steht 2013 etwas im Schatten großer Leipziger Jubiläen und feiert doch selber eines: die Alte Messe. Im Mai wird das 1913 erstmals für die Internationale Baufachausstellung genutzte Messegelände 100 Jahre alt und bietet heute zwar keine technischen Verkaufsschauen mehr, dafür 2?500 Arbeitsplätze im Wissenschafts-, Forschungs-, Freizeit-, Handel- und Dienstleistungssektor.
Als Technische Messe hat das Gelände im Leipziger Südosten Welthandelsgeschichte geschrieben. Sowohl die wirtschaftliche Entwicklung in den 20er-Jahren als auch die spätere Funktion der Leipziger Messe als Drehkreuz für den Ost-West-Handel förderten den Ausbau des Messegeländes ungemein. Mit dem Einzug der Marktwirtschaft hatte die Alte Messe jedoch ausgedient. Sie entsprach nicht mehr den Anforderungen eines modernen Ausstellungsgelände und schloss 1996 als Technische Messe ihre Pforten. Doch eine 50 Hektar große innerstädtische Fläche darf nicht brach liegen.
Neue Nutzung, aber nicht um jeden Preis
Kein Gewerbegebiet, ein hochwertiger innerstädtischer Standort sollte es werden, erklärt Reinhard Wölpert, Chef der Leipziger Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft (LEVG), die per Ratsbeschluss beauftragt ist, das Gelände sukzessive umzunutzen.Dabei standen nachhaltige Arbeitsplätze und positive Effekte für die Stadt Leipzig im Vordergrund. So sollte bewusst eine Monokultur? vermieden werden eine Ansiedlung um jeden Preis kam und kommt nicht infrage, versichert Wölpert.
Dafür brauchte es zunächst einen Fahrplan, der die nötige Flexibilität einerseits und die individuellen Bedürfnisse der Investoren andererseits berücksichtigt. Dazu wurde ein Rahmenplan für die Alte Messe erarbeitet und vom Stadtrat beschlossen, der im Kern die städtebaulichen Vorgaben für die neuen Ansiedlungen vorgibt. Davon profitiert die Gesellschaft noch heute, wie Ansiedlungserfolge besonders im Wissenschafts- und Forschungsbereich zeigen. Am Ende der Entwicklung der Alten Messe soll ein lebendiges Stadtquartier mit einer gesunden Mischung aus Freizeitnutzungen, Handel, Dienstleistungsunternehmen und Forschungseinrichtungen entstehen. Ein guter Teil des Weges sei schon geschafft, so Wölpert. Am weiteren Ansiedlungswillen sei das zu spüren.
Die Hälfte des Baulandes auf der Alten Messe ist bereits verkauft. Mit Porta ist der LEVG dabei der größte Verkaufserfolg gelungen. Ein 70?000 m² großes Grundstück ging an das Möbelhaus, für das am 9. Januar der erste Spatenstich erfolgte. Noch in diesem Jahr soll das Einrichtungshaus sowie ein Möbel-Discountmarkt der Tochtergesellschaft SB-Möbel Boss hier eröffnen.
Interesse an Flächen ungebrochen Allerdings definiert sich der Erfolg der Alten Messe über eine Vielzahl von Ansiedlungen, so Wölpert. Stellvertretend seien da die Haema AG, das Fraunhofer Institut und die BMW-Niederlassung zu nennen. Doch das Interesse, auch schon niedergelassener Unternehmen und Institute, wächst weiter. So hat das Fraunhofer Institut beispielsweise schon für 2014 einen zweiten Erweiterungsbau angekündigt. Außerdem seien 35?000 m² aktuell reserviert u.a. für das Biodiversitätszentrum und nochmals ca. 35?000?m² sind langfristig belegt, stehen damit nicht zum Verkauf. Genau
180 000 m² Fläche gilt es allerdings noch zu vermarkten. Aktuell führe man weitere aussichtsreiche Verhandlungen.
Dass die Strategie aufgegangen ist, zeigen auch die hier entstandenen 2?500 Arbeitsplätze. Es sind Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal wie im Biotechnologisch-Biomedizinischem Zentrum der Universität Leipzig, dem Max-Planck-Institut, der Fraunhofer-Gesellschaft oder bei den vielen Unternehmen, die die Forschungsergebnisse häufig in Zusammenarbeit mit den Instituten marktfähig machen.
Auftakt für Jubiläum am ersten Mai Unser Jubiläum wollen wir gebührend feiern und freuen uns auf viele Besucher, kündigt Chefentwickler Wölpert an. Den Auftakt werde eine Großveranstaltung am 1. Mai machen, bei der u. a. das Theater Titanick auftritt. Danach wird es weitere interessante Angebote für die Leipziger geben.
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