Blick
„Gut zu altern ist eine Lebensaufgabe, vor die wir alle gestellt sind. Damit uns dies gelingen kann, braucht es auch gute Bedingungen: barrierefreie Wohnungen, sichere Wege, Angebote der Gesundheitsförderung, Möglichkeiten der Begegnung und vieles mehr“, so Bürgermeisterin Martina Münch. „Wir wollen die Vielfalt an Erwartungen, Erfahrungen, Kompetenzen und Lebensverläufen älterer Menschen in Leipzig in den Blick nehmen. Rund 120.000 ab 65-Jährige leben in Leipzig. Das sind 120.000 individuelle Lebensgeschichten. Daraus ergeben sich vielgestaltige Herausforderungen für das Älterwerden in Leipzig.“
Insgesamt 30 der 59 Maßnahmen des Fachplanes zielen darauf ab, die Lebenssituation von hochaltrigen Menschen zu verbessern. Je älter und mobilitätseingeschränkter Personen werden, desto eher sind sie auf Angebote in den Stadtteilen angewiesen. Diese sollen ausgebaut werden. So sollen beispielsweise regelmäßig eine Aktionswoche zum Älterwerden in Leipzig organisiert und die Seniorenarbeit in den äußeren Stadtgebieten mehr gefördert werden. Darüber hinaus zielt der Fachplan auf den Ausbau von Informations- und Beratungsangeboten, die das selbstständige Wohnen hochaltriger Menschen in der eigenen Wohnung unterstützen. So sollen Ältere künftig intensiver dabei unterstützt werden, Fördermittel zur altersgerechten Anpassung ihrer Wohnung in Anspruch nehmen zu können. Außerdem will die Stadt Leipzig die nachgefragte Broschüre zum Betreuten Wohnen und Servicewohnen wieder neu auflegen.
Sorge und Pflege älterer Menschen verbessern
Etliche Maßnahmen sollen die Sorge und Pflege älterer Menschen verbessern. So sollen die Pflegeplatzbörse ausgebaut und offene Begegnungsangebote für Demenzerkrankte etabliert werden. Der städtische Seniorenbesuchsdienst soll künftig mehr hochaltrige Menschen in Leipzig erreichen und Einsamkeit im Alter begegnen. Über die vielen bereits existierenden Angebote für Ältere soll noch passgenauer und aktiver informiert werden – beispielsweise über den „Guter Rat für Ältere“, einen Informationsbrief an Ältere oder gezielte Aktionen in den Stadtteilen.
Der Fachplan wurde im Dialog mit älteren Bürgerinnen und Bürgern, Fachbereichen der Stadtverwaltung, Beiräten und freien Trägern erarbeitet. Nachdem er jetzt in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt wurde, soll er voraussichtlich in der Oktober-Sitzung des Stadtrates beschlossen werden.